Mit dem Mountainbike auf das Faulhorn !

Hinweis: Die Strecke Schynige Platte – Faulhorn – Grindelwald-First ist einer der meistgenutzten Wanderwege des Berner Oberlandes. Die Strecke ist oder war mindestens teilweise mit einem expliziten Bikeverbot belegt. Deshalb sollte diese Tour, wenn überhaupt, nur in der Zwischensaison (wenn die Bahnen geschlossen sind) und an Wochentagen befahren werden.

Grindelwald Panorama am frühen MorgenHappiger Aufstieg zur Grossen ScheideggSkilagerromantik - Alpenrose

Mitte November und immer noch kein Schnee in den hohen Lagen. Die Bergbahnen sind geschlossen und die Wintersportorte liegen im Zwischensaisonschlaf. Ideale Voraussetzungen um ein Wanderklassiker des Berner Oberlandes mit dem Mountainbike zu befahren. Ich nehme einen Ferientag und fahre rechtzeitig zum Tagesanbruch nach Grindelwald, wo selbst in der Nebensaison die Parkplätze zu bezahlen sind. In Grindelwald Grund (943m) ist es in der Nacht bereits frostig kühl und warm eingepackt fahre ich los.

Seilbahn Wetterhorn - BergstationSeilbahn Wetterhorn

Es folgt der Aufstieg ins Dorf und dann geht es sehr lange weiter bergauf bis auf die Grosse Scheidegg (1962m). Grindelwald liegt bleiern im kühlen Morgen, die Hotels sind fast ausnahmslos geschlossen und auf den Strassen sieht man kaum jemand. Zum Glück hat das Hotel Blüemlisalp noch geöffnet und so komme ich doch noch zu einem warmen Frühstückskaffee. Die mächtige Nordwand des Wetterhorns begleitet fortan den Aufstieg.

Aufstieg zur Grossen ScheideggBänkli mit Aussicht - Pause

Beim Hotel Wetterhorn steht ein interessanter Zeuge der Schweizer Bahngeschichte – die Gondel der Wetterhornbahn. Hoch am Berg sieht man noch heute die eindrückliche Bergstation, die wie ein Adlerhorst aus der Wand ragt. Der Wetterhorn-Aufzug war die erste Personenseilbahn der Schweiz – da lohnt sich ein kurzer Stopp um die Infotafel an der Kabine zu lesen.

Grosse Scheidegg - RestaurantGrosse Scheidegg - RestaurantPanorama Grosse Scheidegg

Tausend Höhenmeter später stehe ich trotz der Kälte ziemlich verschwitzt auf der grossen Scheidegg beim geschlossenen Restaurant. Ein Blick hinunter nach Grindelwald, ein Blick hinunter ins Haslital – und weiter geht es. Es wartet der tolle Höhenweg und Singletrail hinüber auf die First.

EigerblickTrail hinüber zur First

Viele Worte gibt es über diese Bergwelt nicht zu verlieren, die Bilder sprechen selber. Was heute auffällt ist die absolute Ruhe. Da hört man keine Kuhglocke und kein Menschenlärm – extrem friedlich liegt die Landschaft da.

Gemsen am MorgenTrail Schafläger...die Sonne hinter dem Wetterhorn

Die Ruhe gefällt auch den Gemsen, die ich überall beobachten kann. In Gruppen ziehen sie über die braunen Berghänge des Wetterhorns. Oberhalb schaut mir eine Gemse zu, wie ich über den verlassenen Singeltrail jage. Hoffentlich gibt es keine spöttischen tierischen Bemerkungen wie von den Bündnern Steinböcken. 😉

Epische Bikebilder - EigerEpisches Bikebild!

Endlich blinzelt die Sonne hinter dem Wetterhorn hervor und sofort steigen die Temperaturen auf angenehme Werte. Der richtige Zeitpunkt um auf einem Bänkli beim Distelboden hinzusitzen und etwas zu Essen. Ich habe natürlich vorgesorgt, denn heute wird man hier nichts kaufen können. Vor dem Hintergrund der Eigenordwand schiesse ich einige epische Bikebilder. Einfach sooo schön!

