In der Dämmerung nach Wangen a/A !

KEBAG EmmeKEBAG Himmel

Nach etwas Pause gab es heute am Abend (oder besser am späteren Nachmittag) eine Feierabendrunde auf meinem Standardloop nach Wangen an der Aare. Schon eine kleine Ewigkeit habe ich diese Tour nicht mehr gemacht. Entsprechend gab es einiges Neues zu entdecken – zum Beispiel mysteriöse Baustellen auf dem Waldweg oder ziemlich blaue Velos in Wangen a/A.

Es wird gebaut - sogar im WaldBlaue Fahrräder in Wangen a/A

In der zweiten Tourhälfte wurde das Licht immer weniger und in der Dämmerung fuhr ich der Aare und Emme entlang nach Hause. Spannend wie sich alle Sinne schärfen, wenn man mit 25 km/h ohne viel Licht über einen kleinen Waldweg fährt! Ich muss mich in dieser Jahreszeit mehr zu solchen Runden überwinden…

Sonnenuntergang Emmenweg bei BiberistDämmerung bei Walliswil

Statistik: 32.9 km, ca. 112 Höhenmeter, Fahrzeit 1:31 h

Der Althüsli Herbstloop !

Nebliger HerbstTi29-40 vor Herbstwand

In den letzten Wochen war es bikemässig etwas ruhig hier. Erstes habe ich beruflich ziemlich viel um die Ohren und zweitens konnte ich mich nach dem verlängerten Sommer im Oktober noch nicht so richtig zum Nebelbiken aufraffen. Heute früh war es so weit und ich schälte mich in die vielen Layers, die nötig sind um bei diesen feuchten Aussichten nach draussen zu gehen.

Uphill zum Althüsli - Endlos...JuranebelimpressionenNebelpanorama Geissfluh Chalet

Ziel war das Althüsli auf 1317m über Meer. Schon kurz nach Lommiswil hatte ich den Nebel hinter mir. Leider war heute Sonntag nichts mit Sonnenschein – trotzdem hatte man einen guten Blick hinüber zur Alpenkette. Endlos zieht sich das Schottersträsschen die Juraflanke hinauf und ich geniessen die Panoramapause auf dem Aussichtsbänkli des Geissfluh-Chalets.

Der erste Schnee im 2014Und wieder zurück in der Nebelsuppe

Noch die letzten Meter rauf zum Althüsli – durch den ersten Schnee in diesem Jahr – und als Belohnung für die Höhenmeter gibt es eine wirklich gute Käseschnitte. Die Anfahrt ist rasch erzählt – Vollgas runter nach Solothurn und ab nach Hause in die Badewanne.

Statistik: 46.8 km, ca. 1103 Höhenmeter, Fahrzeit 3:10 h

Die Brennwald – Höch Flue Biketour in Emmetten !

Route 924 und 925Emmetten Sonne

Heute ergab sich dank eines beruflichen Aufenthaltes in der Zentralschweiz die Möglichkeit einen Mountainbike-Spot auf meiner To Do Liste zu testen: Emmetten. Mehr Details zur Bike Arena Emmetten gibt es in einem separaten Beitrag. Für die Feierabendrunde scheint mir die ausgeschilderte Tour 925 – Höch Flue ideal (die Tour 924 Brennwald ist eine Teilmenge davon). Auf dem grossen Parkplatz im Zentrum von Emmetten kann man das Auto abstellen und los geht es auf der Hauptstrassen in Richtung Brennwald vorbei bei der Heiligkreuz-Kapelle.

Eindrücke Brennwald 1Eindrücke Brennwald 2Eindrücke Brennwald 3

Bereits die ersten Meter im Brennwald zeigen den landschaftlichen Charakter der Region. Die Tour verläuft auf einem zerfurchten, bewaldeten Kalkkarstgebiet. Überall hat es Spalten, Löcher und Felsen – richtiges Orkland. 😉 Die Wege mussten dem Land erst abgerungen werden und so wird es im Aufstieg zur Höch Flue nicht langweilig.

