An diesem Wochenende waren wir bei Freunden in Minusio eingeladen. Klar, dass ich die Gelegenheit ergreifen musste auf den Cimetta zu fahren. Das GPS habe ich mit dieser Tour von gps-tracks geladen. Start auf etwas über 250m und dann geht es während 15 Kilometern rund 1350 Höhenmeter hinauf. In 2:15 Stunden habe ich die Steigung schliesslich geschafft. Die Pulsuhr liess ich absichtlich zu Hause. Der Weg führt auf einem romantischen Aspaltsträsschen nach Monte Bré (1004m) und weiter, teils auf Schotter, bis Monteggia (ca. 1400m). Immer wieder gibt der kühle Wald den Blick ins Tal frei. Mit sechs weiteren Spitzkehren erreicht man das letzte Streckenstück, das direkt über die Skipiste auf die Cimetta (1671m) führt. Hier war die Luft definitiv draussen und ich glaube nicht, dass das Wiesenstück fahrbar ist. So heisst es ca. 400m Bike stossen.
Auf der Anhöhe angekommen, grüsst das Bergrestaurant auf der Cimetta sowie die markante Antenne. Die Aussicht auf den Lago Maggiore ist umwerfend und entschädigt für die Mühen des Aufstieges. Wer will kann das Ganze bis hier auch mit der Bahn machen. Wo viel Aufstieg ist auch viel Downhill und so geht es auf den restlichen Kilometern nur noch den Berg hinab. Das erste Stück bis zur Alpe Cardada ist ein ausgewaschener Fahrweg, der etwas Fahrtechnik abverlangt. Auf der Alpe könnte man bereits wieder einkehren.
Danach beginnt der Trail. Man sollte eine gute Brems- und Fahrtechnik haben, damit einem die Finger vor lauter Bremsen nicht frühzeitig abfallen. Das erste Drittel der Abfahrt ist typisch Tessin sehr steinig, durchsetzt mit hohen Absätzen. Die Route ist beispielhaft ausgeschildert und auf dem ganzen Downhill ist mir nicht ein Wanderer entgegengekommen. Dafür hat es massiv Bikespuren in denen man um die Spitzkehren sliden kann. An einer Stelle geht es einige Meter nach oben und auf dem ausgesetzten Weg hat man einen fantastischen Blick auf die Magadinoebene.
Hauptproblem sind im oberen Teil die Abflussrinnen, die mit hochkant gestellten, scharfen Steinen gebaut wurden. Wer hier nicht die volle Konzentration hat oder das tiefe Laub nicht unter Kontrolle hat, riskiert einen Platten oder einen Abflug über das Vorderrad. Im zweiten Drittel werden aus den Stein- runde Holzschwellen und der Trail gewinnt deutlich an Geschwindigkeit und Flow. Viel zu früh mündet der Trail unterhalb von Resa wieder in einen Asphaltweg und führt zurück nach Minusio bzw. Locarno.
Fazit: Wer sein Ego oder seine Beine testen will, für den ist der tolle und harte Aufstieg eine Herausforderung. Die Sicht auf der Cimetta lohnt in jedem Fall! Der Downhill zurück nach Locarno ist gut, aber wirkt angesichts der Aufstiegsmühen etwas minderwertig. Hier bringt die Tamaro Tour viel mehr. Wer mit der Bahn rauffährt sieht das vielleicht etwas anders. Einen Alternativbericht dazu gibt es von Vazifar.
Statistik: 27.3 km, ca. 1366 Höhenmeter, Fahrzeit 2:44 h
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dein beitrag bringt wieder farbe in den tristen büroalltag 🙂
ich glaub ich muss nochmal dorthin ….