Juhuii – Sommerferien und ab in die Berge. Ich starte früh am Morgen im Mittelland und bin trotzdem erst um 1100 Uhr in Sta. Maria, Val Müstair, meiner Homebase für die erste Ferienwoche. Sehr freundlich ist der Empfang durch Coni vom B&B Villa Stelvio beim Dorfeingang. Gepäck aufs Bett und Start in Santa Maria (1376m) zur Nachmittagstour auf die Alp Tabladatsch auf den Spuren dieser Ride Tour. Beim Aufstieg nach Fuldera über den abfallenden Hang fliesst der Schweiss bereits in Strömen, besonders auf dem kurzen Abschnitt auf der Ofenpassstrasse.
Endlich zweigt die Strecke nach Lü ab. Die Teerstrasse zieht sich in die Länge und einziger Lichtblick ist die mit jedem Höhenmeter zunehmend schönere Aussicht. Am Brunnen von Lüsai wird erst das Bidon gefüllt. Endlich in Lü (1916m) angekommen, brauche ich im lokalen Beizli, dem Hirschen, eine Coca Cola. Weiter geht es auf Schotterstrassen hoch bis zur Alp Tabladatsch (2241m), einige wenige Schiebemeter inklusive. Wie immer kämpfe ich in den Bergen ab 2000m in den ersten Tagen mit der Höhe. Ein kurzer Rast bringt wunderbare Aussichten auf die Ortlergruppe.
Ab hier quert ein Singletrail über den Lai da Valpaschun (2170m) bis nach Terza Sura. Bei den beiden Moorseen lohnt eine kleine Pause, sei es für ein Bike-Poserfoto, für ein Spiegelfoto des kleineren Sees, aber viel mehr um die Moordlandschaft und die Pflanzen zu bewundern.
Und der Trail? Nun ja, was soll ich sagen, ein richtiges alpines Stein-Wurzelmassaker. Wenn man es positiv formulieren will, könnte man von Naturtrails sprechen. Ich schiebe trotzdem einige Meter der Strecke und staune immer wieder über die Fahrtechnikeinschätzung des Ride, mit „spassige Singletrailtraverse“ spricht man definitiv ein ziemlich spitzes Zielpublikum an (oder ich bin auf dem Mountainbike eine grössere Memme als gedacht).
Ob Müstair freue ich mich über die Aussicht ins Vinschgau, bevor es mit fokussiertem Tiefenblick auf das Kloster in die Abfahrt geht. Ich versuche den grössten Teil auf dem Mountainbike zu bleiben, was mir in den steilsten und wurzeligstem Abschnitten nicht gelingt. Trotzdem würde ich hier „Spass“ gelten lassen. Im untersten Teil ist ein Bikeverbot, welches ich auf der Schotterstrasse umfahre. Ich will sowieso nicht bis nach Müstair runter und halte die Höhe, um auf den Rückweg nach Sta. Maria einzubiegen.
Fazit: Ziemlich happiger Einstieg in die Val Müstair Trails, wenigstens bin ich ab sofort wieder auf alpine Trails geeicht. Highlight der Tour sind die grandiosen Panoramaaussichten über das Münstertal, zum Ortler und runter ins Vinschgau.
Statistik 22.8 km, ca. 991 Höhenmeter, Fahrzeit 3:02 h