Dies ist ein kleiner Bericht über unsere zwei Tage im Disneyland Los Angeles. Gleich vorweg, trotz Öffnungszeiten von 0700 bis 2400(!) sind zwei Tage nicht wirklich genug um entspannt den Park zu besichtigen. Drei Tage wären definitiv besser. Disneyland hat immer noch einen eigenen Charme und mir gefallen trotz fortgeschrittenem Alter die kitschigen Bereiche für die kleinen Kinder wie Mickey’s Toontown oder Fantasyland. Am Abend leuchtet der ganze Park in Tausenden von Lichtern und das tägliche finale Feuerwerk ist nur noch der Zuckerguss auf der Spass-Torte.
Natürlich gibt es auch Action und im Langzeitvergleich (ich war vor mehr als 20 Jahren schon mal da) wird der audiovisuelle Eindruck immer weiter nach oben geschraubt. Traditionelle Shows, wie beispielsweise der Enchanted Tiki Room (Singshow mit Vogelpuppen) führen dazu, dass nach 5 Minuten die ersten Besucher den Saal aus Langeweile verlassen. Irgendwie schade. Andererseits zeigen renovierte Attraktionen, wie beispielsweise die Fahrt in einem Unterseeboot (früher Nautilus, heute Finding Nemo Submarine Voyage), eindrucksvoll was sich mit der heutigen Technik so alles machen lässt.
Dank dem Fast Pass Service (Gratis-Tickets um in einem bestimmten Zeitfenster eine Bahn zu benutzen), lassen sich die Wartezeiten bei den beliebtesten Bahnen reduzieren. Bei den Action-Attraktionen sind Star Tours, Big Thunder Mountain Railroad und natürlich Peter Pan 😉 und Pirates of the Caribbean immer noch meine Lieblingsbahnen. Technisch beeindruckend sind das Indiana Jones Adventure (Horror Action Bahn in Jeeps) und Soarin‘ Over California (Flug über Kalifornien in einer Art Sesselbahn). Wasserbahnen mag ich gar nicht, speziell nicht bei kühlen Temperaturen.
Wir haben im Disney’s Grand Californian Hotel übernachtet. Das Hotel ist riesig und verfügt über einen direkten Parkzugang, welcher teuer bezahlt sein will. Die Zimmer sind jedoch nicht sehr originell und beispielsweise nicht mit dem Colosseo im Europapark vergleichbar. Das Hotel befindet sich direkt im Downtown Disney, der disneyeigenen Vergnügungsmeile. Leider schliessen dort die Restaurants und Clubs bereits um 2300, was den Spass doch sehr begrenzt. Empfehlenswert oder mindestens sehenswert ist das Rainforest Cafe, wir hatten dort ein lustiges Dschungelfrühstück. Ansonsten stimmt Preis/Leistung wie so oft in der USA nicht wirklich.
Disney’s California Adventure ist der zweite Park nebst dem eigentlichen Disneyland Park. Der Park ist deutlich ruhiger und auch weniger stark besucht. Die California Screamin‘ Achterbahn (inkl Looping) und der Tower of Terror (Freier Fall und Schwerelosigkeit) haben viel Spass gemacht. Zudem gibt es einige wirklich gute 3D Kinos mit zusätzlichen Effekten; empfehlenswert sind Muppet 3D Vision, It’s tough to be a bug und auch die Show Aladdin. Im Moment wird eine neue Wassershow gebaut und die unglaubliche Technik (siehe Foto links) lässt erahnen, welches nächtliche Spektakel ab Frühjahr 2010 zu sehen sein wird. Echte Oasen und auch bei älteren Kindern ungebrochen beliebt sind Abenteuerspielplätze à la Tom Sawyer Island oder Redwood Creek Challenge Trail.
Fazit: Disneyland ist immer ein Besuch wert. Wenn dieser jedoch nicht zu einem stressigen Langstreckenlauf ausarten soll, sind drei Tage gerade richtig. In jedem Fall sollte man sich die Zeit nehmen, jene Parkbereiche zu geniessen, welche eher für kleinere Kinder gedacht sind. Die sehr hohen Kosten für Disney-Hotels sind in meinen Augen nicht gerechtfertigt und ein Hotel in der Nähe des Parkes tut es auch. Damit habe ich wieder mal genug von Disney und den nächsten Besuch mache ich wohl erst wieder als Grossvater. 😉
PS: Interaktive Karte des Disneylands