Alta-Rezia Tour 3: Alpe Gallo – Pso Trela – Livigno – Valle Mine !

Mutterkuh und Kalb im Aufstieg von Buffalora zum Fuorcla del GalFuorcla del Gal auf 2279m und tolle neue Wegweiser

Nach einem ausgezeichneten und nahrhaften Abendessen im Gasthof Buffalora konnte ich irgendwie nicht richtig schlafen. Zu vielfältig waren die Eindrücke des gestrigen Tages. So machte ich mich heute Morgen bei etwas schlechterem Wetter müde an den Aufstieg zum Fuorcla del Gal. Einzig die Mutterkühe sorgten für etwas kribbelige Action beim Überholen, ansonsten hatte ich die Bergwelt für mich alleine. Eine kurze Schiebepassage auf der sehr steilen Schotterstrasse von der Alp Buffalora bis Buffalora sollte man übrigens einrechnen.  An dieser Stelle noch ein Riesenlob für die neuen Wegweiser und ausgeschilderten Bikerouten auf der italienischen Seite. Das sah vor einigen Jahren noch ganz anders aus.

Panorama vom Fuorcla del Gal in Richtung Val del GalloBlick von der Alpe del Gallo zur Staumauer des Lago di LivignoAbfahrt auf Serpentinen durch lichte Arvenwälder von der Alpe del Gallo zum Stausee

Auf dem Fuorcla del Gal geniesse ich kurz den morgendlichen Ausblick und fahre dann ab zu den Ruinen der Alpe di Gallo. Danach ist ausgeträumt, weil der anschliessende Serpentinentrail runter zum Livigno Stausee bereits wieder das Adrenalin pumpen lässt. Der Trail ist sehr gut fahrbar und die lichten Arvenwälder lassen hinter fast jeder Ecke einen Bären vermuten. 😉

In Richtung Passo di Fraéle - erste Schlüsselstelle und Blick auf den StauseeIn Richtung Passo di Fraéle - zweite Schlüsselstelle

Die Wildniserfahrung wird verstärkt, weil das Valle di Gallo wirklich sehr abgelegen ist und der Nebenarm des Lago di Livigno wie grünes Blei unten im Tal liegt und die waldigen Berghänge spiegelt. Am See gibt es noch zwei, drei knifflige Passagen, die aber eine schwarze Farbe auf der Singletrailmap nicht wirklich rechtfertigen (sicher nicht im Vergleich zum Pedenolo von gestern.) Danach geht es in leichtem Auf- und Ab weiter in Richtung Passo di Fraéle.

Traumhaftes Bänkli mit Blick in Richtung Passo Val Mora und Passo di FraéleLago di San Giacomo di Fraéle und Abzweiger in Richtung Val Trela

Der Trail endet an einer Rastbank inklusive Tisch mit einer grandiosen Aussicht auf die Schotterlandschaft, welche aus dem Val Mora stammt. Ich nutze die ersten Sonnenstrahlen für einen Tenuwechsel. Es folgt ein kleiner Aufstieg zum Passo di Fraéle. Man sollte unbedingt den Höhenweg am südlichen Hang des Pizzo Aguzzo wählen, weil es da tolle Aussichten aufs Val Mora gibt (und ich den gestrigen Trail in die andere Richtung so nicht zweimal befahren musste). 😉 Am See angekommen, nehme ich nicht die Standardroute durchs Valle Alpisella. Das Tal habe ich schon bei der Nationalpark – Tour durchfahren.

Panoramablick zurück auf das Val del Gallo und das Val Mora

Aufstieg zur Casine di Trela geschafft und letzter Blick zurück zum San Giacomo di FraéleWiesentrails zum Passo die Val Trela

Ich fahre am südlichen Ufer des Lago di San Giacomo di Fraéle entlang und nehme dann den Weg Richtung Süden hinauf zur Casine di Trela. Der Aufstieg ist erneut ziemlich heftig und ich brauche einige kurze Schiebepassagen zum Verschnaufen. Dafür gibt es mit jedem Höhenmeter schönere Blicke zurück zum See. Ab der Alpe Trela geht es über steile Wiesen bis zum Passo di Trela. Hier heisst es Rasten und sich psychisch auf eine weitere geniale Abfahrt vorzubereiten.