Einsamer Fuchs auf der FirstGemsgruppe vor dem Eiger

Die Tiere kennen die Saison genau und sind hier heute mitten im Winterskigebiet scheinbar völlig ohne Scheu. Unter mir zieht eine Gemsherde ruhig über die Wiese und ein wenig später trottet ein Fuchs während Minuten in etwa 20 Meter Distanz an mir vorbei, immer wieder interessiert in meine Richtung schauend. So etwas ist mir mitten am Tag noch selten passiert.

Verlassenes Restaurant FirstCliff Walk - Grindelwald FirstCliff Walk - Grindelwald FirstPanorama Restaurant First

Nochmals in die Pedale getreten und ich stehe auf der Terrasse des Berghauses First (2165m). Die Ruhe und die Abwesenheit von Menschen an diesem Ort ist surreal. Ich war schon länger nicht mehr hier und bin erstaunt über den sogenannten First Cliff Walk. Die neue Attraktion auf der First wurde erst vor einigen Wochen fertiggestellt und ist eine eindrückliche Konstruktion. Zuvorderst auf der wackeligen Plattform auf einem Glasboden stehend, schnellt auch mein Puls etwas in die Höhe. Wie mag das wohl auf die ausländischen Touristen wirken?

Cliff Walk - Grindelwald FirstTrail in Richtung Bachsee Pt 2257

Na Ja, man kann über solche Kunstbauten in den Alpen geteilter Meinung sein, inmitten eines Winterskigebietes ist das für mich jedoch in Ordnung. Ab hier beginnt nun die für Mountainbike gesperrte Wandererautobahn hinauf zum Bachsee. Das noch vor zehn Jahren vorhandene Bikeverbotsschild suche ich heute vergeblich. Keine Ahnung, ob es definitiv weg ist oder ob man es nur für den Winter abmontiert hat.

Bachsee PanoramaBachsee - Epischer BlickSeeband am Bachsee

Hinten am Bachsee (2265m) muss ich erneut eine länger Pause einlegen. Einfach zu schön ist die Landschaft und zu grossartig die Ambiance. Hier kommt mir der erste von drei Menschen entgegen, denen ich heute begegne. Ein Bergläufer joggt vom Faulhorn herkommend an mir vorbei (die anderen zwei sind Mountainbiker, die ich auf der Rückfahrt kreuze). Ab dem Seeende steigt der Karrweg steil an und ich muss einige Abschnitte bis zum Gassenboden (2552m) schieben. Zudem hat sich im Schatten der erste Schnee angesammelt und die gefrorenen Abschnitte sind nicht fahrbar.

FaulhornFaulhorn - Winterschlaf

Noch eine Kurve und man sieht auf dem flachen Berg namens Faulhorn (2681m) die Häusergruppe des Berghotel Faulhorn. Von unten erinnert das irgendwie an ein Kloster. Heute ist man sich in den Bergen solche Gebäude ohne Bergbahnzugang nicht mehr gewohnt. Keine Ahnung, wie man hier im Jahr 1830 ein Hotel erbauen konnte – da mussten wohl einige Gastarbeiter Steine schleppen.

Panorama Faulhorn - SüdPanorama Faulhorn - Nord

Auf dem höchsten Punkt hat man einen fantastischen 360° Panoramablick ins Berner Oberland und hinüber zum Brienzersee und weiter ins Emmental und ins Mittelland. Der Wind pfeift nun zügig durch die Gemäuer und ich suche etwas Schutz zwischen den mächtigen Mauern.

Trail in Richtung MänndlenenBergdohle auf dem Faulhorn

Die Bergdohlen sind begeistert über den späten Besucher, der auf der Terrasse sein Sandwich isst und so gehört den Mutigsten unter ihnen ein kleines Brotdessert. Der Blick in Richtung weiteren Streckenverlauf und runter zum Berghaus Männdlenen macht mir Sorgen. Die Nordseite ist schneebedeckt und der Weg führt einige Meter durch ein Felsband. Nach intensivem Kartenstudium und mit Blick auf die Uhr entschliesse ich mich, den Versuch nicht zu wagen und umzukehren. Wenn mir hier heute etwas passiert, findet man mich frühestens bei der Eröffnung der Skisaison. 😉

Wieder zurück beim BachseeGrosse Scheidegg - Abfahrt

Die Tour hat bereits viel mehr gebracht als ich mir versprochen hatte und die Abfahrt auf den Singletrails hinunter zur grossen Scheidegg wird ein Riesenspass. So sattle ich mein Bike und fahre mit einem Flowlächeln auf dem Gesicht hinunter und rüber auf die Scheidegg. Zum Tagesabschluss gibt es noch eine technische Abfahrt auf einem sehr schmalen Wanderweg runter nach Grindelwald (PS: Auch dieser Weg ist definitiv für Mountainbiker ungeeignet und Wanderer zu kreuzen ist sehr schwierig. Zudem gibt es ein Abschnitt, der auf der Karte zu recht mit ‚Schmale Ritt‘ bezeichnet ist).

