Nachdem sie Sonne gestern bis nach Hause durchgedrungen war, machte ich mich auf zu einer wunderbaren Herbsttour. Motiviert durch einen Kommentar von Znuk, fuhr ich erneut in Richtung Solothurn (430m), Im Holz (607m) und kämpfte mich die Flanke der Hasenmatt hinauf bis zur Krete auf 1315m. Bereits hier bietet sich wunderbare klare Luft eine ein verstecktes Panorama durch die teils laublosen Bäume hindurch. Zahlreiche Wanderer und Biker waren auf dem Kretenweg unterwegs. Nach diesen Höhenmetern war ein kleiner Rast an der warmen Felsmauer mehr als verdient.
Man könnte diese Tour auch Jurabergbeizentour nennen, liegen doch die Alpgasthöfe wie auf einer Perlenschnur aufgereiht an der Route. Den Anfang macht das Althüsli (1317m). Ich verzichte auf eine Einkehr und fahre weiter bis vor die Stallflue. Hier führt nun ein steiler, aber fahrbarer Trail links die Wiese hinunter zur Schauenburg (1148m), wo man erneut einkehren könnte. Dieser Weg ist im übrigen die einzig sinnvolle Umgehung des Stallfluh Kretenweges, wenn man entlang des Jurahöhenkamms fahren möchte.
Via den spassigen Trail, den ich bereits im Tunnel-Loop beschrieben habe, fahre ich hinüber zum Brüggli und finde heute das Restaurant Ober-Brüggliberg (1152m) im hellen Sonnenschein. Die Aussicht von hier (und von vielen anderen Stellen auf der Tour) auf die Alpenkette und das Hochnebelmeer im Abendlicht ist einfach umwerfend! Weiter geht es immer wohl beschützt durch die markante Felsenkrete der Wandfluh bis auf den Bettlachberg (1074m), wo man erneut einkehren könnte.
Obwohl sich die Sonne bedrohlich dem Horizont nähert, möchte ich noch bis zum Grenchenberg fahren. Erneut steigt die Strecke über die Ratflue ein paar hundert Meter an und die Kraft weicht langsam aus den kalten Beinen. Erschwerend kommen nun noch einige kurze Schiebepassagen hinzu. Im letzten Sonnenlicht erreiche ich schliesslich das Restaurant Unterer Grenchenberg (1295m) und genehmige mir eine kleine Auffrischung. Es folgt der grosse Downhill und ich bin nicht der einzige Mountainbiker der heute noch spät unterwegs ist. Ich wähle eine Strecke quer über die Wiese, die westlich von Bützen in einen schönen Trail retour zum Bettlachberg mündet. Von da geht es auf dem Strässchen rasant runter, an der Burg Grenchen vorbei bis zur Grenchenbergstrasse. Hier zweige ich auf einen teils überwachsenen Wald- und Wanderweg ab und fahre bei letztem Licht durch das Laub einen endlosen Singletrail entlang bis zum Waldrand oberhalb Bettlach.
Nun gilt es das Mountainbike mit Licht aufzurüsten und im Dunkeln analog der Strecke des Tunnel Loops nach Hause zu fahren. Dank meiner guten Ausrüstung habe ich weiterhin genügend warm, obwohl die nächtliche Feuchte sich bedrohlich durch die Ritzen zwängt.
Fazit: Der Althüsli – Grenchenberg Loop ist der grosse Bruder des Tunnel Loops und geht mit seinen Höhenmetern ziemlich an die Substanz. Dafür ist das Panorama gewaltig und bei einem solchen Herbstabend wie gestern ist diese Tour einfach fantastisch!
Statistik: 58.7 km, ca. 1540 Höhenmeter, Fahrzeit 04:31h
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Wow, tolles Fährtchen, wirklich. Was ich noch überhaupt nie gemacht habe, ist die Bettlachberg – Raftflue Grenchenberg Route und den Trail Bättlerchuchi (Grenchenbergstrasse) – Bützen. Ich kenne beide, aber irgendwie hat sich das noch nie ergeben.
Veloschloss hatte ich auch nur selten eines dabei und ich habe auch noch nie gehört, dass ein Bike geklaut wurde. Ich denke dass Velodiebe sich (noch) nicht auf den Berg verirren. Die einzige Ausnahme ist wenn ich auf dem Weissenstein bin.
Zum Glück war ich am Samstag auch auf dem Bike, sonst wäre ich jetzt unglaublich neidisch geworden. Sehr schöne Bilder, super Bericht. Danke fürs mit-teilen.
@Puemer
Auf normalen Touren habe ich kein Fahrradschloss dabei. Abends spät im Jura bin ich zudem ziemlich gutgläubig, dürfte die Chance eines Diebstahls doch bei einer leeren Beiz und Nebel sehr klein sein. Bei viel Volk lasse ich das Bike aber nicht aus den Augen – Stichwort ‚Terrasse‘.
dein tourenbeschrieb mit den schönen fotos ist genau das richtige um diesen trüben sonntag etwas aufzuhellen 🙂
grüsse aus dem flachland
Hallo Spoony
Wirklich tolle Tourenbeschreibungen lieferst Du da jeweils! Was mich dabei interessiert, wenn Du unterwegs mal anhälst, z.B. Restaurant usw. was machst Du dann mit Deinem teuren Bike? Schleppst Du immer ein Fahradschloss mit Dir rum? Aber auch dann, wie schnell kann ein teurer Sattel weg sein…
Oder lässt Du dein Bike einfach nicht aus den Augen?
Gruss
Puemer
Sehr schöne Bilder lieferst du da ab.
Muss schon schön sein, wenn man Berge in der nähe hat, die höher als 1000 Meter sind.
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