Nach 2 Wochen Bike-Abstinenz habe ich mit Schrecken festgestellt, dass ich im Juli läppische 156km Velo gefahren bin. An diesem schönen Tag wollte ich nach erfolglosen Versuchen endlich den Napf bezwingen. Start war um 7 Uhr früh, um von der Morgenkühle zu profitieren. Anstatt per Auto fuhr ich mit dem Mountainbike von Gerlafingen über Burgdorf – Langnau nach Trubschachen. Die 45km Anfahrt in 2 Stunden sollte ich später noch merken. Psychisch hatte ich mich auf den Tourstart an der Stelle eingestellt, wo ich am 5. April dieses Jahres oberhalb der Mettlenalp im tiefen Schnee scheiterte. Das letzte Stück zwischen Stächelegg und Napf ist wegen grobem Schotter kaum fahrbar. Zufrieden stand ich um 1030 Uhr erstmals mit dem Bike auf dem Napf (1405m). Über die grandiose Rundumsicht muss ich ja wohl nichts mehr sagen, obwohl es ziemlich dunstig war.
Bewusst habe ich für diese Tour einen Montag ausgewählt, um Konflikte mit den Wanderern möglichst zu vermeiden. Tatsächlich gab es auf der ganzen Tour keine Probleme (immer schön grüssen und anhalten bzw. Danke sagen!). Bereits im letzten Aufstieg spürte ich ein Ziehen in den Oberschenkeln und wer dort bereits mal einen richtigen Krampf erlebt hat, möchte dies um jeden Preis verhindern. In der Folge ging ich es etwas gemütlicher an und musste speziell bei Tragestrecken gut aufpassen wie ich die Beine belastete, um keinen Krampf einzufangen.
Weiter ging es auf teils unfahrbaren Wegen rüber zum Hochänzi (1238m). Dort wartete ein sehr steiler Aufstieg, der meine Beine echt forderte (beim Stossen versteht sich). Ab da führt die Tour alles der Kantonsgrenze Bern – Luzern auf dem Grat dem Hornbachgraben entlang. Zum Glück fuhr ich diesen Abschnitt schon früher mal und wusste was mich erwartete. Nicht umsonst ist der Trail auf der Singletrail Map `Napfbergland` über weite Strecken rot gepunktet. Das heisst in der Realität immer wieder wegen happigen Gegenanstiegen und Wurzelteppichen absteigen. Zudem hat es endlos viele Viehgatter, äusserst bikeunfreundlich gespickt mit Stacheldraht. Trotzdem gibt es immer wieder kurze Singletrails über Felder und Wiesen und die grandiose Aussicht entschädigt für viele Mühen.
Die Fixpunkte sind Ob. Scheidegg, Gumen, Ahorn (mit Beiz), Fritzenfluh und Hornbachegg. Bei Freudignegg bin ich dann abgebogen und auf schnellen Strässchen nach Weiler runter und weiter bis in die Schaukäserei für eine kleine Zwischenverpflegung gefahren. Dann noch über die Lueg und via die bekannten Trails nach Burgdorf. Bei diesen Verhältnissen ein Riesenspass. Zurück entlang der Emme nach Hause.
Und was sagt das GPS Gerät: 116km REKORD! Erstmals in meinem Leben habe ich an einem Tag mehr als 100km Bike gefahren. Das stärkt mein Ego und gibt mir ein gutes Gefühl für grössere Touren.
Fazit: Eine anspruchsvolle und lange Tour auf den Napf und zur Lueg mit fantastischen Aussichten! Nur für Wurzelfreaks und Bikeschieber, die sich nicht die Laune verderben lassen. Aber daran gewöhnt man sich im Bikerevier Napf!
Statistik: 116.2 km, ca. 1608 Höhenmeter, Fahrzeit 7:32 h
@Joe
Danke für das Interesse. So als Päckli will ich die Tracks nicht mailen. Wenn Du einen konkreten Wunsch hast, ist es möglich. Ich plane mal die Touren und Tracks hier aufzuarbeiten, das braucht aber viel Zeit!
Hey Spoony
Coole Site und coole Touren. Wäre es möglich dass Du mir die GPS Tracks irgendwie mailen könntest? Das wäre toll, denn ich wohne in der Nähe und würde diese auch gerne mal abcruisen.
Stay tuned!
Joe
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Hi Aschi, Danke!
Hoi Spoony,da hattest Du ja etwas aufzuholen nach 3 Wochen Bikeabstinenz,die Strecke kenne ich übrigens wie meine Westentasche, macht aber immer wieder Spass sie zu befahren.
Wünsche Dir noch einen schönen Arbeitsbeginn wenn es dann wieder soweit ist.