Neuer Tag, neuer Lago. Wir fahren eine Runde hinauf zum Lago di Ledro. Auf 655m Höhe hat sich durch einen Bergsturz im gleichnamigen Tal ein stattlicher See gebildet. Es wird täglich dunstiger über dem Gardasee und auch etwas kühler, wobei 23°C im April noch kein Drama sind. Die Anfahrt folgt über Riva und die Ponale. Ich schaue mir dabei das Festungswerk Tagliata del Ponale noch etwas genauer an. Alleine hier könnte man wohl einen Tag verbringen.
Nach dem Belvedere bleiben wir nun auf der Ponale und schrauben uns einige Spitzkehren nach oben. Tief unter uns die Ruine des ehemaligen Elektrizitätswerkes Rovereto. Sobald wir die Höhe des Tals erreicht haben, biegt die alte Ponale in die heutige Hauptstrasse ein, die durch einen langen Tunnel von Riva hier nach oben führt. Zum Glück bleiben wir nur einige Meter auf der Strasse und queren dann den Bach auf die andere Talseite.
Ab hier führt ein ruhiger Weg, mal steiler, mal flacher hinauf nach Molina di Ledro und damit ans Südufer des Sees. Wir beginnen die Umfahrung im Uhrzeigersinn. Erst eine kurvige Strasse, danach ein kurvigerer Waldweg führen entlang des Sees. Immer wieder schimmert dabei das türkisblaue Wasser durch den frühlingsgrünen Wald – sehr schön!
Am Nordufer des Sees müssen wir nicht lange nach einem Restaurant suchen. Schon von weitem winken die Fahnen von Ghost. Der Fahrradhersteller hat hier vor dem BIKE-Festival Riva sein Promotions- und Testcamp aufgestellt. Auf lustigen Schaukeltischen bestellen wir im Albergo Franco e Adriana etwas zu Essen – Fisch und Dessert.
Ich fotografiere noch ein wenig an der Strandpromenade von Pieve die Ledro. Weiter geht es dem See entlang zurück an den Ausgangspunkt. Der eigentliche Seeuferweg ist nicht wirklich für Mountainbikes gedacht, aber an diesem ruhigen Tag ohne viele Wanderer interessiert das nicht mal die Gemeindearbeiter. Auf der Strasse selber ist die Fahrt weniger lustig, die Italiener fahren auf den engen Strassen relativ zügig.
Am Seeende wurde übrigens noch ein Pfahlbauerdorf entdeckt. Der Ort ist heute UNESCO Welterbe und als Museum eingerichtet. Na ja, Pfahlbauer haben wir in der Schweiz an unseren Seen ja genug. Ziemlich rasant geht es auf Schotter wieder zurück in Richtung Gardasee.
Anstatt wieder die Talseite zu wechseln, bleiben wir auf der Antica Via del Ponale. Der Weg ist zu grossen Teilen aus dem Fels gehauen und eine kleine Fahrtechnikübung. Mir macht es aber Spass, während meine Frau etwas weniger fröhlich das schwere e-Bike die Treppe runterträgt. 😉 Den Weg zurück nach Torbole muss ich hier nicht mehr beschreiben.
Statistik: 40.9 km, ca. 741 Höhenmeter, Fahrzeit 3:21 h