Neuer Tag und der Blick zum Himmel verheisst nichts gutes – Wetterroulette ist angesagt und (Spoiler) es hat zum Glück gehalten. Dank der Tourendatenbank von Ride fällt mein Blick auf die La Piazza Tour, welche auf den markanten Bergrücken führt, der die Verzweigung zwischen Comersee, dem Veltlin und dem Tal von Chiavenna markiert. Ich fahre kurz bei der Kirche von Verceia vorbei und dann auf dem Radweg dem Lago di Mezzola entlang. An der schmalsten Stelle befinden sich die Galleria di Mina di San Fedele, ein Tunnelsystem aus dem 1. Weltkrieg, um sowohl die Strasse wie die Bahn bei einer Bedrohung aus Nord wegsprengen zu können. Interessant!
Das Südufer des Sees ist ein schönes Naturschutzgebiet. Bei Dubino zweigt leider der Radweg ab und ich muss für etwas mehr als einen Kilometer auf die Hauptstrasse, in Italien nicht lustig! So nutze ich in Nuova Olonio (204m) die erste Gelegenheit für eine Alternative und nehme dafür einige Höhenmeter in Kauf. Vis-à-vis versteckt sich der Monte Legnone im Nebel. Wer auf 2500 Hardcore Höhenmeter Lust hat, wäre auf den dortigen Militärstrassen genau richtig unterwegs.
Auch auf dieser Talseite folgt ab Dubino (211m) ein langer Aufstieg, erst auf der befahrenen Strasse und später auf einem Strässchen durch die waldige Flanke des Monte Foffricio. Im schönen Dorf Cino gibt es bei der Kirche einen Zwischenhalt. Mein A…. schmerzt, die mangelnde Fitness macht sich vielfältig bemerkbar. 😉 So muss ich ziemlich Leiden und bis zum Schluss kämpfen, bevor ich die Lichtung La Piazza auf 981m erblicke. Eine Wiese mit Ferienchalets, leider nichts besonderes.
Besonders dafür der Trail, der durch Locals in den Wald und den teilweise sehr feinen Untergrund geschaufelt wurde. Besonders im oberen Teil gibt es zahlreiche flowige Abschnitte, dann wieder ausgewaschene Kurven und Steilstücke, die ich nicht fahren konnte. Idyllisch die Wiese, die gelben Blumen und die Ruinen auf der Rodungslichtung von San Giuliano – ideal für eine Snackpause.
Im unteren Teil des Trails gilt es noch die gröberen Felsbrocken zu umfahren. Fazit: Insgesamt ein guter Trail, aber angesichts des Aufstieges nichts was ich ein zweites Mal fahren würde. Aber ich fahre ja sowieso nie etwas zum zweiten Mal. Auf gleichem Weg geht es zurück ins Hotel.
Statistik 32.1 km, ca. 983 Höhenmeter, Fahrzeit 3:42 h