Im Prinzip wollten wir heute das Crosscountry Weltcup Rennen in der Lenzerheide besuchen. Da der heutige Tag aber wohl der schönste Tag der Woche ist, ändern wir das Programm und ich führe meinen Sohn auf eine Lenzerheide-Angewöhnungstour. Dank Inklusive-Bergbahntickets geht das schweissfrei und wir fahren gleich aufs Parpaner Rothorn. Gut erinnere ich mich an den Tag, als ich hier vor neun Jahren in meinen Mountainbike Anfängen mit dem damals noch neuen Scott Genius MC 40 raufgefahren bin. Das Wetter ist perfekt und wir geniessen das Panorama, hoch über dem Abgrund, nach Westen und Osten.
Ich hatte etwas Bedenken wegen der Schneelage und tatsächlich gibt es im Talkessel des Totälpli noch grössere Schneefelder. Während meine Frau mit Brendan Fairclough Selfies macht 😉 und danach zu Fuss nach Scharmoin läuft, fahren wir mit den Mountainbikes in Richtung Schneefelder. Nach einigen Rutschpartien und mit einem Satz nasskalten Füssen ist der Schnee überwunden und wir stehen vor der Gallerie ob Gredigs Älpli.
Der Schafälplitrail nach Arosa muss heute warten. Wir fahren auf der Skipiste entlang der Weisshornflanke in Richtung Urdenfürggli. Nochmals wollen zwei ziemlich heikle und steile Schneefelder überwunden werden. Ich schaue mich nach der neuen Urdenfürgglibahn um, die die Skigebiete von Lenzerheide und Arosa verbindet. Schliesslich realisiere ich, dass ich dazu auf die Krete rauf müsste und lasse es sein.
Wir konzentrieren uns lieber auf die relativ steile Schotterabfahrt auf die Plam las Funtanas. Ab da zieht ein kniffliger, aber sehr spassiger und flowiger Wiesentrail runter zur Station Scharmoin. Nun müssen wir uns mit der Abfahrt nach Lenzerheide beeilen, um rechtzeitig zum Start des Elite Männer Rennens im Zielgelände zu sein.
Wir folgen den ersten Runden des Crosscountry Rennens und sind begeistert. Sowohl Art und Anzahl der Zuschauer hat sich gegenüber dem Downhill Rennen von gestern verändert. Nicht schlechter oder besser, einfach anders ist die Stimmung. Toll ist die Streckenführung, weil die Fahrer mehrmals pro Runde im Zielgelände durchfahren. Schon bald ist Nino vorne und daran wird sich nichts mehr ändern. Wir verabschieden meine Frau und beginnen offiziell die Vater-Sohn Bikewoche.
Immer gut, wenn man diese mit der anderen Talseite einläutet und mit der Sesselbahn auf den Piz Scalottas fährt. Aussicht geniessen, zum Rothorn und dem Renngelände rüberschauen, danach auf den Trail bzw Schotterweg runter zur Alp Nova. Schön wie die Alpenblumen blühen.
Im kurzen aber heftigen Zwischenanstieg kann ich den Pro raushängen und den jungen Mann herausfordern, dem die Kraft in den Beinen nicht fehlt, aber mit der Traktion auf steilem Schotter noch etwas Mühe hat. 😉 Der folgende Scalottas Flowtrail zur Alp Stätz ist einfach eine Wucht und ich lasse es Krachen. Der Trail wurde seit meinem letzten Besuch noch ein Stück mehr rausgeputzt und lässt sich rasant fahren.
Die Abfahrt entlang des Stätzer Bach ist immer noch eine Herausforderung. Es fährt sich leichter als auch schon. Das mag am Leistungsdruck unter den kritischen Augen des Sohnes liegen, am Scott Genius 710 oder an einer doch etwas besseren Fahrtechnik. Während mein Sohn mit einem Abflug über den Lenker den Einstand gibt, fahre ich fast die ganze Strecke runter. In Parpan packen wir die Sachen und beziehen unser Hotel im Dorf Lenzerheide. Am Abend ist das Verhältnis Up- zu Downhill bei fast 1:7. Das ist die Lenzerheide – die Bikewoche kann beginnen!
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Statistik: 29 km, ca. 356 Höhenmeter, Fahrzeit 2:27 h, 2403 Höhenmeter abwärts
coole sache, so ne vater-sohn bikewoche 8)
das rothorn und all die coolen trails dort oben, blieben mir leider letztes mal infolge noch mehr schnee verwehrt, muss ich unbedingt mal noch nachholen …
Lenzerheide immer ein Hot Spot. wenn das Wetter stimmt gibt’s fast nichts besseres