Panorama Zingelberg

Und wo Höch Flue draufsteht, ist eine hohe Fluh drin. Der Brennwald ist im Norden durch eine senkrechte Felswand begrenzt, die den freien Blick runter zum Vierwaldstättersee zulässt – Basejumpingverdächtig würde ich sagen. Auf der gegenüberliegenden Uferseite schweift der Blick über die Rigi-Gruppe.

Panorama Höch FlueHöch Flue TrailsHöch Flue Aussichtspunkt

Die Schotter-Waldstrasse wechselt nun auf einen alten Pfad, der etwas die Fahrtechnik herausfordert, aber immer fahrbar bleibt. Nach einigen Spitzkehren kommt man am Aussichtspunkt der Höch Flue an und staunt über den Weitblick nach Brunnen, Schwyz und zu den beiden Mythen. Ziemlich fantastischer Punkt. Einige Kehren weiter wird das gleich nochmals getoppt, mit einem abenteuerlich ausgesetzten Aussichtspunkt mitten in der Felswand!

FronalpstockKapelle Seelisberg

Wer mit dem kalkigen Untergrund klar kommt, wird die anschliessende Trailabfahrt nach Seelisberg Frutt lieben. Trotzdem muss man sich immer wieder Zeit nehmen, um das Panorama, nunmehr in Richtung Osten zum Fronalpstock hin, zu geniessen. Leider führt die Route danach ein Stück über die Landstrasse, welche jedoch wenig befahren ist.

Weg bei LückeliNiederbauen und Sonneuntergang

Die Sonne verschwindet langsam hinter den Bergen und es wird empfindlich kalt. Ich habe die Herbstkleider angezogen, bin mir aber die kalten Temperaturen noch nicht wirklich gewohnt. Zum Glück steigt es in der Restsonne ab ‚Unter Berg‘ wieder auf einer alten Strasse an, hinauf bis zur Scheidegg. Hier hat man erneut einen wunderbaren Panoramablick zum schattigen Seeli und weiter ins Urnerland.

Kapelle mit AussichtKapelle mit AussichtPanorama Schöneck

Rassig geht es runter nach Emmetten und ich hänge noch eine Zusatzrunde an. Der Weg führt mich zur St. Anna Kapelle bei Schöneck. Die Panoramabilder wollen hier nicht enden und an so einem Ort muss man einfach rasten und die untergehende Sonne geniessen – magisch. Bei diesen Bildern kann ich die Tour nur weiterempfehlen – eine abenteuerliche Landschaft – grandiose Panoramas und ein Toptrail!

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Statistik: 22.3 km, ca. 860 Höhenmeter, Fahrzeit 2:16 h

Der Fiescheralp Loop !

Panorama Sonnenaufgang FiescheralpSonnenaufgang FiescherbodeWas ist das für ein Zacken?

Neuer Tag, neues Glück. Der heutige Tag ist fast noch schöner als der gestrige und so mache ich mich noch vor dem Frühstück zu einer kurzen ‚Kühboden-Wanderung‘ auf. Der Hang oberhalb des Hotels erstrahlt bereits in den ersten Sonnenstrahlen und ich beeile mich um ein Sonnenaufgangsfoto zu erhalten. In der Ferne guckt ein interessanter Grat mit einer Spitze frech aus der Horizontlinie, gefühlsmässig in der Nähe des Chriegalppass.

AletschhornBlick zum JungfraujochAletschgletscher vom Eggishorn

Wir frühstücken gut und lassen das Übernachtungsgepäck im Veloraum der Kübodenlodge. Danach kaufen wir ein Ticket des Spezialangebotes ‚Herbstsonne Aletsch‘. Damit kann man für 40 CHF alle Bahnen in der Gegend fahren und kriegt dazu noch ein Tagesteller in einem der vielen Restaurants. Die Biketageskarte kostet übrigens günstige 10 CHF. So steigen wir in eine der ersten Gondeln hinauf zum Eggishorn (2893m) und tun was wir schon gestern taten: Den grossen Aletschgletscher bestaunen, diesmal aus einer etwas höheren Perspektive.

