Von Wien fahren wir der Donau entlang. Auf halbem Weg stolpern wir über die Römerstadt Carnuntum. Die Tatsache, dass hier im 1. – 4. Jh eine Stadt mit 50’000 Einwohnern an der Donau lag, wäre interessant genug. Hier wurden jedoch zahlreiche Gebäude nach den neusten Erkenntnissen der Forschung auf den Originalruinen nachgebaut und zusätzlich mit Inneneinrichtung versehen. So schlendert man beispielsweise durch vollständig funktionsfähige Thermen mit den unterschiedlich warmen Räumen. Super einzigartig und nochmals eine Stufe besser als all die 3D-Animationen, welche man sonst in den Museen sieht.
In Hainburg an der Donau machen wir am mächtigen Fluss Pause mit Blick auf die Grenze zur Slowakei. Bis nach Bratislava ist es nur ein Katzensprung. Wir quartieren uns im Hotel Danubia Gate mitten in der Stadt ein und geniessen den Abend zu Fuss in der Altstadt. Bratislava ist angenehm wenig überlaufen und übersichtlich. Dazu kommen die günstigen Preise, beispielsweise 0.5 L Craftbier für 2.30 EUR. Gefällt!
In einem grossen Bogen fahren wir von Bratislava auf teils ruppigen Wegen übers Land. Interessant die rurale Landschaft der Slowakei und der Tschechischen Republik. Als Zwischenziel für Mittag haben wir uns Telč ausgesucht. Im gefühlten Niemandsland eine wunderbare Marktstadt mit einem einzigartigen, riesigen Platz und einer noch schöneren Häuserzeile. Es gibt vorwiegend einheimische Touristen und diese verlaufen sich auf dem Platz.
Weiter nach Brünn / Brno. Wir kommen von Nordwesten und nehmen noch die schöne Landschaft am Stausee ausserhalb der Stadt mit. Unser Hotel EFI SPA ist nicht nur Unterkunft, sondern ebenfalls Brauerei und Braustube in einem. Überhaupt schwelgen wir bei der abendlichen Tour durch die Altstadt in der tschechischen Bierbraukunst. Brünn ist ein echtes Highlight – am Abend ist überall etwas los, junges Publikum und eine lockere Atmosphäre in schöner historischer Umgebung.
Neuer Tag – Die Fahrt auf der Autobahn nach Prag wäre zu kurz. Wir nehmen erneut die Landstrasse etwas nördlich der Autobahn durch die Saarer Berge. Zum Glück, entdecken wir unterwegs doch die Wallfahrtskirche des hl. Johannes von Nepomuk. Oberhalb des Klosters liegt die Kapelle umfasst von einer sternförmigen Mauer. Wir steigen kurz hinauf und platzen mitten in eine lokale Hochzeitgesellschaft. Weiter nach Prag, mit dem Auto ins Stadtgetümmel und für zwei Nächte ins Hotel Merkur.
In den beiden Tagen nehmen wir alles mit, was der Tourist in Prag sehen muss. Durchaus beeindruckend und absolut sehenswert! Leider ist die Stadt in einer Art überlaufen, wie ich es bisher noch nie in meinem Leben erlebt habe, selbst in Paris nicht. Die Stadt ist ein einziges Touristen-Disneyland ergänzt mit marodierenden Junggesellengruppen am Abend. Alles irgendwie sehenswert, aber ebenfalls sehr anstrengend. So sind wir nicht unfroh, dem Tumult wieder entrinnen zu können.