Ausflug auf die Alpe Foppa !

Splash und Spa TamaroAlpe Foppa - Wegweiser

Obwohl die Sonne durch den wolkenverhangenen Himmel schien, war heute ein Ruhetag eingeplant. Wellness statt Biken stand auf dem Programm. Wir wollten das relative neue Splash & Spa Tamaro testen. Da aber der Eintritt mit Fahrt auf den Tamaro bzw die Alpe Foppa ein Franken billiger ist als der reguläre Preis, wurden wir fast zu einem kurzen Ausflug auf den Berg genötigt. Bei den Mountainbike Wegweisern der Bergstation vermisse ich mein Bike bereits wieder. Die Abfahrt nach Agno ist ja ein Mountainbike Klassiker schlechthin.

Alpe Foppa - PanoramaBotta Kirche - Panorama

Dafür bleibt heute Zeit sich auf der Alpe Foppa umzusehen. Zuerst gibt es ein nicht wirklich gutes Mittagessen im Touristenrestaurant. Danach schaue ich mir intensiver die weltberühmte Kirche Santa Maria degli Angeli von Mario Botta an. Die Brücke ‚ins Leere‘ ist wunderbar episch in die Landschaft eingepasst und der Tiefblick auf den Monte Ceneri ist einfach nur famos.

Botta Kirche - Impressionen 1Botta Kirche - Impressionen 2Botta Kirche - Impressionen 3Botta Kirche - Innenraum

Die Kirche beeindruckt durch Schlichtheit und klare Linien. Die Plattform mit dem Kreuz und noch mehr die frei über dem Abgrund hängende Glocke schaffen eine sehr starke Verbindung mit dem Himmel. Mehr will ich da gar nicht reininterpretieren, aber es ist immer wieder erstaunlich wie Sakralbauten, gleich welcher Religion, es schaffen diese einzigartige andächtige Atmosphäre hinzukriegen.

Chiesa Santa Maria degli Angeli - GlockeAlpe Foppa - Stimmungsbild

Daneben gibt es auf der Alpe Foppa noch eine Rodelbahn und ‚Kunst am Berg‘. Wir haben kalt und geniessen für den Rest des Tages den Spa Bereich des Bades in Rivera. Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Kleidertragepflicht in der Sauna, aber ansonsten bekommt man die ganze Packung Action und Wellness, zudem war das Bad nicht so überlaufen wie die Pendants in der Deutschschweiz. Also wer das nächste Mal einen harten Biketag am Tamaro hat, soll sich doch entweder auf der Alpe Foppa oder aber im Bad etwas ausspannen.

Die Alta Verzasca Bike Route !

Morgendlicher TerassenblickTalsperre Val VerzascaLago di Vogorno

Der Tag beginnt ausnahmsweise schön, wenn auch empfindlich kühl. Klammerbemerkung: Ich werde mir auf dieser Tour eine richtig anhängliche Erkältung holen. Wir wollen eine erst kürzlich in diesem Frühjahr eröffnete Mountainbike-Tour erkunden, die Alta Verzasca Bike. Der Start ist in Brione Verzasca und dorthin muss man erst mal kommen. Per Bike empfiehlt es sich nicht, die touristisch stark befahrene Strasse ins Verzasca Tal zu nutzen und Alternativen gibt es kaum, auch mit dem Bike nicht. Bei der Talsperre des Lago die Vogorno kaufen wir uns beim Touristenbüro eine Parkkarte für 10 CHF.

Ponte dei Salti - GlasklarPonte dei Salti - TopPonte dei Salti - AnsichtPonte dei Salti - Pool

Natürlich müssen wir beim Fotosujet Nr 1 des Tales, der Ponte dei Salti bei Lavertezzo, kurz anhalten. Zu sehen gibt es Touristen und das glasklare, türkisblaue Wasser, für welches das Verzasca Tal so bekannt ist. Die Temperaturen laden definitiv nicht zum Baden ein und so geht es weiter auf den grossen Parkplatz bei Brione. Räder bereitgestellt und ab auf die Tour, die stets gut ausgeschildert ist. Der Start führt über eine neu erstellte Beton-Holzbrücke zum anderen Ufer der Verzasca. Schnell wird klar, dass dies zu einer richtigen Verzasca Brückentour wird. Nur dank zwei neu erstellten Fussgänger und -Fahrradbrücken konnte die Route erst erschlossen werden.

Neue Brücke bei PieeRasthaus...

Auf Singletrails fahren wir ins wilde Tal hinein, zur Linken die Verzasca und zur Rechten die schroffen, bewaldeten Felsflanken, wie sie für das Tessin typisch sind. Bei einem holzigen Rastplatz geniessen wir kurz die Natur und besuchen einen kleinen Wasserfall. Zum Glück ist der Wanderweg an diesem Tag wenig begangen.

