Das Wetter ist mittelmässig kühl und leichter Regen nieselt aus den grauen Wolken. Die Motivation für eine Biketour im Februar ist sowieso eingeschränkt und ich ziele etwas unmotiviert in Richtung Biel. Die genaue Route wird sich auf der Fahrt ergeben. Ich fahre entlang der Eisenbahn bis nach Lengnau bis ich die Kirche von Pieterlen sehe.
Da könnte man doch mal hinauf. Steil geht der Weg durch das Dorf bis auf den Kirchenhügel, der eine ungeahnte Aussicht auf das Mittelland bietet. Gleich daneben ein schöner See, welcher sich als Teil der alten Burg entpuppt. Weiter fahre ich der steilen Chilche- und Westerflue entlang. Alte Steinwälle erzählen von der permanenten Steinschlaggefahr.
Bei Bifang versuche ich auf einem alten Forstweg die Höhe zu halten. Der Weg ist so zugewachsen, dass ich froh bin, dass der Frühling noch nicht da ist, sonst gäbe es kein Durchkommen. Auf dem Waldweg angekommen weist eine Tafel auf das gesperrte Zickzackwägli hinauf auf den Bözingeberg – Wieso locken mich gesperrte Wege? 😉
Zum Glück habe ich das Mountainbike dabei und verzichte damit auf gefährliche Abenteuer. Auf dem Wildsaulochweg geht es durch den Vorbergwald auf 560m, hoch über der Industrie von Bözingen. Lustige Flurnamen hier: Chracheschleif, Tschäpsegää oder Chüeschatte. Wahrscheinlich muss man hart an der Sprachgrenze besonders kreativ sein.
Es folgt ein Kurzbesuch im Tierpark Biel-Bözingen, auch wegen den Tieren aber besonders wegen der Toilette. Runter nach Biel und dann auf die Suche nach einem unbekannten Rückweg. Ich fahre quer durch die Quartiere zum Bahnhof Mett und anschliessend entlang der A5 und der Bahnlinie bis zur Autobahnraststätte Pieterlen. In Meinisberg leite ich mitten auf dem Feld einen Ausländer in Richtung Solothurn, der zu Fuss 180° in die falsche Richtung läuft. Sachen gibt es.
Weiter fahre ich über die Autobahn und mitten durch die Witti. Kaum zu glauben, dass es hier ein nationales Vogelreservat entlang der Piste des Flughafens Grenchen gibt. Wahrscheinlich haben die europäischen Zugvögel immer noch die mäandernde Aare und Auenlandschaft von vor 200 Jahren vor dem inneren Kompass.
Danach über die Römerbrücke aus dem Spätmittelalter und via Altreu, gegen den Wind kämpfend, zurück nach Hause. Und siehe da, die Motivation kam zurück und die Tour wurde viel spannender als erwartet!
Statistik 53.3 km, ca. 362 Höhenmeter, Fahrzeit 3:17 h