Der Lötschental Loop !

Damit ich die Nebelobergrenze sicher überschreite, geht es heute zum Biken ins Lötschental. Nach erfolgloser Tourensuche im Internet und vergeblichem Kaufversuch der Walliskarte von Singletrail, muss ich die Tour handstricken. Also gehts in Hergottsfrühe los und mit dem ersten Zug samt Bike durch den Lötschberg.

 

Start in Goppenstein (1191m) und alles der Asphaltstrasse (die kaum befahren ist) entlang nach Blatten (1540m) und weiter bis Gletscherstaffel (1771m). Ist der Weg zum Langgletscher fahrbar? Wahrscheinlich nicht, aber das ´Wie weit kann ich im Tal nach hinten fahren – Fieber´ hat mich gepackt. 2h und etliche Tragepassagen später bin ich klüger. Auf der Seite Grundsee ist der Weg noch eher fahrbar. Wahrscheinlich würde man es bis zur Anenhütte schaffen, aber Spass macht das nicht. Egal, der innere Sauhund ist überwältigt und auf 2108m bin ich am Gletscher. Bei Temperaturen um 0-4°C ist es trotz vier Kleiderschichten langsam an der Zeit etwas Warmes zu trinken. Retour geht es via den Guggisee. Das Lötschental tauchte nun ins wunderbare Licht der Morgensonne und während dem ganzen Tag leuchteten die Sträucher, Büsche und Lärchen von rostbraun bis goldgelb.

 

Nach einer Stärkung im Hotel Fafleralp (1787m) geht es über den Höhenweg bis zur Tellistafel (1865m). Der Weg ist bis hier wunderbar fahrbar und genügend breit um Wanderer zu kreuzen. Da die Wandermassen weiter zunehmen, vernichte ich Höhenmeter mit einer Abfahrt nach Wyssried, um dann auf dem Wanderweg bis zur Aphaltstrasse zu queren und zur Weritzalp raufzufahren. Der Weiler thront auf 2099m über dem Tal mit einem fantastischen Blick zur Lötschenlücke und dem Bietsch- sowie Breithorn. Höhe behaltend, geht es rüber auf einem schönen Weg zur Lauchernalp (2104m) wo man in Berggasthof Lauchernalp freundlich bedient wird. Mit neuen Kalorien in den Beinen fahre ich auf einem Trail runter zur Hockenalp (2048m) und weiter zur Kummenalp (2086m).

 

Der erste Teil des Wanderweges ist fahrbar und macht Spass, danach wird der Weg aber ausgesetzt und wer keinen Mut oder zuwenig Fahrtechnik hat, muss hier absteigen und stossen. Wegen einem Tobel und von denen gibt es hier viele, gibt es aber fast keine Alternative, es sei den man will mehrere Hundert Meter ins Tal fahren und wieder rauf. Von der Kummenalp geht es auf einem rassigen und ausgesetzten Kiesweg zur Restialp (2098m). Zur Abwechslung einmal alles fahrbar.

 

Der folgende Abschnitt zur Faldumalp (2037m) geht dann in die Knochen und den Geist. Erstens ist das Meiste nicht fahrbar und zweites gibt es Passagen, die schon zu Fuss nichts für schwache Nerven sind. Mit dem Bike nicht zu empfehlen. Die Aussicht auf der Faldumalp entschädigt gleich wieder für die Mühen. Nach den vielen Tragpassagen verzichte ich darauf wie ursprünglich geplant nach Jeizinen weiterzufahren, solange ich nichts über die Fahrbarkeit der Weges weiss. Interessant wäre es auch zu erfahren, ob man dann via Ober Fäsilalpu wieder zurückfahren könnte. Nach dieser Website sollte es möglich sein! So sause ich also via Ferden auf Schotter mehr als 800 Höhenmeter hinunter ins Tal nach Goppenstein, bis die Bremsfinger fast abfallen. Schliesslich im völlig überfüllten Zug durch den Tunnel und ab nach Hause.

 

Fazit: Das Lötschental bietet traumhafte Aussichten und Natur, speziell in den Weilern auf über 2000m. Leider sind diese biketechnisch via Höhenweg nicht fahrbar verbunden. Die vielen Wanderer kommen erschwerend dazu. Eigentlich sollte das Potential für kilometerlange Singletrails vorhanden sein, aber so richtig habe ich sie nicht gefunden. Ich bin gespannt, welche Wege auf der Singletrailmap Wallis als fahrbar markiert sind. Später dazu mal mehr.

 

Statistik: 48 km, 1600 Höhenmeter, Fahr und Schiebezeit 6:15 h

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