Heute ist ein toller Tag und ab morgen beginnt es zu regnen – da muss man einfach auf eine längere Tour. Meine Frau fährt mich nach Aarau und ich nehme eine weitere Etappe meines Kantonsgrenzenprojektes unter die Räder – von Aarau über Olten zum Kraftwerk Murgenthal und dann noch einige Kilometer nach Hause. Im Aargauer Schachen fahre ich über verwachsene Trails und steile Treppen der Grenze entlang ins Roggehusertäli und durch den gleichnamigen Wildpark Roggenhausen.
Schon bald begleiten mich die ersten Grenzsteine aus dem 18. Jahrhundert. Durch das Pfaffentann gibt es dann ein spassiger und schneller Grenzsteinsingletrail. Dabei fällt mir auf, wie aufwändig die Grenzsteine mit Reliefs der Solothurner und Berner Wappen geschmückt wurden. Auf verschlungenen und hügeligen Wegen gelangt man schliesslich nach Safenwil. Hier markiert auf längerer Strecke die Autobahn A1 die Kantonsgrenze.
Bei Winterhalden zweigt die Grenze scharf ab und führt ziemlich direkt auf den Engelberg. Das heisst für mich einige Kehren mehr auf dem Mountainbike. Wenn schon Höhenmeter drücken, dann gleich bis zur Antenne auf 702m, dem höchsten Punkt der heutigen Tour. Weiter geht es der Krete entlang zum Känzeli. Ein etwas verstecktes Bänkli bietet eine grandiose Aussicht in Richtung Born und Oftringen.
Auf direktem Weg führt die Kantonsgrenze hinüber zum Hügel der Alt-Wartburg (Aargau, Wikipedia) und dem Sälischlössli (Solothurn, Wikipedia). Ich nehme mir die Zeit und besichtige die ziemlich grosse Ruine der Wartburg. Danach ist es Zeit für ein Eiskaffee im Restaurant Sälischlössli. Die Aussicht von der Terrasse ist umwerfend, wie die untenstehenden Panoramabilder beweisen.
Nach einer kniffligen, aber spassigen Abfahrt nach Olten wird die Kantonsgrenze durch die Aare markiert. Die anschliessende Fahrt nach Murgenthal bietet nicht mehr viele Höhenmeter, dafür einige spannende Singletrails entlang des kühlen Flusses. Historisch war der Grenzfluss einerseits ein grösseres Hindernis, andererseits bot sich an den raren Übergängen die Möglichkeit reichlich Zoll einzutreiben.
Die kleinen Städtchen entlang der Strecke, wie beispielsweise Aarburg und Aarwangen, zeugen mit ihrem historischen Kern und den wehrhaften Ansichten von diesem Erbe. Bei Murgenthal wechselt auf der Aaresüdseite der Kanton und aus Aargau wird wieder Bern der Begleiter. Schliesslich überquere ich beim Kraftwerk Murgenthal die Aare und der offizielle Teil der Tour ist geschafft.
Doch der Weg nach Hause ist noch lang und so lege ich an der temporären Aare-Bar in Wangen an der Aare ein willkommener Stopp ein und geniesse den warmen Abend. Zum Schluss dieser Etappe gibt es wieder einige Impressionen von Grenzsteinen. Nun habe ich die Grenze südlich des Juras vollständig abgefahren und die verbleibenden vier Etappen führen mich nun gegen Norden und bis an die Landesgrenze zu Frankreich!
Statistik: 73.3 km, ca. 1149 Höhenmeter, Fahrzeit 5:02 h
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ganz toller bericht. auf der terrasse könnte man glaube ich auch den ganzen tag verbringen bei der aussicht. 😛
Ciao Spoony
Herzlichen Glückwunsch, Du bist entlang von 4665 via Pkt.702 / Känzeli nach Olten gefahren. Ich bin in 4665 aufgewachsen und in der damaligen Werkstätte SBB hatte ich meine Maschinenschlosser-Lehre abgeschlossen (Das war schon 1970).
Deine Fotos von den Grenzsteinen sind fast identisch mit den meinen, ❗ . 😉 😆 😉
Erinnerungen werden wieder wach ❗