Von Silvercity geht es in südwestlicher Richtung nach Tombstone. Auf dem Weg fahren wir über den menschenleeren Highway 80 durch die Wüste. Trotzdem gibt es zu dieser Jahreszeit erneut sehr viele Kakteen und Blumen zu bestaunen. Das Bild links eines Spielplatzes zeigt ziemlich gut den Zustand der Gegend. Die mexikanische Grenze ist nicht weit und so wollen wir unbedingt den kleinen Abstecher zum Grenzort Douglas machen.
Die Grenze zwischen Mexiko und der USA ist mit dem Lineal gezogen und führt über Berg und Tal. Die Grenzbefestigungen sind eindrücklich und machen nachdenklich. Der Vergleich mit dem eisernen Vorhang ist treffend und die USA tut alles um die illegalen Grenzübertritte zu verhindern. Wir fahren weiter durch eine gebirgige Region und das Minendorf Bisbee mit vielen alten Minenanlagen. Später in Tombstone wird eindrücklich gezeigt mit welcher Macht der Mensch während dem Silberrausch in diese Gegend eingefallen ist.
Tombstone ist ein einzigartiger Ort, etwas vergleichbar mit Ballenberg und doch nicht. Das ganze Dorf lebt wie vor hundert Jahren und vermarktet die berühmte Geschichte um den Westernheld Doc Holliday und die Schiesserei mit den Earp Brüdern im O.K. Corral. Die entsprechende Show durch Laiendarsteller des Dorfes schauen wir uns dann auch an. Dazu gibt es noch allerlei historisches zu nicht ganz günstigen Preisen zu besichtigen. Mit unseren Cowboy Hüten fallen wir wenigstens nicht völlig aus dem Rahmen.
Das Dorf bietet Wild West Feeling vom Feinsten und nach 18 Monaten USA ist man sich nicht mehr sicher, ob die Leute zwischen Realität, Historienkitsch und Disneyland wirklich noch unterscheiden können. Egal, nicht denken und geniessen… Das tun wir auch auf der Terrasse des lokalen Hotels und geniessen den wunderbaren warmen Abend und den goldenen Sonnenuntergang mit einer Zigarre.
Statistik: 196 Meilen, 3:36h Fahrzeit, Übernachtung in Tombstone