Die Solothurn Kantonsgrenze – Tour (Teil 8) Part 2 !

Grenze auf der GeissflueGrenzweg Geissflue - Salhöhe

(zum Part 1) Nach dem Wisenberg geht es auf rund 800m Höhe weiter der Grenze entlang gegen Osten bis zur Geissflue, die erneut mit einer Zusatzschlaufe erklommen sein will. Langsam brennt die Sonne unbarmherzig auf den müden Biker und der letzte Tropfen Wasser ist auch weg. Oben auf der Geissflue (962m) gibt es nochmals einen tollen Panoramablick über die grün-gelbe Landschaft des Tafeljuras. Der Trail folgt nun genau der Grenze bzw. der Krete entlang und macht richtig Spass. Was gibt es besseres, als auf einer Kantonsgrenzentour um die Grenzsteine zu surfen!

Panorama GeissflueKantonsgrenze Bern alias Aargau und SolothurnHöchster Punkt des Kantons Aargau

Auf dem Grat befindet sich zudem der höchste Punkt des Kantons Aargau. Die Aargauer haben es schon nicht leicht, einerseits dieser sehr unspektakuläre Kantonshöhepunkt und dann auch noch überall Grenzsteine mit dem Berner Wappen von 1764. 😉 Gleich daneben gibt es einen vielleicht 120m breiten Durchgang zwischen dem Kanton Basel-Land und Aargau in den solothurnischen Kienberger-Zipfel.

GrenzsteinimpressionenBlumenmeer im Kienberger Zipfel

Ich habe mir hier einen Wegpunkt mit der Aufschrift ‚Point of No Return‘ gesetzt, weil die Strecke nun bis auf 427m abfällt und ich danach wieder über die Salhöhe hochklettern muss. Trotz der schönen Landschaft wird die Fahrt um Kienberg eine Durchhalteübung. Mit über 60km und 2400 Höhemetern in den Beinen ist die Luft draussen. Zum Glück retten mit zwei Bäuerinnen vor dem Verdursten und die steileren Steigungen muss ich schiebend überwinden. Mit einigen Pausen, etwas Fluchen und leichten Krämpfen in den Beinen schaffe ich es bis ins Chalet Salhöhe, wo es endlich Essen (feiner Flammkuchen) und Trinken gibt.

Grenzbach ErzbachAare mit Kraftwerk bei Aarau

Die Abfahrt nach Aarau macht dann bereits wieder richtig Freude. Ziemlich kurios ist der Grenzverlauf entlang des Erzbaches in Erlinsbach, der das Dorf mitten durchfliesst. Tatsächlich tragen die Kontrollschilder der Autos links und rechts des Baches unterschiedliche Kennzeichen und später zeigt mir ein Blick auf die Karte, dass es tatsächlich zwei Gemeinden gibt – Erlinsbach (SO) und Erlinsbach (AG) (gemeinsamer Internetauftritt). Die rasante Abfahrt endet am Bahnhof Aarau, wo ich den Zug zurück zum Auto nach Egerkingen nehme.

Wanderberggrenze SO - BLGrenzstrasse SO - BL

Ohne Papierkarte ist es manchmal schwierig die Kantonsgrenze im Gelände zu erkennen. Langsam habe ich den Blick für die Grenzsteine geschärft, oft helfen aber auch andere Indikatoren. Am Besten sind die Wanderwegweiser mit den Kantonswappen und da werden auch schon mal an einem Pfosten die Territorialansprüche markiert. Immer sichtbar ist die Grenze auf den Strassen – da wird kein Milimeter in den Nachbarkanton hinein gemalt, wie das Foto vom Unteren Hauenstein beweist. DIe zuverlässigsten Grenzbegleiter sind aber immer noch die Grenzsteine aus allen Epochen:

Grenzstein SO Grenzstein 1834Moderner Grenzstein SO - BLGrenzstein 1764 BE (AG) - SO

Fazit: Ich bin weiterhin begeistert von der landschaftlichen und kulturhistorischen Dichte dieser Grenztouren und die Tour entlang der 1. Jurakette war hier ein besonderes Highlight. Körperlich hat mich die Tour definitiv an die Grenze gebracht. 🙂 Die Statistik zeigt es mir: Dies war die zeitlich längste Biketour ever (das Ti29-40 hat sich dabei toll geschlagen) und zudem jene mit den meisten Höhenmetern. Das gibt mir aber ein gutes Gefühl für meinen Formstand im Frühling und die Tour ist ein wichtiger Benchmark für meine Leistungsfähigkeit. Kurzum: Bis max. 2000 Höhenmetern macht es noch Spass, danach wird es Arbeit…

Statistik: 89.5 km, ca. 2860 Höhenmeter, Fahrzeit 8:08 h

9 Kommentare zu “Die Solothurn Kantonsgrenze – Tour (Teil 8) Part 2 !

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  3. DeBeatvoBrig
    Antworten

    Hoi Spoony, gratuliere Dir zu Deinem Erfolg. 90 Km/über 2800 Hm und über 8 Std. im Sattel, das muss zuerst einer Nachmachen. Chappeaux!! 😆 😆 😆
    Das Foto von der Belchenflue gefällt mir sehr und die anderen sind auch (immer) gut.
    War schon mehrere Male mit dem Bike dort oben. Kenne die Gegend gut.
    Den Tunnel-Loop habe ich übrigens letzte Woche auch gemacht. Grenchen-Ruine Grenchen-oberes Brüggli-Naturfreundehaus Schauenburg-Saurierspuren-Einsiedelei-Solothurn. Also dann bis zum „Ironbike“.

    1. Spoony Beitragsautor
      Antworten

      Also irgendwie würden mich die 100km / 2100Hm am Ironbike schon reizen. Auf der anderen Seite bleibt da bei 12h inkl Pausenzeiten nicht mehr viel Reserve! In jedem Fall werde ich auch dieses Jahr wieder mitmachen.

  4. Ventoux
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    Super diese Gegend, wie überhaupt der ganze Jura einiges zu bieten hat. Waren gestern auch in dieser Gegend auf der Strecke Olten – Basel. Leistungsfähigkeit in Deinem zweitletzten Satz könnte man wohl auch mit Leidensfähigkeit ersetzen…

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