Von Williams ist es nur ein Katzensprung zum Grand Canyon Nationalpark. Ideal um unterwegs in Valle noch das Planes of Fame Air Museum anzuschauen. Die Amerikaner haben ein Flair für altes Kriegsmaterial und oft werden die zahlreichen Museen liebevoll durch Kriegsveteranen betreut und eingerichtet. Nebst den vielen Modellen aus dem 2. Weltkrieg faszinierte eine flugtüchtige Constellation! Auch das eine oder andere Schweizer Flugzeug fand so den Weg in das Niemandsland von Arizona.
Weil der Tag noch jung ist und das Holiday Inn Express in Tusayan nicht bezugsbereit, fahren wir weiter zur berühmtesten aller Schluchten, dem Grand Canyon. Unvermittelt und unangekündigt fällt die Ebene bis zu 1800m ab und der grüne Colorado River ist fast nur mit dem Fernglas sehbar. Das Schauspiel zieht sich über fast 450km Länge, da sind die Brücken rar. Auf unserer Seite, dem South Rim (ca. 2100m), hat es glücklicherweise nur wenig Schnee, die Nordseite (ca. 2500m) ist im April noch gesperrt.
Am Desert View und den zahlreichen weiteren Aussichtspunkten knipsen die Fotoapparate im Endlosmodus. Nach einem herzhaften Essen in einem touristischen Western Saloon beziehen wir das Hotel und fahren rechtzeitig zum Sonnenuntergang wieder zurück an den Canyon. In der Abendsonne offenbart sich nun das rötlich-goldene Farbenspiel, das man meistens auf den vielen Fotos vom Grand Canyon sieht.
Trotz eisiger Kälte geniessen wir das Farbenspiel auf einem Bänkli direkt am Abgrund. Angesichts der gewaltigen Dimensionen wird man unweigerlich ehrfürchtig ob der Schönheit der Natur. Wer mehr Zeit und vor allem genügend Kondition hat, kann bei frühzeitiger Buchung (wie in allen Nationalparks sprechen wir hier von ca. einem Jahr Vorlauf) in den Canyon runtersteigen und in der Phantom Ranch übernachten. An einem Tag sind die 1800 Höhenmeter hin und zurück nicht zu machen (Wobei Master Stuntzi diesen Sommer mit dem Mountainbike auf dem Rücken durch den Canyon lief… 😯 ). Ich für meinen Teil würde wohl eher noch für eine mehrtägige Bootsfahrt auf dem Colorado zurückkehren.
Wir hatten Glück und eine unglaubliche Fernsicht von weit über 100km. Das ist im Sommer nicht unbedingt der Fall. Damit ist der Grand Canyon ein Paradies für Panoramafotos und so gibt es hier auch gleich sechs davon. Irgendwie sieht der Canyon aber überall gleich aus, das meinten jedenfalls unsere Kinder und blieben beim x-ten Viewpoint lieber im Auto. 😉 Das ist nachvollziehbar… Für diese Fälle gibt es noch interessante Informationen in verschiedenen Museen und Visitor Centers zur Geologie und zur lokalen Indianerkultur.
Fazit: Auch der Grand Canyon ist ein Must See. Trotzdem hat man sich relativ rasch sattgesehen und ohne Wanderung in den Canyon braucht man dafür nicht so viel Zeit. Eine Übernachtung in Tusayan lohnt sich in jedem Fall um einen Sonnenuntergang oder -aufgang erleben zu können.
Statistik: 132 Meilen, 3:38h Fahrzeit, Übernachtung in Tusayan
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