Semiaktiver Schlusstag unserer Ferien in den Sextner Dolomiten. Wir fahren mit dem Shuttlebus zur Talstation der Helmbahn nach Sexten. Neudeutsch heisst die Bahn Helmjet, was wohl kaum der Grund für die schlappen 52 EUR für 2 Personen sein kann. Während 6 Min fährt die Bahn rund 700 Höhenmeter den Berg hoch. Wer sagt hier, die Schweiz sei teuer?
Die Bergstation animiert wenig zum Verweilen. So wandern wir entlang des Karnischer Kamm in Richtung Helm. Ich brauche etwas Überredungskunst, um meine Frau zum steilen Aufstieg zu motivieren. Mit der Hütte auf dem Gipfel als Ziel im Blick, fällt der Aufstieg relativ einfach. So stehen wir auf dem 2434m hohen Berg, der in alle Richtungen perfekte Ausblicke bietet.
Im Süden breitet sich das Drei Zinnen Massiv und die Sextner Sonnenuhr aus. In der Mitte das Fischleintal und rechts davon das Innerfeldtal. Ein Ferienwochenrückblick! Die versprochene Sicht auf die Drei Zinnen ist eher ein Marketinggag. Gegen Westen sieht man das Hochpustertal runter in Richtung Toblach. Im Norden liegt die österreichische Verlängerung des Tales in Richtung Lienz. Zeitweise lugen Grossglockener und Grossvenediger durch die Wolken.
Gegen Osten schliesslich der Karnischer Kamm, mit der berühmten Stoneman Dolomiti Bike Tour. Nachdem ich mich am Panorama sattgesehen habe, suche ich anhand der Grenzsteine den genauen Grenzverlauf zwischen Italien und Österreich. Wer auch immer die Grenze gezogen hat, achtete darauf, dass die Italiener immer die höhere Stellung halten. Von der strategischen Lage zeigen zahlreiche militärische Spuren. Die italienische Militärunterkunft unterhalb des Gipfels ist jedenfalls nicht aus dem 1. Weltkrieg.
Wir wandern auf dem anderen Grat runter und kehren in der Hahnspielhütte ein. Was soll ich sagen: Touristenabzockerei vom Besten… Schade! Trotzdem ein prachtvoller Abschluss unserer Dolomitenferien.