...mit WasserfallTrail bei Brione Verzasca

Der Weg führt meisten flach oder leicht ansteigend über Wiesen und zwischen Schafherden vorbei bis zum Weiler Alnasca, wo ein weiteres Mal die Verzasca auf einer alten Hängebrücke überquert wird. Die Schafe haben sich noch nicht an die Mountainbiker gewöhnt und reagieren etwas empfindlich auf die komischen Touristen.

Alnasca - SchafeHängebrücke - Alnasca

Die Route führt entlang der Talstrasse, welche man nur wenige Meter befahren muss. Für den Rest wurden extra Velotrails gebaut – sehr gut! Bei Lorentino wechseln wir erneut über die Verzasca und fahren bis zum Weiler Cortasc mit seinem eindrücklichen uralten Steinhäusern. Und wer hätte es gedacht – über eine neue Hängebrücken pedalen wir wieder mal auf die andere Verzascaseite…

Steinhäuser - CordascHängebrücke - Cordasc

…um wenige Meter weiter auf der alten Brücke der Talstrasse die Talseite zu wechseln, damit man die marode Hängebrücke beim Dorf Frassco ebenfalls noch befahren kann. 😉

Hängebrücke FrascoFrasco

Vor dem Zielort, Sonogno, überqueren wir das letzte Mal einen Bach, diesmal ohne Brücke direkt durchs Bachbett der Redòrta. Alles immer auf dem offiziellen Bikeweg – wobei ich bei Regen hier nicht wirklich rüber möchte.

Sonogno Impressionen 1Sonogno Impressionen 2Sonogno Impressionen 3

Das Dorf Sonogno ist ein Besuch wert und man sollte ohne Bike das alte Dorfzentrum besuchen. Die Steinhäuser sind äusserst kunstvoll gebaut und besonders die geschichteten Dächer aus massiven Steinplatten faszinieren. Es ist kalt und ich bin dankbar für eine gute Minestrone vor Ort. Weil das Wetter nicht mitspielt, verzichten wir auf einen Abstecher nach ganz hinten ins Tal.

Zurück entlang der VerzascaWegweiser 399 - Alta Verzasca Bike

Auf der Rückfahrt blieb keine Zeit für Fotoaufnahmen. Immer leicht abwärts, fahren wir mit viel Speed auf der gleichen Strecke zurück zum Ausgangspunkt nach Brione. Das macht extrem viel Spass, besonders auf den vielen Singletrail- und Waldwegabschnitten.

Verzasca Impressionen 1Verzasca Impressionen 1

Auf der Rückfahrt nehmen wir nochmals einige typischen Verzasca-Tal-Eindrücke mit (und einen grossen Steinpilz für das Abendrisotto). 😉

Fazit: Einfacher, landschaftlich sehr schöner offizieller Bikeweg im hinteren Verzascatal. Man sollte sich wie wir einen Tag in der Nebensaison aussuchen. Leider gibt es zur Anfahrt mit dem Auto keine wirklich guten Alternativen.

Statistik Tour: 17.3 km, ca. 293 Höhenmeter, Fahrzeit 1:26h

Die Ascona – Bassuno – Ronco s/A Tour !

Wasserfall NavegnaBrücke bei Ascona - Maggia

Die heutige Biketour habe ich erneut auf gps-tracks.com gefunden, immer noch meine erste Anlaufstelle zur Tourensuche. Es handelt sich um eine relativ leichte Runde von Ascona zum Monte Verità, auf der Höhe hinüber nach Bassuno und danach auf einem anderen Höhenweg via Ronco s/A zurück an den Ausgangspunkt. Wir haben natürlich noch 500 Hm Downhill vorangestellt und 500 Hm Uphill zum Ferienhaus angehängt. Nach Überqueren der Maggia und des Verkehrsknotenpunktes nach Locarno, sind wir am Ausgangspunkt der Tour im Zentrum von Ascona (199m) angekommen.

Aufstieg via Monte VeritàSüdländische Panoramablicke

Langsam schraubt sich die Strasse zwischen Villen und 5* Hotels den Berg empor. Auf dem Monte Verità können wir die Strasse verlassen und nehmen den parkähnlichen Weg hinauf nach Gruppaldo (400m). Ab jetzt steigt eine Strasse alles den Kastanienwald hinauf bis zum Höhenpunkt 853m. Als ‚leichte familientaugliche‘ Steigung würde ich den Aufstieg aber nicht bezeichnen. Trotz relativ kühlen Temperaturen schwitze ich durchaus.

Edelkastanien überallFeuerweg hoch über dem Lago bei Spond

Von da führt ein Waldweg alles der Höhenkurve entlang hoch über dem Laggo Maggiore in Richtung Südwesten und italienische Grenze. Den Hydranten nach zu urteilen, dient der Weg wohl als Feuerschneise bei Waldbränden. Um uns herum ist es aber völlig grün und zudem ziemlich einsam. Zeitweise sieht man durch die Wälder und Büsche zum See runter.

