Nationalpark Bike Etappe 4: Zuoz – Scuol !

Das Hotel Castell liegt in wunderbarer Lage hoch über dem Inn mit Blick ins Engadin. Seit 1913 hat das wuchtige, schlossartige Gebäude zahlreiche Handwechsel hinter sich und ist nun rundum renoviert. Dabei trieft das historische Gebäude aus allen Poren nach Kunst – Kunstwerke überall, ziemlich beeindruckend, besonders für eine Kunstbanause wie mich. Highlight waren das modern renovierte historische Zimmer mit Blick auf die Berge, das grandiose Hamam und der 5-Gänger der Halbpension. Nach dem gestrigen Gewitter wabern beim Frühstück Nebelschwaden über das Tal. Ausgecheckt und los!

Wir hatten noch kurz überlegt, heute den Suvretta – Val Bever Loop zu fahren, lassen es aber wegen müden Muskeln sein. Es gibt einen Chilltag mit einer lockeren Abfahrt nach Lavin. Unterschätzen sollte man die Fahrt entlang der südlichen Talflanke jedoch nicht. Immer wieder gibt es Gegenanstiege um die Seitenbäche zu überwinden. Ansonsten geht es auf dem gut ausgebauten Radweg alles bergab, mit schönen Passagen entlang des Inns. Interessant der Ausbau der Hochspannungsleitung auf der ganzen Strecke auf 2x 380V. Unglaublich welcher Aufwand es da an Maschinen und Technik braucht, um die Masten zu verstärken und die zusätzlichen Leitungen ‚reinzuhängen‘. Wahrscheinlich, dass der Bikeweg ursprünglich für den Bau der Leitung erstellt wurde, jedenfalls wäre ohne ihn die Zufahrt zu den vielen im Hang stehenden Masten kaum machbar.

Wir fahren vorbei an Zernez (1473m) und bei Susch fällt mir erstmals das Muzeum Susch auf. Hier hat sich eine polnische Mäzenin 2019 verwirklicht und einen ganzen Dorfteil zu einem Kunstmuseum umgewandelt. Mindestens von aussen sehr ansprechend. Weiter geht es bis auf die Höhe Lavin (1432m), über die Brücke und die Rampe hoch zum Bahnhof. Wir verzichten auf die Route und die Höhenmeter über Ardez – Ftan (1644m), welche mehrheitlich auf Nebenstrassen nach Scuol führen. Also rasch auf den einfahrenden Zug der Rhätischen Bahn gestiegen, der uns in wenigen Minuten nach Scuol fährt.

Wir geben das gemietete Mountainbike zurück und wegen dem Felgenriss gibt es keine Problem (weil er definitiv schon vorher da war). Das Hinterrad dürfte aber Schrott sein und ich bin erstaunt, dass die Felge und die Speichennippel so lange gehalten haben. Wir treffen uns mit meiner Frau und läuten die nächste Stufe von Wellness mit einer Nacht im Hotel Belvedere ein. Einziges Ärgernis ist, dass heute der Gepäcktransport Probleme machte und das Gepäck in ein anderes Hotel geliefert wurde. Nach einem Telefon war das Problem jedoch in kürzester Zeit gelöst. Zum Belvedere kann ich nur ein sagen, teuer, aber seit 20 Jahren durchgehend super Qualität und Freundlichkeit. Ein würdiger Abschluss unserer Nationalpark Bike Marathon Wellness- und Gourmettour. Es war toll, besonders auch die Vater und Sohn – ‚Zeit‘!

Statistik: 31.2 km, ca. 325 Höhenmeter, Fahrzeit 1:42 h

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert