Das Wetter ist untertrieben mässig und so muss man sich die Bikefenster zwischen den Gewitterfronten aussuchen. Ich habe genug von Wellness und will etwas die Wege rund um Heiden (780m) erkunden. Relativ orientierungslos fahre ich auf dem Bergrücken in Richtung Westen. In zahlreichen Navigationsstopps versuche ich erstens Höhe zu halten und zweitens nicht in den falschen, mountainbikefeindlichen Kanton zu gelangen. Beides kein einfaches Unterfangen. 😉
Über Wiesen und vorbei an typischen Bauernhäusern geht es durch den Graben des Klusbachs bis nach Walzenhausen (673m). Auf der Terrasse der Rheinburg Klinik bietet sich ein grandioser Blick über die Rheinebene und das Dreiländereck. Weiter geht es bis Bollenstein (566m), zur Spitze des Heldbergs, der St. Margrethen und Au voneinander trennt. Es folgen zahlreiche interessante und kurvige Kilometer auf halber Höhe über St. Margrethen, einige Trailabschnitte inklusive.
So zerfurcht die Landschaft, so kulturhistorisch interessant. Stichworte: Restaurant Gletscherhügel, Burgruine Grimmstein und Weinberg, Schloss Wiiberg. Bei Vorderbrenden (548m) will ich angesichts der Gewitterwolken wieder etwas Höhe gewinnen und fahre bzw schiebe einen brutal steilen Weg nach Vorderbühle hoch. Im Klusbachtobel biege ich auf einen spassigen Wanderweg ein und folge der Schlucht hinauf bis auf die Höhe Bad Schönenbühl (753m). Der Weg ist ebenfalls ein Teilabschnitt des Appenzeller Witzweges.
Mit dem einsetzenden Gewitter und den letzten Höhenmetern fahre ich auf einem letzten Trail zurück nach Heiden. Fazit: Eine erneut sehr interessante Runde in mir völlig unbekanntem Gelände und das trotz ‚Selbstnavigation‘. 😉
Statistik: 27.9 km, ca. 764 Höhenmeter, Fahrzeit 2:21 h