Heute hatte ich genug von den Vinschgauer Radwegen und begab mich auf die Suche nach zwei Highlights und absoluten Must’s der Gegend, dem Holy Hanson 2.0 und dem brandneuen Propain Trail. Als Aufstiegshilfe nahm ich keinen Shuttle, sondern die Seilbahn von Latsch nach St. Martin im Kofel. Dabei ist frühes Aufstehen Pflicht, da die Bahn nur von 0700 – 0830 Uhr und von 1600 – 1800 Uhr Mountainbikes transportiert. Hinzu kommt, dass der Vinschgauer Höhenweg von 1000 – 1400 Uhr für Mountainbiker gesperrt ist. Dies dient der Entflechtung von Wanderern und Mountainbikern am Sonnenberg und ist durchaus sinnvoll, speziell auf den sehr schmalen Trails.
Die einfache Fahrt ist mit 13 Euro inkl Bike übrigens ziemlich teuer. Aber es lohnt sich, bringt die Bahn den Mountainbiker doch in wenigen Minuten auf 1776m Höhe und man erspart sich so 1000 Hm zum Frühstück. Ich kann mich kaum vom Panorama trennen. Ich muss trotzdem los: Auf Schotter geht es hinüber zum Egghof, wo der eigentliche Vinschgauer Höhenweg beginnt.
Der Charakter des schmalen Pfades lässt sich im obigen Foto leicht erkennen. Da bleibt nicht viel Platz zum Kreuzen und glücklicherweise ist mir niemand begegnet. Leicht abfallend schlängelt sich der Weg der steilen Bergflanke entlang.
Dabei passiert man zwei alte Ruinen, beide an wunderbaren Standorten. Wegen fehlender Aussicht hat man diese Burgen sicher nicht verlassen. Obwohl April, wärmt die Sonne am Sonnenberg bereits stark und der Untergrund ist staubtrocken.
Über eine idyllische Brücke quert man den Fallerbach und an der anderen Talseite muss an einigen Stellen das Bike getragen und geschoben werdem. Oberhalb von Patsch lädt ein fantastisches Aussichtsbänkli zum Verweilen ein – ein Panoramablick zum Niederknien! Danach folge ich dem Wanderweg Nummer 14 bis links unverkennbar ein frisch geschaufelter Trail abfällt.
Noch vor der offiziellen Eröffnung kann ich den Patscher Trail bzw den auf Propain getauften Trail austesten. Was für ein Spass! Mit maximalem Flow wurde der Singletrail in den Berg gebaggert und ich muss mich zwingen für einige Fotos anzuhalten. In perfekt geshapten Kurven schlängelt er sich beinahe endlos zu Tal und nur für diesen einen Trail lohnt es sich, den langen Weg nach Laatsch auf sich zu nehmen. Mit einem Riesengrinsen lasse ich nach Schlanders ausrollen und geniesse einen Kaffee danach. 😉
Der Tag ist noch nicht zu Ende und ich nehme die andere Talseite in Angriff. Ab Göflan kämpfe ich mich fast 1000 Hm über einen endlosen Waldweg den Aussernörderberg hinauf bis zum Weisskaser auf 1649 Meter über Meer. Hier ist der Frühling noch nicht angekommen und überall liegt Restschnee im Wald und auf der Wiese.
Entsprechend schlammig ist der obere Teil des Holy Hansen Trails, was den Spass aber nicht wesentlich mindert. Trotzdem geht die Post erst im Mittelteil so richtig ab. Aber was soll ich da noch Worte verlieren – der Trail ist einfach der Hammer. Der Schwierigkeitsgrad lässt sich über die Geschwindigkeit steuern und so kann man es gemütlich rollen lassen und muss nicht mit verkrampften Bremsfingern die Linie suchen. Auch diesen Trail lasse ich nach Schlanders ausrollen, bevor ich in der Talebene zurück nach Laatsch ins Hotel fahre.
Fazit: Just do it! Die beiden Trails wurden von Mountainbikern für Mountainbiker gebaut und das Tolle daran ist, dass darauf auch ‚Normalbiker‘ Spass haben können und nicht nur Bikepark-Downhiller.
Statistik Tour: 41.8 km, ca. 1185 Höhenmeter, Fahrzeit 4:20h, 2279 Höhenmeter abwärts
Danke Spoony, ich war leider schon schlimmer verletzt, ein wenig langeweile kommt schon auf bei einem Sommer der seinen Namen verdient !!
Wirklich schöne Fotos. Ich habe die fast gleiche Tour am letzten Sonntag gemacht; der Aufstieg am Nörderberg war sicher um einiges wärmer, trotz der Hitze aber allemal lohnenswert. Der Holy Hansen wartet ja! Zum Glück gibt’s im Jagdhof einen schönen Pool um sich abzukühlen!
Jetzt im Sommer sind auch die höher gelegenen Destinationen wie der Tibet Trail oder das Göflaner Schartl und das Kreuzjöchl absolute Highlights. @shilaty: mit dem Fussvolk gibt es so gut wie keine Probleme; die Leute sind sehr freundlich und viele Trails sind für Wanderer und Biker getrennt.
@ Fritz, ich danke Dir für die Auskunft, momentan bin ich leider out nach einem blöden Sturz (einem Viehdraht sei Dank der beim Aufstieg noch nicht vorhanden war beim Dh war dieser über den Forstweg gespannt) ich sah das Hinderniss leider nur ca. 10/15 m vorher, mit tempo 30 war die Notbremsung zu spät ich und mein Bike wurden über den Zaundraht katapultiert fazit: Rippen gestaucht und Schlüsselbein gebrochen, das komische daran der Zaun war immer noch gespannt ???
Hoi Shilaty
Sorry, dass ich nicht geantwortet habe (Danke Fritz), aber ich war und bin unterwegs…
Dir in dem Fall gute Besserung, sowas kann noch viel blöder enden, obwohl ein Schlüsselbeinbruch ja leider etwas langwierig ist, speziell für Mountainbiker. Wird schon wieder und im Spätherbst ist es im Vinschgau auch noch gut!
Gelungene super Fotos, kenne die Gegend leider (noch) nicht. Diese Trails laden förmlich zum biken ein, ich habe die letzten August – bezw. ersten Septembertagen eine Woche frei, was meinst Du wegen der Wärme – Fussvolk usw machbar ?? Beim Wetter kann man leider nie fix planen, bei dem miesen Sommer im letzten Jahr war ich in Finale anstatt im Graubünden.