Das Wochenende in Mogelsberg !

Tag 1 – Biketour und Baumwipfelpfad

Lange planten wir ein Wochenende im Familienkreis und einfach war es nicht. Wir wollten an diesem Augustwochenende in ein gutes Hotel oder ein urchiges Berghaus in die Alpen. Vergiss es, selbst rustikale Luxushotels schienen restlos ausgebucht. So erweiterten wir den Kreis und landeten im Rössli Mogelsberg, welches ich aus Militärzeiten auf der ‚to visit‘ Liste hatte. Die holzigen und etwas esoterisch-astrologischen Zimmer, das nachhaltige Essen, die schöne Umgebung und die lauten Kirchglocken – alles inklusive und jederzeit eine Empfehlung wert! Nach dem Frühstück starteten wir mit dem Mountainbike und anderen Rädern zur Löffelsbergtour, einer interessanten Rundtour ums Neckertal. 😉

Erster Zwischenhalt nach einigen Minuten – der Baumwipfelpfad Neckertal, auf einer Hügelkuppe hinter Mogelsberg (755m). Ich erwarte nicht so viel und bin doch ziemlich begeistert in welcher Höhe der Steg über die Bäume führt. Man sieht die vielen unterschiedlichen Baumarten aus ganz ungewohnter und interessanter Perspektive. Viele spannende Informationen für grosse und kleine Besucher runden das Erlebnis ab. Wir fahren weiter zum Löffelsberg (861m) und der Charakter der Tour entspricht jener der Region: Wellig steil rauf und runter.

Überhaupt ist die Landschaft eine verwinkelte Version des Emmentals vermischt mit ‚Textildörfern‘ auf den Hügelkuppen – einzigartig und mindestens mir wenig bekannt. Obwohl ich einen guten Orientierungssinn habe, kann er hier mangels Referenzpunkten schon mal verloren gehen. Selbst die Eisenbahn kämpft deutlich mit der Topografie. Die gewonnenen Höhenmeter werden runter zur Necker (632m) wieder vernichtet, nur um auf der anderen Talseite nach Oberhelfenschwil aufzusteigen. Im Restaurant ‚Frohe Aussicht‘ (879m) ergattern wir auf der Terrasse den letzten Tisch und geniessen bei deftigen Cordon-Bleus das Panorama (nomen est omen) in Richtung Säntis, Hochzeitsapéro und Traktorenoldies inklusive.

Wieder geht es runter und über die Necker, welche sich hier tief in die Felsen gefressen hat. Nach Hinteranzenwil ist fertig lustig und der Weg führt auf einer Wiese fast unfahrbar steil zum Herrensberg (771m). Ziemlich anspruchsvoll, die Touren hier. 😉 In der Ferne sieht man immer Mogelsberg. Die Tour wäre nicht diese Tour, wenn dazwischen nicht nochmals der Jomerbachgraben und Ruerbachgraben zu überwinden wären. Zum und für das Dessert (natürlich ein Schlorzifladen) gibt es den direkten Aufstieg nach Mogelsberg – eine kurze Rampe, welche nur Monsterwaden ohne abzusteigen fahren können. So sind wir ziemlich geschafft rechtzeitig zum Abendessen zurück im Rössli.

Tag 2 – Kronbergwanderung

Der heutige Ausflug geht zum Kronberg. Die Anfahrt führt auf kurvigen Nebenstrassen durch die typische Appenzeller Landschaft. Die Talstation der Kronbergbahn gleicht mit dem Seilpark, der Rodelbahn und den Spielplätzen einem kleinen Outdoor-Disneyland. In wenigen Minuten bringt uns die Gondel auf den Berg.

Währen die Frauen auf der Terrasse die tolle Aussicht auf den Alpstein und den Säntis geniessen, machen wir uns auf eine Wanderung zurück ins Tal. Der Berg (1662m) scheint ein richtiges Gleitschirmmekka zu sein. Selbst als sich am Abend die Cumuluswolken bedrohlich über dem Säntis türmen, sind die farbigen Flieger noch zahlreich in der Luft.

Ein schöner Gratweg führt hinüber zur Petersalp. Mir fallen die Kuhfladenhaufen auf dem Wiesen auf, die ich in dieser Art noch nie gesehen habe. Keine Ahnung ob die für die gezielte Düngung aufgeschichtet werden oder ob man so die Wanderwege von den Tretminen freihalten will. Jedenfalls muss hier öfters mal jemand mit der Mistgabel für Ordnung sorgen.

Ziemlich sportlich wandern wir in Marschtempo in Richtung Tal. Der Abstieg zum Jakobsbad, vorbei am Kloster, belastet meine Knie nochmals ungesund und die Tage danach werde ich bei jeder Treppe mit heftigem Muskelkater an die schöne Wanderung erinnert. 😉 Rechtzeitig vor dem Regen sind wir für eine Glace wieder an der Talstation. Fazit: Eine wirklich schöne Wanderung in einer idyllischen Bergregion. Schön war’s und wir sind sicher nicht das letzte Mal in der Gegend.

Statistik: 19.6 km, ca. 741 Höhenmeter, Fahrzeit 1:49 h

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert