Die letzten vier Monate des Jahres war ich nicht mehr auf dem Mountainbike und auch sonst gab es keine besonderen Highlights. Natürlich hat man weiter vor sich hin gelebt, ist der wöchentlichen Routine zwischen Arbeit und Freizeit erlegen, unterbrochen vom einen oder anderen Fest, welche wir selten auslassen. Trotzdem bleibt immer der Blick für die Schönheiten der Natur, sei es der fantastische Sonnenuntergang in Solothurn an der Aare zu Oktoberbeginn, oder zu Oktoberende die gelben Ahornblätter, die melancholisch im Brunnen bei der St. Urbangasse schwimmen. Und so geht das Bloggerjahr zu Ende…
Kurzes Hornissenbiken !
Die Tour endet wie das Bikejahr – abrupt, zu früh und unerwartet. Wir wollen einen schönen Herbstloop fahren, die Heublumen blühen, die Maiskolben leuchten satt, reif und gelb. Am Niedermattbach bei Subigen muss meine Frau kurz in die Büsche. Ein Fehler – eine Hornisse sticht zu und wegen allergischen Reaktionen ist die Tour somit zu Ende. Was ich noch nicht weiss, es wird die letzte Mountainbiketour des Jahres sein. Aber keine Angst, nicht wegen Unfall oder Krankheit, nur wegen anderer, meist beruflicher Verpflichtungen sowie einer sehr guten Portion Faulheit und Müssiggang. 😉
Statistik 17.6 km, ca. 48 Höhenmeter, Fahrzeit 1:02 h
Die Badenfahrt 2023 !
Mangels Beiträge zum Thema Mountainbike schreibe ich hier kurz zur Badenfahrt 2023. Das Fest war mir bisher unbekannt, gleich wie die Ortschaft selber. Mit etwas Glück konnten wir kurzfristig eine Nacht im historischen Hotel Blume buchen, mitten im Festgetümmel im Bäderquartier. Im Keller des Hotel sind die alten Bäder noch in Betrieb und mehr historischer Charme als im Hotelatrium geht gar nicht mehr. Ansonsten beeindrucken die originellen Bars und Restaurants mit aufwändigsten Themenbauten. Nach zwei Tagen im Festrausch sind wir etwas ausgelaugt, aber es hat sich gelohnt. Wir kommen wieder, ein einzigartiges Fest!
Road Trip 2023 – Nach Hause !
Langsam muss sich unser sommerlicher Roadtrip wieder nach Westen wenden. Von Prag fahren wir mit einem kurzen Umweg nach Karlsbad. Die Zusatzschlaufe führt uns zur Burg Loket. Ziemlich ikonisch thront die Burg mitsamt Dorf auf einer Flussschlinge der Eger. Wir essen in einem kleinen Restaurant für kaum Geld zu Mittag. Danach fahren wir über kleine Strassen durch grüne Wälder zurück nach Karlsbad. Die Unterkunft im Golden Key Boutique Hotel hat Stil und überall trieft es von k.u.k Geschichte. Natürlich kaufen wir wie alle Besucher eine Schnabelkanne und kosten das schweflige Kurwasser an den vielen heissen Quellbrunnen.
Über die Grenze, weiter nach Westen, vorbei an Bayreuth, fahren wir nach Bamberg. Die Stadt ist bekannt für ihre mittelalterliche Struktur und den Fotospot des alten Rathauses. Trotz Regen machen wir eine grössere Besichtigungsrunde durch die Gassen und landen schliesslich bei sehr traditionellem Essen in der Schlenkeria, mitsamt seeehr rauchigem Rauchbier. Unterkunft: Hotel Europa Bamberg.