GrindelwaldtrailSchmaler Tritt - Genau

So endet eine fantastische spätherbstliche Mountainbiketour inmitten eines zu normalen Zeiten völlig überlaufenen Ski- und Wandergebietes. Aber heute war hier einfach NIEMAND – eine tolle Erfahrung und ein würdiges Ende für die eigentliche Bikesaison 2015.

Statistik Tour: 46.5 km, ca. 2050 Höhenmeter, Fahrzeit 5:27h

Der Weissenstein – Gitziflue Loop !

Polizeikontrolle Zufahrt WeissensteinNeue WeissensteinbahnNeue Weissensteinbahn - Station NesselbodenNeue Weissensteinbahn - Panorama Station Nesselboden

Nach einer Klassenzusammenkunft am gestrigen Abend war die Fitness heute etwas angeschlagen. So stieg ich erst gegen Nachmittag auf das Mountainbike für eine kurze Tour auf den Weissenstein. Letzte Woche tweetete jemand, dass man ab 50 Jahren auch mal die Bahn nehmen könne – Pech für mich! Die Polizei setzte in Oberdorf das neue Fahrverbot an Wochenenden auf den Weissenstein durch, sehr zu meinem Gefallen, hatte ich die Strasse anschliessend für mich alleine. Das ist zwingend nötig, komme ich in den steilsten Abschnitten doch weiterhin nur dank Zick-Zack Fahren überhaupt den Berg rauf.

Panorama Kurhaus Weissenstein

Ziemlich kaputt geniesse ich auf der Terrasse neben dem Kurhaus die wunderbare Weitsicht des heutigen Tages. Anschliessend fahre ich in der Gegenrichtung zur Tour vom letzten Freitag hinauf zur Gitziflue bzw zum Punkt 1292. Der Wanderweg ist dabei trotz kurzer Treppenpassage empfehlenswerter als der offizielle Bikeweg durch den Sumpf etwas tiefer. Ich habe genug, verzichte auf das Althüsli und fahre mit viel Tempo die Schotterstrasse runter nach Im Holz.

Gitzifluetrail Punkt 1292Baseltor im AbendlichtAlpenpanorama Im Holz

An der Sonne sind es locker 20°C – unglaublich für November! Via den Solothurnen Suonentrail geht es in die Stadt runter, wo am Aaremürli viele Solothurner die tiefe Sonne geniessen. Durchs Baseltor fahre ich mit den letzten Sonnenstrahlen zurück nach Hause. Was für ein toller Spätherbsttag!

Statistik Tour: 31.7 km, ca. 1088 Höhenmeter, Fahrzeit 2:40h

Unter, im und über dem Nebel !

Talstation WeissensteinbahnHerbstwald unter dem Nebel

Unten grau – oben blau, das heutige Motto. Also auf direktem Weg nach Oberdorf zur Talstation der Weissenstein Bahn. Sämtliche Parkplätze sind voll und oben am Berg wird an jeder möglichen und unmöglichen Ecke geparkt. Es scheint, als das ganze Mittelland heute über den Nebel will.

Im Nebel...Nebelgrenze beim Schauenburgtunnel

Entlang der Juraflanke und durch wunderbare Herbstwälder schraube ich mich Meter um Meter nach oben. Der Nebel kommt immer näher und beim Tunnel unterhalb der Schauenburg ist die Grenze erreicht. Darüber – stahlblauer Himmel! Ideal um im Restaurant Schauenburg die Aussicht zu geniessen.

Panorama Schauenburg

Zum ersten Mal fahre ich die steile Schotterstrasse von der Schauenburg rauf zum Althüsli. Wobei fahren das falsche Verb ist. Es definitiv zu steil, trotzdem sind die 150 Höhenmeter mit schieben rasch überwunden und der Weg scheint mir eine gute Alternative zur endlosen Strasse via die Gitziflue.

Panorama Müren NordPanorama Althüsli Jurakette

Beim Althüsli blickt man gegen Norden – völlig nebelfrei und gegen Osten, meinem nächsten Ziel, der hintere Weissenstein. Es hat heute sehr viele Mountainbiker unterwegs – das bin ich mir gar nicht mehr gewohnt. Ob die wohl alle von ganz unten raufgefahren sind?

Panorama Punkt 1225

Etwas entfernt vor dem Kurhaus raste ich ein weiteres Mal am Waldrand vis-à-vis des Punktes 1225 und lasse das tolle Alpenpanorama auf mich wirken. Da kann man sich kaum sattsehen.

SchauenburgAlthüsliHinterer WeissensteinKurhaus Weissenstein

Auf dieser Tour gibt es alle paar Kilometer ein Restaurant. Angefangen beim Restaurant Schauenburg, dem Althüsli, dem hinteren Weissenstein und schliesslich dem Kurhaus Weissenstein, das mitsamt der Weissensteinbahn zu neuem Leben erwacht. Ich verzichte auf den Ausflüglerrummel und fahre direkt runter auf den Balmberg.

Abfahrt alte Balmbergstrasse in die SuppeHerbstwald bei der Ruine BalmNebelgrenze Panorama bei Witteli

Der Nebel drückt nach oben und schon bald tauche ich auf der alten Balmbergstrasse wieder in die Suppe ein. Oberhalb von Oberrüttenen zeigen sich zum Glück in der untergehenden Sonne Auflösungserscheinungen – ideal für tolle Abendfotos.

Solothurntrails - HerbstwaldSolothurntrails - Herbstwald mit Bike

Zurück nach Hause hänge ich noch einige Solothurner Trails an – wie jedes Jahr ist Biken im raschelnden Herbstwald Spass pur. Wieso in die Ferne schweifen lautet das Fazit und mit dem Winter kommen meine Hometrails definitiv wieder mehr zum Tragen.

Statistik Tour: 33.5 km, ca. 1214 Höhenmeter, Fahrzeit 3:04h

Die Portail de Fully Mountainbike Tour !

Warnung: Bilderflut… Aber Erstens war ich schon lange nicht mehr auf dem Bike und Zweitens war die Szenerie einfach zu fotogen!

Eine Erkältung, welche ich mir im Tessin aufgelesen hatte, verhinderte im Oktober jegliche Outdoorkilometer. An diesem Samstag gab es kein Halten mehr. Bei über 13°C auf 2000m Höhe und relativ schönem Wetter wollte ich nochmals eine Alpintour machen. Ganz weit oben auf meiner To – Do Liste steht ein absoluter Bikeklassiker – Die Tour zur Portail de Fully. Morgenstund hat Gold im Mund… das hiess um 0445 Uhr aus dem Bett, damit ich mit genügend Frühstück und Kaffee im Magen rechtzeitig an der Talstation der Dorénaz – Alesse – Champex Seilbahn stand.

Bergstation - Morgenstund......hat Gold im MundSeilbahn Dorénaz - Alesse - Champex

Um 0750 Uhr bin ich der einzige Gast und habe das kleine Bähnli für mich alleine. Die 8 CHF inkl Mountainbike sind für die 673 Hm vom Talgrund (451m) zur Bergstation (1124m) sehr gut investiert. Es wird an diesem Tag noch genügend Höhenmeter geben. Die Bahn ist übrigens nicht nur durch einen Bikeshop gesponsert, sondern auch bestens auf Mountainbiker vorbereitet. Einzig die Kopfüber-Montage der Bikes an der Seilbahnkabine verlangt etwas Vertrauen und zur Demontage die richtige Technik. 😉 Während die ersten Sonnenstrahlen die Dents du Midi in goldiges Morgenlicht tauchen, fahre ich die ersten Höhenmeter hinauf.

Minen La Méreune - GebäudeMinen La Méreune - Eingang

Bei den alten Minen von La Méreune endet das Asphaltsträsschen. Ich schaue mir kurz die verlassenen Fabrikgebäude und die Ruinen der Kohlemine an. Im hinteren Teil des Areals sieht man noch einen eingestürzten Minenschacht. Alte Minen sind immer sehr faszinierend – hat etwas von amerikanischen Ghost Towns. Bis zu 750 Arbeiter haben hier mal Kohle geschürft. Wer Französisch kann, dem sei dieser Artikel (.pdf) empfohlen.

LärchenzauberLärchiges HerbstgoldPanorama Lärchenzauber

Weiter geht es immer gut fahrbar hinauf bis zur Cabane du Scex Carro. Es folgt ein Wiesenweg inklusive einiger giftigen Anstiegen bis auf 2000m Höhe. Dann ist fertig lustig und das Mountainbike muss für ca. 15 Minuten geschoben werden, bis man wieder auf einen besseren Wanderweg trifft. Ich brauche deutlich länger, weil die Sonne nun hinter der Krete hervorgekommen ist und die goldenen Lärchen so richtig strahlen lässt. Einfach wunderbar!

Aufstieg - Trail Montagne de MalèveGrand Teisé

Der weitere Aufstieg auf dem Wanderweg via Grand Teisé ist mindestens bis zum Abzweiger ‚im Prinzip fahrbar‘. Ich muss trotzdem vieles schieben, mit fehlt die Kraft. Keine Ahnung ob es an der Höhe liegt, oder meiner vergangenen Erkältung – vielleicht bin ich auch einfach zu schwach. 😉 Egal, beim Aufstieg kann man sich kaum am Panorama sattsehen.

Höchster Punkt - 2330mTrail zur Portail de Fully

Langsam gibt es neben und auf dem Weg einige Schneeresten von den Niederschlägen der letzten Woche. Am Morgen hatte ich noch die Befürchtung irgendwann vor einem Scheefeld zu stehen. Die Sorge war unbegründet. Auf 2330m steht man mitten in der Bergflanke überraschend am höchsten Punkt der Tour. Es folgt ein zuerst etwas technischer, anschliessend sehr flowiger Trail bis zum Höhepunkt der Tour – der Portail de Fully (2267m).

Portail de Fully - BikePortail de Fully

Das Portail de Fully ist ein genialer Aussichtspunkt hoch über dem Rhoneknie. Die Lage ermöglicht Fernblicke auf die Mont-Blanc Kette und die Dents du Midi. Gegen Osten sieht man über das ganze Unterwallis und gegen Süden liegt Martigny zu Füssen. Wer sich an den Abgrund wagt, sieht direkt nach Fully runter – Fast 1800m freier Fall und ebenfalls 1800 Höhenmeter Abfahrt mit dem Mountainbike. 😉

Portail de Fully - Blick in Richtung SaxonPortail de Fully - Blick nach MartignyPortail de Fully - Blick nach FullyPortail de Fully - Blick zur Dents du Midi

Die Temperaturen sind wirklich mild und es hat an dieser ausgesetzten Stelle heute fast kein Wind. So sitze ich hin, esse meine Sandwichs und geniesse einfach den Moment.

Panorama Grand Chavalar

Weiter führt die Tour runter in Richtung Montagne de Fully, einem Talkessel mit zwei Seen, der vom mächtigen Grand Chavalard umrahmt wird. Ich freue mich auf die folgende Abfahrt.

Abfahrt von der Portail de FullyLui Desande - Montagne de FullyMountainbike - Montagne de Fully

Leider werden die Erwartungen nicht ganz erfüllt. Der Trail über Lui Desande ist bockig und für mich über weite Strecken nicht fahrbar. Zudem ist der Boden bereits gefroren und nur die obersten Zentimeter sind aufgetaut – das macht das Fahren nicht einfacher. Wie bei Ventoux zu lesen ist, dürfte der Weg links um den See aber nicht besser sein. Ändu und Pesche beschreiben übrigens die Variante über den Col de Fenestral. Dazu bin ich heute zu wenig fit und auf der anderen Talseite hätte ich vielleicht ein Schneeproblem.

Blick zurück zum Montagne de FullyHinauf durch die Geröllhalde

Bevor der Holy Trail der Tour in Angriff genommen werden kann, muss dieser nochmals durch einen kurzen Aufstieg über eine Geröllhalde verdient werden. Dabei sind einige Meter sogar befahrbar.

