VexLaax14 (Day 1): Vex – Sex Pey – Eison !

Es geht los...Abfahrt per Zug früh am Morgen

Es geht los, das Abenteuer VexLaax14! In 8 Tagen per Mountainbike vom Walliser Ort Vex über sämtliche Südtälder bis nach Laax im Graubünden. Keine eigentliche Transalp – eher ein Queralp. 😉 Der Respekt ist gross und so schlief ich ziemlich nervös und war froh, endlich aufstehen zu können. Nun stehe ich vor 0600 Uhr mit Bike, schwerem Rucksack und riesiger Vorfreude am Bahnhof.

SonnenaufgangBlick auf Vex am Start

Ab meinem Wohnort kam man mit nur einmal Umsteigen in Thun direkt nach Visp fahren. Gerne nehme ich den Sonnenaufgang durchs Fenster zur Kenntnis. Noch kann ich nicht ahnen, dass ich die Sonne nicht sehr oft sehen würde. In Thun dann das erste Mal Chaos. Der Velowagen am Ende des Zuges war bereits zum Bersten gefüllt. So musste die arme Zugsbegleiterin zur Zugsspitze rennen, während eine Meute von vielleicht 10 Mountainbikern ihr auf dem Perron hinterher fuhr. Schliesslich waren alle Bikes im Gepäckwagen verstaut und im Nu waren wir dank Lötschbergtunnel in Visp. Nahtlos ging es nach Sion und mit dem Bus nach Vex (939m) zum Ausgangspunkt meiner heutigen ersten Etappe.

Tourenübersicht 2 TälerImmer entlang des Grand Raid TrailsErfrischung im Val d'Hérémence

Wie immer im Wallis geht es nur in eine Richtung – bergauf! Entsprechend habe ich kein schlechtes Gewissen die ersten 500 Höhenmeter vom Talboden her mit dem Bus vernichtet zu haben. Schon früh habe ich mein Tourenziel im Blick. Der 2369m hohe Sex Pey trennt die Täler Val d’Hérémence und das Val d’Hérens. Im Panoramabild geht es somit erst rechts nach hinten, dann rauf und vorne in der Bildmitte um den Sex Pey rum, anschliessend nach hinten und am linken Bildrand das Tal wieder rauf nach Eison. In Les Collons sieht man erstmals die eindrucksvolle Staumauer der Grande Dixence. Ob Mâche ist schliesslich die Höhe auf 1516m erreicht und es geht auf einer spassigen Schotterpiste ‚runter‘ ins Tal auf 1521m. 😉 An einem sehr kreativen Holzbrunnen fülle ich die Flaschen auf, was bei Temperaturen um die 30°C dringend nötig ist.

Aufstieg nach MandelonBlick auf die Grande Dixence

Fast den ganzen Tag folge ich Teile der Rennstrecke des Grand Raid. Wer da die Gesamtdistanz fährt hat meinen vollen Respekt. Ab und an werde ich von Hardtailfahrern überholt, die wohl auf Trainingsfahrt sind. Einer der happigeren Anstiege der Rennens ist die Route auf einem Asphaltsträsschen bis zur Alp Mandelon (2086m). Langsam spüre ich die Beine und wie üblich ab 2000m geht mir die Puste aus. Ziemlich ausgepumpt muss ich eine Pause einlegen. Mit Blick auf die Staumauer am Talende geniesse ich einige meiner vielen Riegel im Rucksack und freue mich über die Gewichtsreduktion am Rücken.

Walliser Kampfkühe bei Par des MosonsAlpenrosen

Zuerst auf einem Karrweg, später auf einem Singletrail geht es nun rauf zum höchsten Punkt der heutigen Tour (2243m). Etwas unterhalb des Sex Pey auf dem Montagne de Vendes hat man eine fantastische Sicht durchs Tal bis runter zur Rhone. Danach quert ein ziemlich technischer Trail die Bergflanke und immer wieder zwingen grobe Felsblöcke zum Absteigen. Ich bin vorsichtig und will mir nicht schon bei Tourbeginn irgendwas am Rad abreissen.

Panorama ins Wallis - Sex PeyTrails bei Plan de la Cha - SüdTrails bei Plan de la Cha - Nord

So muss / will ich einige Passagen schieben. Beim Betrachten von Alpenrosen passiert es trotzdem. Ich kippe im Stehen links weg und liege in den Büschen. Nichts passiert, ich schwöre mir aber noch vorsichtiger zu sein und tatsächlich war dies der erste und letzte Sturz der ganzen Woche. Wenn ich alleine unterwegs bin, heisst die Devise immer: Ein Sturz ist ein No Go! Die ruppigen Passagen werden schliesslich durch einen tollen Singletrail abgelöst.

Alp VendesDent Blanche und Matterhorn

Angesichts der grandiosen Aussicht ins Val d’Hérens, die Dent Blanche und das Matterhorn fühlt man sich im Mountainbikehimmel. Tief unter mir sieht man bereits Evolène und schon früh ist ebenfalls am Gegenhang das Tourenziel Eison sichtbar (Darüber der Pas de Lona – 2787m, der mir schon heute Sorgen macht). Ich schaue, dass ich vorwärts komme, der Himmel wird zunehmend grauer und ich habe keine Lust auf Gewitter in dieser Höhe. Den Effort quittieren die Beine mit ersten Krämpfen und der 10kg Rucksack wird immer wie schwerer. Das ist wohl der Grund, wieso alle Transalp Guides am ersten Tag eine ‚Schnupperetappe‘ empfehlen.

Val d'Hérens und EvolèneSchotterabfahrt bei Artsinol

Der Abstieg ist rasch gemacht, es gibt ab der Skistation Chemeuille einen 800m Schotterdownhill nach Evolène (1371m) bis die Bremsen kreischen. Im typischen Walliserdorf brauche ich erst im Strassenkaffee mit Feuerracletteofen im Vollbetrieb einen Colakick für den letzten Aufstieg.

Trail am FourclaTrail unterhalb von Masseré

Auf Schotter steige ich bis Fourcla (1760m) auf und muss mich dabei von Kurve zu Kurve motivieren. Zwei andere Biker folgen mir bereits seit einigen Stunden und wir überholen uns immer wieder von Zeit zu Zeit, das motiviert. Nach einer kurzen Pause führt ein zuerst technischer, in der Endphase flowiger Trail zu meinem Etappenziel in Eison (1650m). Genau richtig zum einsetzenden Regen.

Über den Grand TorrentPension Pas De Lona

Die Übernachtung ist in der Pension Pas de Lona in Eison. Die Halbpension mit Frühstück kostet 75 CHF, das Zimmer ist einfach und rustikal, es knarzt die ganze Nacht. Das Bad ist auf der Etage, das Essen OK und mit Nachschlag. Natürlich ist es kein Bikehotel, das Mountainbike musste ich unter der Terrasse verstecken, aber viel Auswahl zum Übernachten gibt es hier nicht.

Panorama Eison ins Val d'Hérens

Fazit: Ziemlich harter Start in grandioser Bergwelt auf den Spuren des Grand Raid. Hoffentlich komme ich noch etwas in den Rhythmus, schliesslich gibt es noch härtere Etappen als heute.

Statistik: 46.5 km, ca. 1776 Höhenmeter, 1256 Hm Abfahrt, Fahrzeit 5:04 h

2 Kommentare zu “VexLaax14 (Day 1): Vex – Sex Pey – Eison !

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