Endspurt – ohne grossen Zwischenhalt geht es auf der Autobahn nach dem Frühstück in den Süden nach Ulm. Wir quartieren uns im Hotel Schmales Haus im Dachzimmer ein, Jacuzzi und Sauna inklusive. Das Zimmer, wie das Gebäude, ist ein echtes Erlebnis! Ansonsten geniessen wir den letzten Ferientag in der Stadt und an der jungen Donau – damit schliesst sich der geografische Kreis unseres sommerlichen Roadtrips nach Wien und Prag.
Schön war es, vieles entdeckt, gemütlich geschlafen und toll gegessen!
Road Trip 2023 – Nach Prag !
Von Wien fahren wir der Donau entlang. Auf halbem Weg stolpern wir über die Römerstadt Carnuntum. Die Tatsache, dass hier im 1. – 4. Jh eine Stadt mit 50’000 Einwohnern an der Donau lag, wäre interessant genug. Hier wurden jedoch zahlreiche Gebäude nach den neusten Erkenntnissen der Forschung auf den Originalruinen nachgebaut und zusätzlich mit Inneneinrichtung versehen. So schlendert man beispielsweise durch vollständig funktionsfähige Thermen mit den unterschiedlich warmen Räumen. Super einzigartig und nochmals eine Stufe besser als all die 3D-Animationen, welche man sonst in den Museen sieht.
In Hainburg an der Donau machen wir am mächtigen Fluss Pause mit Blick auf die Grenze zur Slowakei. Bis nach Bratislava ist es nur ein Katzensprung. Wir quartieren uns im Hotel Danubia Gate mitten in der Stadt ein und geniessen den Abend zu Fuss in der Altstadt. Bratislava ist angenehm wenig überlaufen und übersichtlich. Dazu kommen die günstigen Preise, beispielsweise 0.5 L Craftbier für 2.30 EUR. Gefällt!
In einem grossen Bogen fahren wir von Bratislava auf teils ruppigen Wegen übers Land. Interessant die rurale Landschaft der Slowakei und der Tschechischen Republik. Als Zwischenziel für Mittag haben wir uns Telč ausgesucht. Im gefühlten Niemandsland eine wunderbare Marktstadt mit einem einzigartigen, riesigen Platz und einer noch schöneren Häuserzeile. Es gibt vorwiegend einheimische Touristen und diese verlaufen sich auf dem Platz.
Weiter nach Brünn / Brno. Wir kommen von Nordwesten und nehmen noch die schöne Landschaft am Stausee ausserhalb der Stadt mit. Unser Hotel EFI SPA ist nicht nur Unterkunft, sondern ebenfalls Brauerei und Braustube in einem. Überhaupt schwelgen wir bei der abendlichen Tour durch die Altstadt in der tschechischen Bierbraukunst. Brünn ist ein echtes Highlight – am Abend ist überall etwas los, junges Publikum und eine lockere Atmosphäre in schöner historischer Umgebung.
Neuer Tag – Die Fahrt auf der Autobahn nach Prag wäre zu kurz. Wir nehmen erneut die Landstrasse etwas nördlich der Autobahn durch die Saarer Berge. Zum Glück, entdecken wir unterwegs doch die Wallfahrtskirche des hl. Johannes von Nepomuk. Oberhalb des Klosters liegt die Kapelle umfasst von einer sternförmigen Mauer. Wir steigen kurz hinauf und platzen mitten in eine lokale Hochzeitgesellschaft. Weiter nach Prag, mit dem Auto ins Stadtgetümmel und für zwei Nächte ins Hotel Merkur.
In den beiden Tagen nehmen wir alles mit, was der Tourist in Prag sehen muss. Durchaus beeindruckend und absolut sehenswert! Leider ist die Stadt in einer Art überlaufen, wie ich es bisher noch nie in meinem Leben erlebt habe, selbst in Paris nicht. Die Stadt ist ein einziges Touristen-Disneyland ergänzt mit marodierenden Junggesellengruppen am Abend. Alles irgendwie sehenswert, aber ebenfalls sehr anstrengend. So sind wir nicht unfroh, dem Tumult wieder entrinnen zu können.