Ostern und eine Woche Ferien! Den Familienanlass habe ich auf Karfreitag und Samstag gelegt um danach Zeit für einige Touren auf dem Mountainbike zu haben. Leider war das Wetter nicht einverstanden. So komme ich erst heute Donnerstag aufs Bike. Von Solothurn fahre ich entlang der Emme nach Burgdorf zu einem Frühstück im Coop Restaurant und dann weiter nach Hasle-Rüegsau.
Zum Glück geht es mehrheitlich durch den Wald, so spüre ich den Gegenwind etwas weniger. Bei Bigel (611m) biege ich auf die Herzschlaufe Gotthelf 699 ein. Die relativ neue Route führt 61 km lang von Lützelflüh um die Blasenfluh nach Langnau durch die typische Emmentaler Hügellandschaft, blumiggrüne Felder, vorbei an mächtigen Berner Bauernhöfe und über kleine Wege, immer mit viel Aussicht.
Nach dem ersten stotzigen Anstieg führt die Route wellig über die Hügel nach Aspi (861m). Per Zufall finde ich im Bigelbachwald eine wunderschöne Spitzmorchel am Wegesrand. In der Folge heftet sich der Blick manisch ins Gebüsch, leider erfolglos. 😉 Da schaue ich mir besser die wundrigen Skulpturen der Aspi-Linde näher an.
Bei Hammegg (953m) hat man einen wunderbaren Ausblick auf die Alpen und im Rücken ebenfalls zum Jura. Dort zieht eine dunkle Regenfront auf, die heute zum Glück nicht bis ins Emmental vorstösst, Unwetterwarnung meiner Uhr zum Trotz. Leider ist nichts mit einem Verpflegungshalt im Löchlibad – wegen zu geschlossen! Im Anschluss kürze ich die Route etwas ab, bleibe nördlich der Blasenfluh und Folge der Napf Bike 77 über den Geissrügge. Damit komme ich auf einige Kilometer Waldstrasse, während die E-Bike Routen mehrheitlich lieber auf Asphalt bleiben. Im Ätzlischwandwald ist mit etwas mehr als 1000m der höchste Punkt der Tour erreicht.
Auf einem schönen Schotterweg geht es wild den Niedermattgraben runter nach Schüpbach (668m). Im Gasthof Emmenbrücke, nomen est omen, reicht es schliesslich zu einer kurzen Einkehr. Leider führt die Veloroute nach Emmenmatt über die stark befahrene und damit wenig angenehme Landstrasse, zum Glück mit viel Rückenwind. Danach der Emme entlang nach Zollbrück, da die Neumühlebrücke noch bis im Februar 2025 saniert wird.
Also in Zollbrück über die Brücke und schon bin ich am Etappenziel, dem Gasthof Bären in Ranflüh. Das Bike schläft im Veloschopf und ich in einem sehr schönen, neuen Doppelzimmer. Eine Zigarre auf der Terrasse lässt die Tour ausklingen, gefolgt von einem feinen Nachtessen mit lokalen Produkten.
Statistik 60.7 km, ca. 741 Höhenmeter, Fahrzeit 3:47 h
Exkurs: Vier Tage unterwegs mit meinem 18l Rucksack. Immer wieder eine Packchallenge. Bei kühlen Temperaturen am Morgen und Sommerhitze am Mittag nicht so einfach. Wie immer drückt am ersten Tag der Rucksack auf den Rücken und den Sattel. Hier die Packliste: Gorehosen und -jacke, Merino Buff, Bikeunterhemd und -socken (täglich zu waschen), Bikepants und -shirt, Merinosocken und -unterhosen, Unterhemd, leichte Hose und Hemd, Merrell Schuhe sowie eine Daunenjacke für den Abend. Dazu Zahnbürstli, Deo und Ladegerät. Fertig ist das Päckli und der Rucksack ist zum letzten Zentimeter gefüllt. 😉 Fazit: Es bewährt sich, besonders die neue Daunenjacke.