Die Probstenberg Tour !

Grandiose Ausblicke auf das MittellandBei Balmberg - Jurabiken in Perfektion

Für Pfingstmontag habe ich mir einen speziellen Leckerbissen aufbewahrt. Die Tour Probstenberg führt über die ersten zwei Juraketten. Ich starte relativ früh und mache mich auf die übliche Anfahrt zum Balmberg. Das Wetter ist absolut perfekt. Ich bin gespannt wie sich das Ti29-40 im Mörderaufstieg auf der alten Balmbergstrasse schlägt. Fazit: Das Bike ist zwar etwas ‚front-leicht‘ wenn es RICHTIG steil wird, aber die Tatsache, dass ich heute alle Steigungen fahren konnte spricht für die Klettereigenschaften des Bikes. Mehr braucht kein Mensch (Wer’s nicht glaubt soll diese Tour mal selber fahren…).

Aufstieg auf den ProbstenbergEnger Trail durch den Schofgraben

Den ganzen Tag bike ich durch ein gelbes Meer aus Löwenzahn und anderen Blumen. Die Natur ist hier oben auf 1000m in voller Blust. Einfach traumhaft, speziell wenn der Trail quer durch die Wiesen führt. Es folgt der erste lange und steile Singletrail des Tages durch den Schofsgraben. Auf der anderen Seite geht es dann wieder rauf, diesmal noch fast schlimmer als am Balmberg. Das barbarisch steile Strässchen auf den Malsenberg fordert alle Kräfte. Als Dank  hat das Restaurant auf dem Gipfel trotz Pfingstmontag geschlossen. Zum Glück gibt es auf dieser Tour noch mindestens fünf weitere Einkehrmöglichkeiten.

Lohn des Aufstiegs - Blick vom MalsenbergPestkapelle auf der Mieschegg

Die harte Arbeit wird belohnt mit dem typischen Jurapanorama. In welligem Auf- und Ab geht es weiter, vorbei an historischen Alpen und mit weitreichenden Blicken auf die Täler links und rechts. Wer sich für die Kulturgeschichte der Region interessiert kann die zahlreichen Infotafeln des Juraweges Thal lesen. So lernt man beispielsweise, dass die kleine Kapelle auf der Mieschegg zum Schutz gegen die Pest im 17. Jh gebaut wurde. Nach einem feinen Mittagessen (Spätzli mit mehr Schinken und Käse als Spätzli) im Restaurant Hinter Brandberg folgt der nächste Downhill.

Abfahrt nach HerbetswilJuratrails - schwierig und konditionell fordernd

Von Flow im amerikanischen Sinne kann man auf den Jurasingletrails wirklich nicht sprechen. Die spitzigen und tückischen Kalksteine und die fiesen Wurzeln brauchen einiges an Fahrtechnik. Oft muss ich Absteigen, sei es wegen den Absätzen, oder wegen den zahlreichen Viehgatter, oder weil gar ein Weidezaun über den Trail gespannt ist. Tricky sind auch die laubbedeckten Trails. Zudem sollte man auf einigen Abschnitten keinen  Abflug ins Tal machen. 😉 Das Ti29-40 schlägt sich sehr gut. Trotzdem vermisse ich bei den Abfahrten das Fully.

Schweizer Trailsperren...Blick auf die beiden Schmiedenmatten

Um wieder nach Hause zu kommen steht nun nur noch die Weissensteinkette zwischen mir und dem Mittelland. Also geht es nochmals auf einer zum Glück etwas weniger steilen Strasse hinauf auf die Schmiedenmatte. Die letzten Kilometer werden zur Durchhalteübung. Oben angekommen gibt es als Belohnung noch ein Dessert, um dann die Abfahrt nach Hause richtig geniessen zu können.

Fazit Tour: Die Probstenberg – Tour ist ein richtiger Juraklassiker mit allem was dazu gehört: Panorama, Wiesen, steilen Aufstiegen, kniffligen Abfahrten. Wer aber konditionell nicht auf der Höhe ist, sollte vielleicht eine kürzere Version fahren. Zudem brauchen die Trails schon etwas Fahrtechnik. Wichtig ist auch, dass man sich über die Öffnungstage der Alprestaurants informiert.

Fazit Kondition: Die Tour war auch ein kleiner Konditionstest. Ich bin zufrieden, dass ich fast 70km und 2200 Höhenmeter wegstecken konnte. Diese Basis sollte reichen für Touren in alpinerem Gelände. Jeden Tag möchte ich aber nicht solche Monsterrampen rauffahren. Die Beine sind das eine, die psychische Eigenmotivation das Entscheidende.

Fazit Ti29-40: Die Tour war sowas wie die Bewährungsprobe für mein neues Bike. Die Klettereigenschaften des 29er haben mich positiv überrascht und das geringere Gewicht macht ihn zum Bergkönig gegenüber dem Scott Genius Fully. Wichtiger: Bergauf schläft kein Körperteil ein und auch nach 70km schmerzt das Hinterteil noch im erträglichen Bereich. Der Massrahmen scheint wirklich zu passen. Die Sattelstütze rutscht nun mit 8Nm nur noch marginal. Mal schauen wie sich das entwickelt. In jedem Fall hat das Ti29-40 die Feuertaufe mit Bravour bestanden.

Statistik: 69.6 km, ca. 2252 Höhenmeter, Fahrzeit 6:08 h

4 Kommentare zu “Die Probstenberg Tour !

  1. Pingback: Die Solothurn Kantonsgrenze – Tour (Teil 5) ! | Spoony's Bike Blog

  2. Pingback: Die Wintertour auf die Mieschegg ! | Spoony's Bike Blog

  3. david
    Antworten

    Also 70 Km und 2200 Hm sind doch eine rechte Tour und das gleich mit dem neuen Bike. Da scheinen Bike und Kondition wirklich in einem guten Zustand zu sein 🙂

    Dass man mit einem Hardtail nicht ganz so komfortabel den Berg runter kommt wie mit einem Fully habe ich auch schon bemerkt und das ist ja auch keine wirklich neue Erkenntnis. Allerdings fahre ich mit meine Hardtail eigentlich alles, was ich mit dem Fully auch fahre, wenn auch etwas langsamer.

  4. beat
    Antworten

    Schön, dass das Potts nun auch schweizer Boden unter die Stollen kriegte. Deine Einschätzungen teile ich absolut. Deshalb verwende ich mein Ti-29er eigentlich nur noch für gemässigte Biketouren und für heftige, technisch schwere Biketouren, nehme ich lieber das Fully. Vom Komfort her ist das einfach angenehmer…

    Wenn ich’s richtig gesehen habe, hast Du die Spacer über den Vorbau gebracht. Gut so. Die Position scheint ja recht gut zu passen.

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