Vals – Die Zervreilatour !

Heute geht weiter in die Berge hinein, wieder zu einer Alp und wieder zu einem Stausee. Es handelt sich um die offizielle Valser Tour Nr 1 ‚Lampertschalp‘. Ich starte in Vals (1251m) und fahre entlang des Valser Rheins in Richtung Schlucht. Der Bach hat sich hier tief eingegraben, zu beiden Seiten ragen steile Felswände auf. Wo heute Autos durch einen einspurigen Tunnel fahren, halten Mountainbiker rechts und fahren entlang der alten Zervreilastrasse. Ab dem ersten Meter ist die Strasse, wie die Schlucht, ziemlich spektakulär.

Es wundert nicht, dass dieser Abschnitt aufgegeben wurde. Überall bröckelt der Fels und ich würde mir echt bei Regen zweimal überlegen, ob ich hier durchfahren möchte. In jedem Fall ist der Weg genau nach meinem Geschmack! Wieder auf der Talstrasse fährt man in gemütlicher Steigung in Richtung Staumauer. Die letzten Meter sind etwas steiler und so bin ich froh um einen zweiten Frühstückskaffee im Restaurant Zervreila.

Beim grossen Berghaus-Parkplatz steigt ein Strässchen steil zur Staumauer und anschliessend zur Kapelle auf 1984m an. Ab hier hat man einen wunderbaren Blick über den blaugrünen See Zervreilasee und das markante Zervreilahorn. Ich bin erstaunt einen solchen Berg in der Schweiz zu sehen, bisher mir unbekannt, erinnert er mich an die patagonischen Ikonen.

Weiter geht es runter auf Stauhöhe, gut sichtbar der tieferliegende aktuelle Wasserstand des Sees. Hier trennen sich das Canaltal und das Läntatal, beides unberührte alpine Hochtäler. Eine optisch ansprechende Brücke führt auf die andere Seite des Seearms. Der folgende ‚Seeuferweg‘ ist absolut flach und ein richtiger Bikegenuss.

Bei der Ochsastafel (1883m) geht es zum Schluss einige Meter aufwärts, um dann auf der Hochebene zur Lampertsch Alp (1991m) auszurollen. Überall warnen Schilder vor der Mutterkuhherde und geben Verhaltensanweisungen. Beim Weidebeginn gibt es gar Kuhabwehrholzstöcke für die Wanderer. Ich denke schon an die schlimmsten Geschichten. Auf Anfrage winkt der Älpler ab, noch nie etwas Gröberes passiert. Tatsächlich lässt sich die Herde, welche natürlich mitten auf dem Weg liegt, unaufgeregt durchfahren.

Betriebswirtschaftlich sinnvoll führt der Wanderweg mitten durch die Sitztische der Lampertsch Alp. Da muss man einkehren. Ich geniesse Bier, Salsiz, Alpenrose und die geniale Aussicht. Später werden einige Biker in Richtung Länta SAC Hütte weiterfahren. Da würde man bis ans Talende und zum Gletscher sehen. Ich hebe mir das für ein anderes Mal auf, umso mehr der Weg etwas verblockt scheint.

Zurück geht es auf gleicher Strecke, die spassig flowige Abfahrt zum See und der Gegenaufstieg zur Kapelle inklusive. Gemäss Ride gibt es hier links und rechts des Tales alternative ’schwarze‘ Singletrails runter nach Vals. Ich habe keine Lust auf Biketragen und nehme den direkten Weg durch die Schlucht. Ein Tipp trotzdem noch: Vor der Spitzkehre der Strasse auf den alten Zervreilaweg einbiegen, ist ein schöner Singletrail. Am Ende gleich noch die Broschüre mitnehmen und die Geschichte des Pfades und dessen Flurnamen lesen, sehr spannend.

Fazit: Schlucht, Abenteuerwege, Staumauern, Stauseen, Berge, Alpentäler und wunderbar fahrbare Wege! Eine relativ einfache Tour, die ziemlich glücklich macht, ausser man möchte ausschliesslich Singletrails fahren.

Statistik: 32.7 km, ca. 1029 Höhenmeter, Fahrzeit 2:53 h

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