Nach dem ersten Teil, war es heute Zeit den zweiten Teil der Ochlenberg Tour aus dem Juli Ride 2007 nachzufahren. Bei herrlichem Wetter hatte ich echt Lust eine Powertour zu fahren und so wagte ich mich an den zweiten Teil jener Tour, die keinen Hügel auslässt, um nicht hochzufahren. Im vorderen Emmental gibt es übrigens einige davon. Anfahrt also via Bolken – Thörigen (497m) und dann die Nebenstrasse rauf zu Linden (661m), wo ich das letzte Mal wegen Dunkelheit abbrechen musste. Weiter geht es hoch bis zum Spiegelberg (640m) mit einer wunderbaren Aussicht, um dann mit fast 70km/h nach Madiswil (534m) runterzurasen. Spätestens beim Schild ‚22% Steigung‘ ist fertig lustig, ein geteerter Weg führt hinauf zur Hochwacht.
Der Weg ist wirklich unsäglich steil, aber genug breit um in Serpentinen raufzufahren. Oben angekommen, kann man gleich die Stufen auf die Hochwacht (780m) hochklettern, um das fantastische Panorama zu geniessen. Wer will kann zudem am Fuss des Turmes einkehren. Ich zog es vor auf dem Turm ein interessantes Gespräch mit einem anderen Biker zu führen. Der anschliessende Trail ist flüssig aber schwierig, die feuchte Witterung macht die Wege noch lehmiger als sie sonst schon sind.
Bevor es auf der anderen Talseite wieder hoch geht, lädt der bekannte Töff-Treffpunkt Saloon Madiswil zur Einkehr ein. Ich war der einzige Velofahrer, aber nicht der einzige Biker. Der Träff ist an solchen Tagen jeweils sehr gut besucht. Ideal für sehen und gesehen werden. Die Auffahrt auf den Dornegggütsch (739m) hat es dann in sich. Dafür ist der anschliessende Singletrail runter nach Dornegg ist ein halber Bikepark. Der Trail wurde in den Wald gebaut mit vielen Anlegern und Steilstücken. Für mich leider nicht alles fahrbar und zudem eine Schlammschlacht. Gleich darauf folgt die Abfahrt nach Oberdorf – Thörigen.
Damit man nicht das Gefühl hat die Tour sei zu Ende, wird gleich wieder zum Mittenberg hinaufgefahren. Warum die Mühen? Weil im Downhill nach Bollodingen die grössten natürlichen Anliegerkurven der Schweiz sind und einige mutige Biker noch einen Wahnsinnsdrop eingebaut haben, der aber schon länger nicht mehr befahren wurde – empfehlenswert bei trockener Witterung mit einem guten Downhillbike. Die Tour führt weiter entlang des Waldrandes bis nach Hermiswil, dem Einstiegspunkt aus Teil 1.
Fazit: Auch ohne die jeweils 10 Kilometer An- und Rückfahrt ist die Ochlenbergtour keine entspannte Nachmittagstour, sondern Knochenarbeit sowohl bergauf, als auch runter. Kein Güpf wird ausgelassen, kein Chrachen ausgespart. Matschwege und bachbettartige Trails gehören zum Standard. Dafür gibt es immer kleine Höhepunkte als Belohnung (Hochwacht). Wer beide Teile in einem Tag macht, hat meinen ganzen Respekt!
Statistik: 61.4 km, ca. 1160 Höhenmeter, Fahrzeit 03:36 h