Die Tour nach Hermance und entlang der Grenze !

Fêtes de Genève - StrassensperrenHermance - Plage

Am Wochenende blieb ich mit meiner Frau in Genf um die Fêtes de Genève zu geniessen. Nichts aussergewöhnliches, ausser vielleicht die vielen Araber in den Strassen, die sich hier in Genf einmal pro Jahr so richtig gehen lassen. Nachdenklich stimmten zudem die Sicherheitsmassnahmen. Nach Nizza war das ganze Festgelände rund um den See hermetisch mit Betonelementen abgeriegelt und die Polizeipräsenz allgegenwärtig. Den Sonntag Nachmittag nutze ich für eine längere Tour nach Hermance, das Schweizer Grenzdorf am französischen Ufer des Lac Léman. Der Ort ist geografisch speziell und hier könnte sowohl eine Umrundung des Kantons Genf oder eine Umrundung der Schweiz ihren Ausgangspunkt nehmen.

Hermance - MairieHermance Dorfmitte

Das Dorf hat teilweise seinen mittelalterlichen Charakter bewahrt und ein grosser Turm thront über dem See. Mir gefällt dieses Ambiente besser als die Villen entlang des Sees von Genf bis hierher. Nach einer ausführlichen Erkundung der Ortschaft und einem kleinen Abstechers nach Frankreich, beginne ich die Route entlang der Grenze.

Hermance - Grenzübergang FrankreichHermance - Grenzbrücke

Kilometerweit markiert der Rivière de l’Hermance den französisch-schweizerischen Grenzverlauf. Auf Schweizer Seite ist fast durchgehend ein Wanderweg vorhanden, der leider mit einem Radverbot belegt ist. Schade, ist der Singletrail doch sehr schön und wegen vielen Wurzeln und des Verlaufes entlang des Baches streckenweise fahrtechnisch herausfordernd. So bin ich im ‚Hike a Bike‘ Modus unterwegs sobald mir Wanderer entgegenkommen. Dafür gibt es gute Gespräche und wenn ich die Story vom Solothurner bringe, der Kantonsgrenzen mit dem Mountainbike umrundet, ist das Bikeverbot überhaupt kein Thema mehr. 😉

Trail entlang des rivière l'HermanceGrenzstein Genève - SavoieGrenzerfahrungen

Wie immer bei den Grenztouren werden die Wege ab und an wild und undurchdringlich. Im Abenteuermodus fahre ich weiter dem GPS folgend der Grenze entlang, immer Ausschau haltend nach Grenzsteinen und anderen Grenzzeichen. Die Steine sind zahlreich und auf der Landeskarte eingezeichnet. Die älteren Steine markieren die Grenze Genève – Savoie, beides Regionen, die noch nicht lange bei der Schweiz bzw bei Frankreich sind.

Schweizer Grenze mit ArmeespurenGrenzstein 157 Bois Rosset

Beim Pont Neuf wird der Grenzverlauf geradliniger. Die Panzersperren auf der Hauptstrasse stellen unmissverständlich den Grenzverlauf klar. Weiter geht es in ein Naturschutzgebiet Les Près de Villette bzw in den Bois Rosset, einem kleinen Grenzzipfel. Hier fühlt man sich wie am Ende der Welt in völliger Wildnis, nicht untypisch für viele Grenzgebiete und ein Glück für die Natur.

Maison La Fôret

Die erste Etappe endet im Grands Bois von Jussy mit seinem Maison de la Fôret. Die sternförmige Wegführung durch den Wald erinnert an französische Schlosswälder. Tatsächlich gehörte der Wald nach der Reformation dem Spital von Genf und das Haus diente zur Bewirtschaftung des Waldes. Noch heute ist Wald und Haus im Besitz des Forstdepartements des Kantons. Langsam bin ich müde und die Sonne sinkt gegen den Horizont – Zeit um zurück in die Stadt zu fahren.

Panorama mit Salève

Ich wähle den Weg querfeldein zurück nach Vésenaz und fahre entlang der Uferpromenade mit sehr viel Rückenwind hinein ins Stadtzentrum. Fazit: Eine sehr interessante erste Etappe der Grenztour rund um den Kanton Genf.

Statistik: 54.2 km, ca. 362 Höhenmeter, Fahrzeit 3:28 h

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1. Etappe Umrundung Kanton Genf: 20.9 km, ca. 270 Höhenmeter, Fahrzeit 1:45 h
Viele lesenswerte Infos gibt es in dieser .pdf Broschüre (f).

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