Schutzpatron vor dem TrailfeuerwerkChavalard - Trail

Genau am richtigen Ort gibt es göttlichen Beistand für die endlose Abfahrt runter ins Rhonetal. Vor mir liegt ein breiter, vollständig fahrbarer Wanderweg, der die ganze steile Flanke des Grand Chavalard quert und auf einem Parkplatz bei l’Érie endet. Das ist ebenfalls der Grund, wieso mit dem einen oder anderen Wanderer zu rechnen ist.

Epische AusblickeTiefe Tiefblicke ins Tal

Der Trail ist wirklich absolut genial – flowig und dazu noch eine Aussicht, für die zu beschreiben Worte kaum zu finden sind.

Flowtrail vom FeinstenGoldzauber in der Abfahrt

Dazu kommt heute noch der Indian Summer mit seinen wunderbaren goldenen Farben wohin man schaut. Leider ist man schneller wieder auf der Schotterstrasse als einem lieb ist. Dafür bleibt die Gegend grossartig.

Panorama Grand GardeL'Etroit Abfahrt Sinlio

Ich verzichte auf das Serpentinenmassaker in der direkten Falllinie runter ins Tal via Beudon. Natürlich ist die Portail de Fully Tour berühmt wegen dieser Abfahrt aber die diversen Berichte im Internet sind nicht nur positiv. Die Strecke scheint in relativ schlechtem Zustand zu sein und Hinterradversetzen gehört immer noch nicht zu meinem Fahrtechnikrepertoire.

Waldabfahrt SinlioWaldabfahrt Sinday

So wähle ich die Abfahrt über einen nicht befahrenen Schotterweg via Sinlio, Sinday und Le Grand Dévaloir. Durch Herbstwälder kurvt man eine halbe Ewigkeit in hohem Laub die Talflanke runter. Ich befürchte fast, dass die glühenden Bremsscheiben das Herbstlaub entzünden könnten. In der drittletzten Kurve hat mein Hinterpneu keine Luft mehr und so gibt es eine unfreiwillige Reparaturpause. PS: Drei Platten in drei Touren? Irgendwas stimmt da nicht, aber trotz Detailsuche konnte ich nichts im Reifen finden. Das muss ich mir zu Hause im Detail anschauen.

Endlich unten - La SarvazHerbstreben Fully

Der Rest der Tour ist einfach erzählt. Auf der offiziellen Rhoneroute fahre ich durch die Weinreben von Fully und weiteren Ortschaften zurück nach Dorénaz. Die herbstlichen Reben sind wunderschön und ich freue mich bereits auf den sehr guten 2015er Jahrgang der Walliser Weine.

Reben bei FullyRhoneknie

Fazit: Die Tour wird nicht umsonst gehypt. Die beiden Flowtrails der Tour sind eine Klasse für sich und gekoppelt mit der Aussicht auf der Portail de Fully ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst. Zum Glück habe ich übrigens den Aufstieg mit der Bahn gemacht, ohne fährt man 1880 Höhenmeter am Stück hoch und das ist dann ebenfalls ein Erlebnis, das ich nicht zwingend brauche. 😉

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Statistik Tour: 44.9 km, ca. 1419 Höhenmeter, Fahrzeit 4:51h

Die Ferien am Lago Maggiore !

Ferienhaus Tendrasca - AussenFerienhaus Tendrasca - Terrasse

Ehrlich gesagt bin ich kein Tessinkenner und kann die Ferientage südlich des Gotthards in meinem Leben an den Händen abzählen. Diesen Herbst haben wir es nun für eine Woche in ein wunderbares kleines Ferienhaus geschafft. Das Haus ist zwar nicht mehr als ein etwas grösseres Gartenhaus, dafür ist die Lage atemberaubend und die Ausblicke von der Terrasse runter auf den Lago Maggiore sind einmalig.

SteinpilzGeniesserterrasse

Leider war das Wetter in der Sonnenstube alles andere als sonnig und ich war froh, dass wenigstens die eine oder andere Biketour möglich war. Zudem ist das Haus nicht wirklich für kalte Temperaturen gedacht und wir mussten ziemlich ‚einheizen‘. Uns hat es trotz der Abgeschiedenheit super gefallen – Steinpilze aus dem nahen Kastanienwald; dazu ein feines Safranrisotto und eine gute Flasche Wein – Carpe Diem! Wir kommen wieder – das nächste Mal im Sommer oder Spätsommer!

Untenstehend die Beiträge:

Blick auf den Lago Maggiore - TagBlick auf den Lago Maggiore - Nacht