Panorama Bike: Gurnigel – Gruyère !

Morgenpanorama Gurnigelkette

Neuer Tag, neues Glück, speziell was das Wetter betrifft. Nach einem guten Frühstück packen wir unsere Sachen wieder schön systematisch in die kleinen Rucksäcke und fahren los. Der Akku hing die Nacht durch am Netz und so ist meine Frau ebenfalls startbereit. 🙂 Zuerst müssen wir die gestrige Etappe zu Ende fahren. Immer noch mit vollem Panoramablick queren wir erst  zum Otteleuebad und fahren dann auf einem Strässchen runter zum Sangerebode.

Blick auf den weiteren Streckenverlauf - HeitereKalte Sense

Hier beginnt die 12. Etappe der Panorama Bike: Vom Sangerebode (997m) nach Charmey. Wir überqueren die ziemlich wilde Sense und fahren weiter durch den Muscherenschlund. Die Gegend ist wild und für mich Neuland.

SangerebodeSteiners Hohberg

Langsam aber stetig steigt der Weg an und die Sommersonne brennt bereits erbarmungslos auf den Mountainbiker runter. Beim Schönenboden biegen wir rechts ab und fahren zum Hof mit dem sympathischen Namen ‚Steiners Hohberg‘. Meine Frau wartet bereits entspannt beim Hof, als ich verschwitzt und ausser Atem ankomme. 😉 Leider ist der Hofausschank geschlossen und niemand da.

Urchige KüheGeissalp

Schotter und ein kurzer Trail weichem dem Asphalt während der Querung hinüber zur Geissalp. Der Blick zurück offenbart weiterhin ein wunderbares Panorama und die Kühe geniessen wie wir den schönen Sommertag. Noch einige Höhenmeter und wir haben den ersten Bergpreis des Tages erreicht, die Salzmatt auf 1637m. Auf Holzbänken vor der Hütte sitzend bestellen wir etwas zu Trinken – das Mittagessen kann warten.

SalzmattAbfahrt von der Salzmatt

In der Folge zeigt sich erstmals der echte Charakter der Panorama Bike. Wer nur mit Asphalt- und Schotterstrassen rechnet, wir auf dem folgenden Abschnitt eines Besseren belehrt. Die Abfahrt zum Schwarzsee glänzt mit einem neuen Panorama in Richtungen Freiburger Voralpen. Der steile Wiesentrail und die anschliessende Schotterorgie machen Spass, sind aber durchaus technisch.

Panorama oberhalb des SchwarzseesSchwarzseeSchwarzsee Strandleben

Am Schwarzsee (1047m) steht die nächste Pause an. Während ich auf der Wiese den Badegästen zuschaue, isst meine Frau ein Dessert mit Erdbeeren und Rahm. Wenn ich auf Biketouren etwas geniesse, dann sind es diese Pausen, wo man einfach mal hinliegen und etwas wegdösen kann.

Harter Aufstieg zur SprachgrenzeDie motorisierten sind schneller !

Die Pause ist auch nötig, denn der zweite Pass des Tages ist happig. Wir fahren rund um den See und danach eine sehr steile Rampe rauf bis zur Sprachgrenze. Nun ja, fahren ist das falsche Wort – schieben ist angesagt und so komme ich in den Genuss das schwere e-Bike den Berg rauf zu wuchten. 😉 Trotz Motor – pedalen muss man (und Frau) immer noch selber. Zum Glück wird der Weg im oberen Teil etwas flacher und so können beide wieder fahren – meine Frau schneller, ich langsamer.

Steiler Weg bei ChesaletteSprachgrenze La Balisa

La Balisa (1411m) markiert die Sprachgrenze und den zweiten Bergpreis der Tour. Es folgt eine sehr steile Abfahrt runter in Richtung Charmey. Der Weg gleicht mehr einem grobschottrigen Bachbett als einem Fahrweg und ich staune über die Linienführung der Bikeroute. Da wird wohl der eine oder andere Gelegenheitsradler fahrtechnisch gefordert sein.

BachüberquerungenGröbere Wege auf der Panorama BikeBlick zum MolésonWiesentrails in Richtung Charmey

Uns kommen einige Mountainbiker und Tourenfahrer entgegen, die Panorama Bike sollte im Prinzip in beide Richtungen fahrbar sein. Ich habe etwas bedauern weil sowohl der Aufstieg nach La Balisa, wie auch jener zur Salzmatt, scheinen mit kaum fahrbar zu sein – ziemlich viel Hike-a-Bike. Zum Glück wird die Route ihrem Namen immer gerecht – den Panoramablick gibt es fast immer. Mittlerweile sieht man bereits das Fernziel der Panorama Bike – den Moléson.

Waldtrails entlang des Le LavroBrücke über den Le Javro

Gleich zwei Mal müssen wir den Le Javro queren, ein Bach, von dem ich bisher noch nie was gehört habe. Noch grösser ist die Überraschung im hintersten Teil des Tals ein riesiges Kloster zu finden, das La Valsainte. Die hohen Mauern und der Standort weisen darauf hin, dass die Mönche hier nur selten nach Draussen dürfen.

Kloster La ValsainteSupertrail bei Les Précornes

Die Recherche im Internet zeigt, dass es sich um das einzige Kartäuserkloster der Schweiz handelt. Ziemlich eindrücklich wie die Mönche hier seit dem 14. Jahrhundert in mehr oder wenig grosser Isolation leben. Wir verlassen das Kloster und freuen uns auf einige Kilometer Trailspass bis hinunter nach Charmey.

Lac de MontsalvensLe vieux Chalet - verblasste Erinnerungen

Auf einen Abstecher ins Dorf verzichten wir und fahren gleich weiter entlang des Lac de Montsalvens. Auf der Suche nach Wasser gibt es einen Abstecher zur Kirche von Crésuz. Älteren Lesern ist der Ort wohl eher vom Restaurant Le Vieux Chalet bekannt, das früher die besten Meringue mit Doppelrahm der Schweiz herstellte und schon mal einen Sonntagsausflug aus der Deutschschweiz wert war. Heute ist es leider geschlossen und verfällt langsam. Schade.

Trails bei LarisseUnd runter nach BotterensPanorama Botterens

Vorwiegend auf Trails biken wir weiter bis runter nach Botterens und bei der bekannten Fabrik bei Broc vorbei. Unser heutiges Etappenziel ist das alte Zähringerstädtchen Gruyère, das gemeinsam mit der gleichnamigen Burg hoch über der Talebene thront. Die letzten Kilometer sind kurzweilig und kühl entlang der Sarine.

La SarineAlte Brücke bei Broc

Die Etappe war ziemlich lang und die Hitze hatte negative Auswirkungen auf mein Sitzleder. Die abendliche Dusche war etwas unangenehm und ich muss mir wohl wieder mal Chamois Crème zulegen. Ansonsten ist diese Etappe erstaunlich traillastig mit einigen fahrtechnischen und konditionellen Herausforderungen. Also nichts mit lockerem Panoramabiken. Es bleibt trotzdem genügend Energie um einen schönen Abend in Greyerz zu geniessen. Dazu mehr im nächsten Beitrag.

Statistik Tour: 55.9 km, ca. 1385 Höhenmeter, Fahrzeit 5:01h

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