Die lange Herzroute 99 Tour !

Ein wolkenloser Samstag und ich habe gute Vorsätze bezüglich Mountainbiken. So setze ich mir die Emmentaler Schaukäserei zum Ziel, wissend, dass das eine lange Tour werden würde. Ich starte frühzeitig und fahre auf der Route 802 nach Herzogenbuchsee und weiter bis Thörigen Oberdorf (497m). Anstelle der Strasse nehme ich den steilen, kaum fahrbaren Weg durch den Wald nach Duppenthal und rauf nach Linden (661m).

Ab hier folge ich den Wegweisern der Route 99, der bekannten Herzroute. Erstaunlicherweise bin ich ziemlich alleine unterwegs. Bei solchem Wetter ist die Herzroute mit den Panoramablicken zum Jura einfach fantastisch. Die Route folgt den kurvigen Höhenlinien des Emmentals und steigt relativ angenehm auf 800m an. Ich nehme es gemütlich, die Strecke zieht sich. Beim Punkt 807 gibt es oberhalb von Ferrenberg eine Riegelpause auf einem sonnigen Bänkli.

Im Blick ein markanter Hügel, der Friesenberghubel mit seiner Burgstelle. Wikipedia gibt nicht viel her, ausser, dass die Burg einen Höhenweg sicherte. Heute könnte sie mit e-Bikern ein Vermögen machen. 😉 Oft führt eine Internetrecherche zu Landmarkern der Region auf die Seite von Dillum. Ich bin immer wieder fasziniert und teilweise schockiert, welche Theorien da in die Welt gesetzt werden – also aufgepasst, trotzdem amüsant. Einige Meter weiter kehre ich im Hofladen Friesenberg ein und kaufe eine frische Züpfe – die Bezahlung mit Twint ist ja mittlerweile Hofladenstandard.

Mittags esse ich auf der (geschlossenen) Terrasse der Schaukäserei. Im Käseladen und der Bäckerei gibt es alles zu kaufen was es braucht und die sonnigen Bänke laden zum Verweilen ein. Trotz vieler Besucher ist alles sehr diszipliniert und die Abstände werden sehr gut eingehalten. Weiter auf der Herzroute! Der letzte Abschnitt runter nach Lützelflüh (591m) ist geprägt vom einzigartigen Panorama in die Berner Alpen.

Nun muss ich nur noch der Emme entlang zurück nach Solothurn. Die Strecke ist bekannt und ich bilde im Kopf häppchenweise virtuelle Etappen. Bis Burgdorf hänge ich mich einem e-Biker an, der wunderbar das Tempo vorgibt. Am Nachmittag ist nun so richtig was los auf den Pfaden entlang der Emme, auf der grossen Wiese in Burgdorf und auf den Kiesbänken im Fluss. Jeder der kann verbringt den Tag im Freien.

Die letzten Kilometer werden trotzdem zu einer Durchhalteübung. Ich bin es mir nicht gewohnt im Februar bei kalten Temperaturen 80km abzufahren. Die Oberschenkel melden sich schon seit längerem. Ich lenke mich mit dem Besichtigen der umfangreichen Renaturierungsmassnahmen im Unterlauf der Emme ab. Von Kirchberg bis zum Emmenspitz hat sich der Charakter des Flusses völlig verändert und ich bin gespannt wie es hier in 10 Jahren aussieht. Die Natur wird es sicher danken und hoffentlich nützt es auch gegen ein mögliches Jahrhunderthochwasser.

Statistik: 79.6 km, ca. 865 Höhenmeter, Fahrzeit 4:38 h

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