Blick bis zum Mont-Blanc

Besonders eindrücklich ist die Fernsicht in Richtung Westen, wo man nicht nur das Matter- und Weisshorn sieht, sondern auch der Mont-Blanc am Horizont thront. Wieder auf der Fiescheralp satteln wir unsere Mountainbikes und fahren auf die nächste Alp: Die Bettmeralp.

Bettmeralp und BettmerseeRestaurant Bettmerhorn

Bikes hinter der Talstation versteckt und ab auf die nächste Bahn hinauf zur Station Bettmerhorn (2647m). Zuerst begrüsst ein ziemlich futuristisches Restaurant die Besucher. Wir gehen gleich rechts weg auf die etwa hundert Meter entfernte holzige Zuschauerterrasse. Damit man nicht meint, dass wir bei diesem fantastischen Wetter alleine hier gewesen wären, gibt es ausnahmsweise ein Foto mit der Touristenschar. Auch aus dieser Perspektive kann der Aletschgletscher überzeugen.

Aussichtsterrasse BettmerhornAletschgletscherAletschgletscher vom Bettmerhorn

Danach besuchen wir noch das audiovisuelle Besuchermuseum, das die Geschichte des ersten Erforschers des Grossen Aletschgletschers darstellt. Wieder unten essen wir etwas zu Mittag und fahren, wir nunmehr auf Singletrails, zur nächsten Alp: Der Riederalp.

Trail GreicheralpRiederalp

Wir lassen das Dorf unter uns und fahren daran vorbei in Richtung Riederwald. Auf der Landeskarte und auf der Singletrailmap führt ein Wanderweg quer durch den Wald. Schaut mindestens auf der Karte perfekt aus. Der Einstieg durch eine von Kühen durchpflügte Wiese hätte Warnung genug sein sollen. Der Wanderweg wird wohl schon länger nicht mehr unterhalten und noch weniger begangen. Der Zustand ist sehr schlecht und bei einigen kniffligen Stellen muss ich mir zunehmend genervte Kommentare meiner Frau anhören.

Riederwaldtrail 1Riederwaldtrail 2Riederwaldtrail 3

Wir brauchen sehr lange – die Bikes mehr tragend als fahrend – bis wir beim Punkt 1772 auf eine Waldstrasse wechseln können. Der Weg durch den Riederwald ist überhaupt nicht zu empfehlen! Danach geht es erst eine Strasse runter und durch ein tolles Tobel hinüber nach Greich. Immer Höhe haltend queren wir weiter nach Goppisberg – Betten bis Egga: Typische Walliser Dörfer in typischer Walliser Landschaft!

Abfahrt nach MörelEgga oder ein Weiler in der Nähe

Leider geht es anschliessend nochmals einige Höhenmeter hinauf nach Martinsberg. Zu allem Überfluss wird die Strasse saniert und ich trage mein Mountainbike (und das meiner Frau) einem tiefen Graben entlang, statt auf dem Strässchen zu fahren. Langsam sind wir so richtig auf den Felgen und ich brauche etwas Motivationskünste um meine Frau noch bei Laune zu halten.

Kreuz am Wegesrand 1Kreuz am Wegesrand 1

Um zu rasten bleibt keine Zeit, mittlerweile müssen wir in die Pedale treten, damit wir die letzte Gondel hinauf auf den Kühboden noch erwischen. Die letzten Meter runter nach Fiesch sind zum Glück nicht mehr so anstrengend (obwohl es bis zu Letzt kleine Gegenanstiege in der Route hat). Während meine Frau ein Siegerbier geniesst, hole ich auf dem Kühboden unser Gepäck – zum Glück wartet die Gondel auf mich, damit ich gleich wieder runterfahren kann.

Panorama Greich

Fazit: Da haben wir mit den Bergfahrten und Gletscherblicken etwas die Zeit aus den Augen verloren. Der Weg runter nach Fiesch war länger als gedacht und die Statistikangaben (insbesondere das Höhenprofil) täuschen über den Charakter der Tour hinweg. Nun, das nächste Mal suche ich mir eine biketauglichere Abfahrtsroute. Trotzdem ein Wahnsinnstag!

