Der neblige Sonntagmorgen lockt nicht sehr auf das Mountainbike. Zeit um das Parlament neu zu bestimmen. Ich bin politisch nicht aktiv, aber zu wählen sehe ich doch als Bürgerpflicht und Privileg an. Aus diesem Grund gibt es in diesem Freizeit-Blog ein seltener themenfremder Beitrag.
Das dicke Couvert ist angekommen und beim Öffnen fällt die sehr ansprechend gemachte Wahlbroschüre ‚In der Kürze liegt die Würze‚ ins Auge. Bei den Ständeratswahlen ist die Meinung rasch gemacht, der erste Ständerat entspricht meiner politischen Vorstellung und der zweite kommt unmittelbar aus der Nähe meines Wohnortes.
Etwas schwieriger wird es bei der Nationalratsliste. Mehrheitlich sagen mir die Namen nicht viel. Da hilft nur das Internet. Auf Smartvote und Vimentis fülle ich die entsprechenden Fragebogen aus und bekomme dann einen Vorschlag für die zu wählende Liste bzw. Kandidaten, die mit meiner Meinung am Meisten übereinstimmen. Natürlich bleibt eine Unschärfe, weil die Resultate der beiden Wahlplattformen im Detail nicht kongruent sind. Echte Überraschungen gibt es aber nicht, trotzdem bin ich etwas erstaunt, dass einige Kandidaten ziemlich weit von der Grundsatzverteilung im obigen Kuchen abweichen. So habe ich also meine favorisierte Parteiliste eingeworfen, darauf einige Namen gestrichen und durch Kandidaten anderer Parteien ersetzt, die persönlich besser mit mir übereinstimmen.
…und für den Notfall, falls das gewählte Parlament in Bern nicht das macht, was man sich vorgestellt hat, haben wir Schweizer ja sowieso in direkten Volksabstimmungen in wichtigen Sachfragen das letzte Wort. Gut so!
Was noch interessant ist: Die Papierstapel voller Parteiwerbung wandern bei mir ungelesen ins Altpapier und die mit wilden Plakaten zugepflasterten Dorfstrassen haben keinen direkten Einfluss auf mein Wahlverhalten.
Guter Tip, geht ja viel schneller und zuverlässiger als das Studium all der Papiere.