Zwei Jahr Coronapause, da freut man sich umso mehr über das jährliche Ritual namens Ironbike Brittnau. Es führt kein Weg am Ironbike vorbei, dem jährlichen Formtest aus dem Stand und bei mir eher jeweils eine Frage der mentalen Stärke (die zum Glück im Alter eher zunimmt) als der strammen Winterwaden (von denen nur noch Spurenelemente vorhanden sind). 😉 Definitiv gnädig ist dieses Jahr das Wetter, bei 26°C tut der frühe Start um 0600 Uhr gut, Sonnenaufgang und warme Farbtöne in inklusive.
Es ist übrigens der 25. Ironbike und damit eine Jubiläumsausgabe. Die lange MTB Strecke führt auf ziemlich direktem Weg über die Hügel gen Westen nach Roggwil. Das Ironbike-Team schafft es immer wieder kleine, interessante Streckenschlaufen einzubauen, wie beispielsweise ein Loop entlang der Murg. Nach dem Verpflegungsposten geht es ähnlich eines Sternmarsches in vielen Schlaufen rund um Langenthal (477m). Die morgendliche Stimmung ist wunderbar und wie jedes Jahr ist man rasch relativ alleine unterwegs.
Kein Wald rund um Langenthal wird ausgelassen und damit auch kein Höhenmeter der umliegenden Hügel. Immer wieder wechselt Wald mit Fernblicken, wie oben von der Höchi bei Oberwynau in Richtung Jura. Es folgt der Unter- und Oberhardwald, der Spichigwald bei Bützberg und der Bammertswald bei Thunstetten bis die Strecke über schöne Singletrails bei Lotzwil die Langete wieder in Richtung Osten quert. Happig aufwärts (das heisst schiebend) geht es zum Rappechopf (613m). Was auf der Karte kurz aussieht, zieht sich richtig in die Länge und so ist der 2. Verpflegungsposten zusammen mit den Rennradfahrern bei Bützberg eine willkommene Pause.
Weiter zurück nach Langenthal, noch rauf zum Moosrain mit einer schönen Baumallee und zurück auf einem tollen Singletrail zum ersten und nun dritten Verpflegungsposten beim Badgut. Weiter führt die Strecke in katholische Gefilde und damit in Richtung St. Urban, das massive Kloster im Blick. Es ist warm und der Aufstieg zum Guggehusehubel (608m) fordert erstmals die Reserven.
Runter geht es nach Pfaffnau mit der markanten Kirche und natürlich sofort wieder rauf auf den nächsten Hügel, wo ich einen Abstecher zu einem imposanten Kreuz mache. Der Burgwald will noch geschafft sein und die Blicke auf das GPS mit der gespeicherten Strecke werden häufiger. Der Gedanke ‚Geht es noch weit?‘ setzt sich im Hirn fest. Zum Glück habe ich heute konsequent eine Trinkstrategie (so alle 15′) eingehalten und an den Verpflegungsposten immer schön einen grossen Schluck Bouillon getrunken. Mit der steilen Abfahrt nach ‚Am Reckenberg‘ ist es geschafft.
Ab hier fährt es sich nur noch runter und danach flach der Wigger entlang zurück nach Brittnau, wo Getränke und Pasta auf den müden Mountainbiker warten. Fazit: Es wurde in den vergangenen Jahren alles gesagt. Superinteressante Strecke, immer wieder Singletrails, perfekt organisierter Anlass und wenig Volk auf der Strecke. Sogar mit den Höhenmetern war man dieses Jahr sparsam. Genau mein Ding – Bis im 2023!
Statistik 93.1 km, ca. 1472 Höhenmeter, Fahrzeit 6:12 h