Heute war ich mit meiner Tochter den ganzen Tag Klettern, oder präziser, sie kletterte und ich schaute zu. Wir haben uns bereits intensiv auf diesen Tag an der Kletterwand in der Halle vorbereitet und freuten uns entsprechend. Vor einem Jahr machten wir bereits mal eine Wanderung im schönen Pinnacles National Monument und sahen schon damals viele Kletterer. Zum Glück entkamen wir kurz vor Soledad der Nebelsuppe der Monterey Bay und konnten so den ganzen Tag herrliches Wetter erleben.
Pinnacles ist ein eigentlicher Magnet für Freizeit- bzw. Sportkletterer. In der Bay Area ist es weit und breit das einzige Gebiet mit anständigen Felsen. Im Gegensatz zur Schweiz mangelt es hier in der Gegend deutlich an Felswänden und bergähnlichen Gebilden (ausser an der Küste und natürlich mal abgesehen vom Yosemite National Park). Wir waren mit einer zahlenden Gruppe unterwegs und so konnte ich den Tag richtig geniessen, während die beiden Führer die Kletterausrüstung mitschleppten und sie Sicherungsarbeit machten.
Meine Tochter machte sich ab Beginn sehr gut. Am Anfang gab es einen Anfängerfelsen, um sich wieder etwas an die Seiltechnik zu gewöhnen. Ich erkundete derweil die Gegend und fotografierte einige der schönen Frühlingsblumen im Park. So schaute ich vom Logenplatz den Kletterern zu. Nach einer Stärkung aus dem Rucksack und einer kurzen Wanderung ging es zu einem zweiten Spot.
Hier war die Route schon einiges anspruchsvoller und länger, der Fels dafür ziemlich griffig. Die Felsen sehen aus wie versteinerter Schutt – doch ein ziemlich grosser Unterschied zu den Kalkwänden im Jura oder den Granitfelsen in den Alpen. Nach zwei Routen ging ein Teil der Gruppe nach Hause und wir machten nochmals zwei Seillängen an einem anderen Ort. Dafür, dass meine Tochter das erste Mal draussen kletterte, gibt es vom Daddy ein grosses Bravo! Mich selber hat es auch wieder gepackt und in der Schweiz muss ich mich wohl nach einer Kletterhalle umsehen.