Traumtrail das Val Pila runter und Aussichten auf Mottolino von HintenEhrenrunde auf Flowtrails entllang des Canale Torto und Blick auf Ponte delle Capre

Mit Blick auf die hintere Seite des Mottolino ob Livigno habe ich definitiv das Bikemekka erreicht. Das sieht man deutlich an den gebaggerten und glattgebügelten Flowtrails der Gegend. Ab in die Clickies und durchs Val Pina und die Schlucht des Canale Torto runtersausen bis einem der Trail vis-à-vis des berühmten Restaurants am Ponte delle Capre rausspickt. Die Route über das Val Trela bietet nicht die spektakuläre (weil extrem steile) Abfahrt durchs Valle Alpisella, dafür ist der Bikespassfaktor sicher höher.

Am Lago di LivignoChalet Mottolino in Livigno

Gemütlich fahre ich entlang des Lago nach Livigno und finde gleich neben der Seilbahn des Mottolino-Bikeparks eine kleine aber feine Ferienwohnung im Chalet Mottolino für 35 EUR (obwohl ich gut verstehen kann, wenn es unter normalen Umständen mehr kosten wird)! Da kann ich einfach auf die Hotels in der Region verzichten. Umso mehr als die Hausherrin sehr freundlich war und mein Italienisch mit gutem Deutsch unterstützte. 😉 Das fehlende Frühstück gibt es übrigens gleich vis-à-vis in der Kaffeebar.

...und Ausblicke auf die Berninagruppe in die andere RichtungTraumtrail auf dem Höhenweg Mottolino - Val delle Mine

Was tun mit dem angebrochenen Nachmittag? Angesichts der bösen Buben in Ritterrüstungen hatte ich keine Lust auf einen Besuch des Bikeparks. Dafür stach mir auf der Karte ein epischer Singletrail hoch über Livigno ins Val delle Mine ins Auge. 250 Höhenmeter später (natürlich ohne 10kg Mehrtagesrucksack) war ich am Ausgangspunkt. Tatsächlich hat jemand einen wunderschön fahrbaren Trail in den Berg gebaggert. In einem permanenten Auf und Ab schlängelt sich der Weg in 2250m über Meer dem Monte delle Neve und Monte delle Mine entlang mit tollen Aussichten ins Valle die Livigno und zur gletscherbedeckte Bernina-Gruppe. Der Weg ist jedoch nicht zu unterschätzen, weil die kurzen Gegenanstiege reichlich Höhenmeter sammeln. Im Valle delle Mine angekommen, empfehle ich noch den einen Kilometer bis zum renovierten Gasthaus hochzufahren.

Trailspass runter ins Valle delle MineZum Schluss noch der Supertrail entlang der Tresenda

Nach einer Stärkung heisst es Sattel runter und auf der linken Talseite einen unglaublichen Singletrail entlang des Baches Tresenda geniessen – Holy-Trail Alarm! Da ist der spassige Trail No. 100 zurück nach Livigno nur noch das Tüpfchen auf dem i (und ich sehe nicht wirklich ein, wieso man den Valle delle Mine Loop wie im Internet beschrieben andersherum fahren sollte). Wie man merkt war auch dieser Tag wieder gefüllt mit Superlativen – genau der Grund um in Alta-Rezia zu bleiben. More to come…

Fazit: Egal ob es an diesem Tag nur 55 km oder 60 km waren – es waren ausnahmslos Off-Road Wege und meistens sogar Singletrails im Stil des Flow Country Rezepts von Hans und Livigno. Viel besser geht nimmer !!

(GPS Track unbearbeitet, Nachfahren auf eigene Gefahr!)

Statistik: 60.9 km, ca. 1774 Höhenmeter, Fahrzeit 6:16 h

(Bemerkung: Das GPS zickte an diesem Tag in den engen Tälern ein wenig rum – ich würde vorsichtshalber mal ca. 5 km und 300 Hm von der Statistik abziehen)

1 Kommentare zu “Alta-Rezia Tour 3: Alpe Gallo – Pso Trela – Livigno – Valle Mine !

  1. Chregu
    Antworten

    Ja genau. Valle delle Mine unbedingt von Norden nach Süden machen. Denn so passt zum Start der Flow Contry Trail von Hans Rey bestens ins Programm rein.

    Und Holy Sh…! Der Trail durchs Tal dem Bach entlang ist supergeil!

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