Statistik: 33.7 km, ca. 490 Höhenmeter, Fahrzeit 3:14 h

Der Aletschgletscher !

Panorama Fiescheralp

Der letzte Herbst hatte einige der schönsten Wochenenden des Jahres auf Lager. Wir suchten uns das Schönste für etwas aus, das schon extrem lange auf meiner To Do Liste steht. Trotz meines Alters habe ich es bisher im Sommer noch nie zum Aletschgletscher geschafft – perfekte Gelegenheit für ein End of Season Angebot der Alpenlodge Kühboden.

Kühboden AlpenlodgeBergstation Fiescheralp und MatterhornPanorama Fiescheralp in Richtung Binntal

Nach dem Einchecken und deponieren des Gepäcks ziehen wir uns um und satteln die Mountainbikes für eine kleine Ausfahrt. Der erste Panoramaeindruck ist bereits gewaltig. Gegen Süden sieht man direkt ins Binntal und auf bekannte Höhen; etwas weiter gegen Westen thronen die Walliser Viertausender mit dem Matterhorn als primus inter pares.

Bikeaufstieg nach SalzgäbBlick zum Fieschergletscher

Meine Frau und ich fahren entlang der Fiescheralpe zur Hütte Salzgäb auf 2278 Meter über Meer. Noch eine Kurve und der Blick fällt auf den ziemlich versteckten Fieschergletscher; ein Gletscher, der sich  noch mehr hinter den Bergketten versteckt als der Grosse Aletschgletscher.

Tunnel unter dem TälligratGletscherstube beim Märjelesee

Ein rund ein Kilometer langer Tunnel führt unter dem Tälligrat hindurch nach Märjela. Der Tunnel ist trotz einigen Lampen stockdunkel und sehr feucht. Es empfiehlt sich eine helle Lampe mitzuführen, damit man im Stollen keine Wanderer umfährt. Auf der anderen Seite kehren wir in der bekannten Gletscherstube ein und essen tolle Älplermagroni.

Erster Gletscherblick bei MärjelenGeschliffener Gletscherfels

Nun heisst es Mountainbikes stehen lassen und zu Fuss in Richtung Märjelensee weiterzugehen. Zuerst müssen wir aber eine grössere Wandergruppe in der Gegenrichtung passieren lassen – Staugefahr in den Bergen. 😉 Noch eine kleine Kuppe und endlich liegt der Grosse Aletschgletscher direkt vor unseren Füssen. Nun, ich gebe zu, mich faszinieren Gletscher seit ich erstmals in der Primarschule etwas zum Thema Eiszeit und Findlingen hörte. Aber auch objektiv betrachtet sind die Dimensionen des grössten Gletschers der Alpen einfach nur gewaltig.

Jungfraujoch, Konkordiaplatz und MönchGrosser Aletschgletscher in Richtung JungfraujochPanorama Grosser Aletschgletscher - Punkt 2347

Der Eisstrom ist beeindruckend und die Formen und Farben ungewohnt und deshalb faszinierend – besonders aus dieser Nähe. Zur rechten Hand sieht man direkt auf den Konkordiaplatz und zur Sphinx auf das Jungfraujoch. Eher nachdenklich stimmt der Gletscherschwund, den man deutlich im Gelände erkennen kann. Vor einige Jahrzehnten dürfte der Gletscher noch bis hinauf zum Beobachtungsstandort gereicht haben. Wir gehen noch weiter bis zum Punkt 2347 um die ganze Pracht des Gletschers zu sehen (Panoramabild oben).

Nahaufnahme Grosser AletschgletscherBlick nach Bellwald

Nach der Rückfahrt gibt es ein gutes Halbpensionsessen und danach verbringen wir, nunmehr fast alleine, einen wunderschönen Abend auf dem Kühboden. Tag 1 Extraklasse – Am Tag 2 gibt es mehr Gletscher und mehr Bikekilometer.

Statistik: 9.6 km, ca. 280 Höhenmeter, Fahrzeit 0:49 h