Treppen durchs Valle di CrodoloTreppen durchs Valle di Crodolo

Es folgt das einzige ernstzunehmende Hindernis der Tour. Das Valle di Crodolo muss auf zahlreichen Treppen überwunden werden. Mit dem leichten Carbonbike ist das eine Sache von wenigen Minuten und bei trockenen Verhältnissen problemlos. Wer aber ein schweres E-Mountainbike über den Graben schleppt, muss seine Frau schon sehr lieben… 😉

Blick über den Lago von BassunoAbfahrt von Bassuno nach Gàdero

Wieder auf einem Waldsträsschen geht es leicht abfallend runter bis zur Alp Bassuno (867m). Danach fahren wir auf einem romantischen Strässchen mit vollem Tempo runter nach Gàdero, oberhalb von Brissago.

Panorama - Lago Maggiore Höhe Brissago Blick über BrissagoIsola di Brissago

Hier gibt es den vollen Panoramablick über den Schweizer Teil des Lago Maggiore, mit Brissago zu den Füssen, die Tamaro Kette vis-à-vis und am Kopf des Sees die Magadinoebene mit Ascona und Locarno. Nicht zu vergessen die Isola di Brissago und die Kursschiffe auf dem See. Etwa 200 Meter über dem See queren wir der Talflanke entlang hinüber nach Ronco sopra Ascona.

Restaurant Pinocchio - Ronco s/ARonco sopra Ascona - enge Gassen

Hunger meldet sich – wir nehmen das erstbeste Restaurant im Dorf – das Pinocchio. Das war ein echter Gllücksgriff, ist der Besitzer doch die Gastfreundschaft in Reinkultur. Noch vor dem vorzüglichen Hauptgang gibt es frische Kräuter, duftendes Brot und ein kleines Apperitiv auf dem Tisch. Das Essen wir abgeschlossen mit einem offerierten Nocello – sehr empfehlenswert.

Ronco sopra Ascona - am HangRonco sopra Ascona - Ansicht

Ronco sopra Ascona ist ein idyllisches Tessiner Dorf, das sich kompakt an die steile Talflanke kauert. Es lohnt sich, die schmalen Gässchen kurz zu erkunden, das südländische Flair und die tollen Ausblicke zum See zu geniessen.

Panorama - Lago Maggiore Höhe GruppaldoImmer wieder top ausgebaute RusticoAscona

Auf gleicher Höhe geht es weiter bis nach Ascona, wo eine kleine Abfahrt vom Monte Verità die Tour beendet. An der Quaipromenade rasten wir kurz. Es ist kühl bei viel Wind und einem aufgepeitschten See. So machen wir uns relativ rasch auf die Fahrt zurück auf den Berg zum Ferienhaus.

Fazit: Keine Singletrails, viel Asphalt, aber landschaftlich eine extrem schöne Tour und bis auf die Treppenpassage voll E-Bike tauglich.

Statistik Tour: 49.3 km, ca. 1516 Höhenmeter, Fahrzeit 4:21h

Der Locarno Loop !

Prolog: Sollte jemand in letzter Zeit hier die Beiträge vermisst haben – keine Angst, ich bin noch da. Leider blieb im letzten Monat wirklich keine Zeit. Die Gründe sind beruflich und nebenbei habe ich noch kurz meine Wohnung und Familie gezügelt. Nachdem nun alles gut über die Bühne ist, erhole ich mich für eine Woche im schönen Tessin. Die eine oder andere Biketour wird sicher dabei sein. Zum Start gab es eine kleine Tour nach Locarno.

Ruine und KastanienwälderOreccotrail

Wir haben ein wunderbares kleines Ferienhaus in Tendrasca auf 671m Höhe gemietet. Die Aussicht hinunter nach Locarno und über den Lago Maggiore ist umwerfend. Rasch auf ein Kaffee auf die Piazza Grande (197m) wird jedoch zu einer sportlichen Herausforderung. Wir starten mit dem Höhenweg Contra – Orselina und bereits auf den ersten Metern zeigen die Tessiner Trails die Zähne.

Chegele überall...Trailblick auf den Lago

Kaum warmgefahren muss man bereits über losen Schotter und armdicke Wurzeln zirkeln. Auf dem Trail von Orecco nach Motto della Mora muss ich deshalb einige Male absteigen und meine Frau läuft tapfer den grössten Teil der Strecke runter. So entscheiden wir uns separat zu fahren – sie fährt direkt nach Locarno runter und ich folge weiter dem Höhenweg nach Orselina.

