VexLaax14 (Day 2): Eison – Nax – St-Luc !

Rauf zum Pas de LonaTraumtrail nach Lovégno

Der zweite Tag und schon tut alles weh… Hoffentlich nimmt das nicht linear zu, sonst liege ich bereits am dritten Tag meiner ‚Queralp‘ flach. Es hat die ganze Nacht geregnet und beim Frühstück ist das Wetter sehr mittelmässig und ‚gewittrig‘. Angesichts der angekündigten weiteren Gewitter will ich mit dem Pas de Lona (2787m) kein Risiko eingehen. Zwischen dem Pas de Lona und dem Basset de Lona liegen 2 km Hochebene wo man lieber nicht irgendwelchen Blitzen ausgesetzt ist. Alleine bin ich da immer auf der sicheren Seite, obwohl es heute im Rückblick vielleicht schon möglich gewesen wäre. Nun, wer nicht über den Berg will, muss drumherum fahren.

Regenhalt auf der Alp PrabéMayens des Pras

Ich fahre in Eison (1650m) los in Richtung Norden und zum zweiten Frühstück gibt es gleich einen knackigen Singletrail. Danach gewinnt man Höhe bis zur Alp Lovégno auf 2171m. Der letzte Teil führt über einen neu instandgesetzen Trail, welcher super fahrbar ist und in die andere Richtung viel Spass machen dürfte (Irgendwo hier gibt es ja noch den ‚Argentinier‘). 😉 Eigentlich wollte ich rauf zur Alp La Cambe um von dort den vollen Brasilianer zu fahren. Doch plötzlich sieht der Himmel nach Hölle aus und ich kann noch rechtzeitig meine Regensachen anziehen bevor es los geht. So bleibt nur noch der Notausgang unterhalb die Baumgrenze zur Alp Prabé. Bei einem umgebauten Stall kann ich mich gemütlich unterstellen und auf einem Plastikstuhl das Schlimmste abwarten. Auf dem GPS schmiede ich einen Plan C.

...auf dem BrasilianerRunter nach Nax...

Es geht auf einem herrlichen Wiesentrail runter auf eine Schotterstrasse, welche nach Mayen des Praz quert. Von dort noch einige Höhenmeter hoch zum Einstieg des unteren Teils des Brasilianer-Trails. Nicht umsonst ist diese Abfahrt weltberühmt. Auch mit nassen Untergrund ist der Trail ein Traum! 500 Höhenmeter feinster Flowtrail später sitze ich in Nax vor einer Käseschnitte zur Stärkung. Langsam klingt das Adrenalin ab und ich bin bin bereit für eine lange ‚Querung‘ hoch über dem Talgrund.

Panorama Nax

Auf der regennassen Strasse geht es rüber nach Daillet – Loye – Iltravers, runter ins Tobel zur Strasse auf einem abenteuerlich verwachsenen Trail und dann hoch nach Vercorin. Der Anstieg auf der breiten Strasse zerrt an der Psyche und weil plötzlich die Sonne scheint, muss ich noch einen vollständigen Tenüwechsel machen. Einzig der grandiose Ausblick runter ins Tal macht den Aufstieg erträglich.

Panorama in Wallis ob Sex blancWegkreuz mit Aussicht vor VercorinVercorin aus der Seilbahn...

Kurz vor dem Dorf lädt eines der vielen Wegkreuze und ein Bänklein zum Rasten ein. Himmlischer Beistand ist zum Glück in dieser Gegend nie weit. Nun, gestern wie heute ist diese Berggegend wild und zeitweise unberechenbar und so erstaunen die vielen Kreuze nicht. Ideal um mit dem Blick ins Tal etwas Nachzudenken (Ein Vorteil wenn man alleine unterwegs ist). Nach den letzten Höhenmetern ist Vercorin erreicht und die Luft draussen und ich steige mit Freude in die Gondel zur Crêt du Midi auf 2331m.

Panorama Crêt du Midi

Sofort wird man wieder in alpine Höhen und die etwas triste Atmosphäre eines Skigebietes im Sommer katapultiert. Doch mit der technischen Aufstiegshilfe komme ich in den Genuss von vielen Hundert Metern rasanter Schotterabfahrt bis nach Les Giettes. Endlich sehe ich ins Val d’Anniviers und auf die andere Talseite zum heutigen Etappenziel – St-Luc.

Blick aufs Tagesziel bei Les GiettesBack im Val d'Anniviers

Die Fahrt auf einem Höhenweg auf ca. 1600m ist toll und die anschliessende Abfahrt nach St-Jean ein Genuss. Überhaupt gefällt mir St-Jean, ein rustikales Dorf, das mir während meines Aufenthaltes im Val d’Anniviers vor zwei Jahren irgendwie nicht aufgefallen ist.

Walliser Bilder ob St-JeanSt-JeanZurück in Vissoie und ab aufs PostautoIch spare mir den Umweg über Grimentz, will ich doch unbedingt das 1620 Uhr Postauto in Vissoie erwischen. Der Aufstieg nach St-Luc auf der Strasse ist nämlich gar kein Spass. Die Wartezeit aufs Postauto könnte ich auf dem Wochenmarkt in Vissoie verbringen, müsste ich nicht mein Mountainbike ‚überwachen‘ (Einer der Nachteile, wenn man alleine unterwegs ist). Zufrieden und schon fast ausgeruht komme ich im Hotel an und schaue vom Zimmerbalkon auf die verregneten Bergketten. Ich vermisse den Pas de Lona nicht, der Brasilianer war eine tolle Alternative und die Uphill : Downhill Ratio 1:2 passt – so stelle ich mir eine gute Etappe vor!

Hotel Beausite - Tolles MenüHotel Beausite - Leider fehlt die Aussicht

Die Übernachtung ist im Hotel Le Beausite, St-Luc. Für 138 CHF inkl Halbpension gibt es ein Südzimmer Upgrade (Danke!), Bad und WiFi. Es ist kein Bikehotel (Mountainbike in der Tiefgarage) und es gibt keine Kohlenhydrate beim Nachtessen. Dafür hatte ich ein hervorragendes 4-Gang Menü und sehr aufmerksame Gastgeber. Das Frühstücksbuffet gibt es mit Blick auf das Matterhorn. Empfehlenswert!

Statistik: 56.6 km, ca. 1510 Höhenmeter, 2975 Hm Abfahrt, Fahrzeit 4:55 h

1 Kommentare zu “VexLaax14 (Day 2): Eison – Nax – St-Luc !

  1. Ventoux
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    Super Deine Tour, bin gespannt wie es weitergeht. Schade musstest Du den Lona auslassen, ist fast ein Muss im Bikerleben. Und die Bilder und Beschreibung der Teile auf der Grand-Raid-Strecke wecken Erinnerungen an meine ungefähr zehn Teilnahmen. Hoffe das Wetter war später auch noch ein wenig besser.

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