Höhenweg ob LocarnoTypische Tessiner Snakbite - Quersteine

Sinnigerweise wird der Weg nun flacher und ist fast durchgängig fahrbar. Einzig vor den typischen Tessiner Wasserabweiser in Form von hochkant gestellten Felsplatten sollte man sich in acht nehmen. Das sind richtige Snakebite-Fallen für alle, die das Hinter- und Vorderrad nicht schnell genug anheben. Auf dem Abschnitt bis zur All’Eco gibt es übrigens ein Bikeverbot, wie ein aufmerksamer Zürcher Wanderer anmerkt. Leider ist das nur in West – Ost Richtung ausgeschildert, oder aber das Schild bei Carmine war gut versteckt. Üblicherweise respektiere ich nämlich solche expliziten Bikeverbote. Sei’s drum, immer wieder gibt der dichte Kastanienwald den Blick auf Locarno, Ascona und den See frei.

Panorama LocarnoPiazza Grande - La Settimana del GustoKirche Madonna del Sasso

Auf der Piazza Grande hat es sich meine Frau schon gemütlich gemacht – es läuft die Settimana del Gusto mit einem Volksfest, frischem Risotto aus grossen Kessi und lokaler Politprominenz! Nach Bier, Wein, Risotto und Pizza machen wir uns wieder auf den Rückweg. Es wollen fast 500 Höhenmeter vernichtet werden.

Kirche Monte della TrinitàKirche OrselinaKirche Brione sopra Minusio

Während Frau locker mit dem E-Bike den Berg hochrauscht, kämpft Mann Kurve für Kurve höher. Wenigstens wird es nie langweilig. Faszinierend was man hier an Häuser und Wege an den steilen Hang gebaut hat. Obwohl jeder Quadratmeter bereits bebaut scheint, finden sich immer neue Ecken, wo mehr oder weniger kunstvolle Millionenvillen hingebaut werden. Zum Glück sind die historischen Ortskerne der alten Dörfer (Monti della Trinità – Orselina – Brione sopra Minusio) mit ihren klassischen Kirchen erhalten geblieben.

Ferienhaus Tendrasca - Panoramablick über den Lago Maggiorepano

Zu Hause angekommen gibt es als Dank für die anstrengende Bergfahrt ein stilechtes Aperitiv – Traumsicht inklusive. Dolce Vita!

Statistik Tour: 18.9 km, ca. 653 Höhenmeter, Fahrzeit 2:07h

Die Mountainbike Tour nach Biel !

Rauf zum ChraienbergKürbisland in DotzigenPanorama Biezwil Punkt 587

Das E-Bike meiner Gattin ging heute wieder mal auf eine Testfahrt. Ziel war der Bielersee. Die Anfahrt führte bei schönsten Wetter über den Buechibärg und weiter nach Dotzigen, wo ein Bauernhof ein richtiges Kürbisfeuerwerk ausgestellt hatte. Über Petinesca bei Studen geht es weiter, um bei Brügg die Brügg über die Aare zu nehmen. Anschliessend fahren wir dem Fluss entlang bis zur Einmündung in den Bielersee bei Nidau.

Panorama Bielersee bei NidauAare bei BrüggRestaurant Räblus - Bielersee

Das Mittagsziel ist das Restaurant Räblus, welches wir schon länger auf der ToDo Liste hatten. Im kleinen Gartenrestaurant mitten in den Reben gibt es sehr gute Bielerseeegli und -felchen. Das Preis – Leistungsverhältnis stimmt und wir können das Restaurant deshalb nur weiterempfehlen.

Kilometer machen entlang der BahnLichtspiele am Street Food Festival in Solothurn

Entlang des Jurasüdfusses und der Bahnlinie Grenchen – Biel fahren wir auf dem ausgeschilderten Fahrradweg zurück nach Solothurn. Es ist immer wieder toll zu sehen, wie man trotz dicht überbautem Gebiet auf verkehrsfreien Wegen kilometerweit durch die Landschaft geführt wird. So schlecht ist die Schweiz im Langsamverkehr auch nicht. In Solothurn kehren wir noch rasch beim 1. Streetfoodfestival ein und Essen ein verfrühtes Nachtessen.

Aareputzete bei SolothurnAarebar Blick - Solothurn

Natürlich lassen wir eine so schöne Tour bei so schönem und warmem Wetter nicht ohne ein Öufi-Bier an der Hafebar ausklingen. Das war wohl die letzte Sommertour bei 30°C. Auf dem Heimweg kamen wir noch bei den Mulden der letzten Aareputzete vorbei. Ziemlich eindrücklich und ziemlich schade, was sich da jedes Jahr an Velos ansammeln.

PS: Der Akku hat gehalten, der nächste Test machen wir dann bei kühleren Temperaturen. 😉

Statistik Tour: 73.2 km, ca. 406 Höhenmeter, Fahrzeit 4:16h