Für diesen Beitrag bin ich beim Online-Angebot der Beratungsstelle für Unfallverhütung auf eine Fülle von Berichten und statistischen Informationen zum Thema Fahrradfahren und Unfälle gestossen.
WARNUNG: Labile und ängstliche Mountainbiker und Mountainbikerinnen sollten nicht mehr weiterlesen, weil die erwähnten Dokumente den Spass am Hobby definitiv verderben können.
Erste Publikation ist die Unfallstatistik 2006. Hier einige interessante Zahlen. In meiner Altersklasse (15-44), sterben jährlich (03) 1344 Personen an Krankheiten, 902 durch Gewalt, davon 433 durch Unfälle. 2004 wurden ca. 25650 Personen bei Fahrradunfällen verletzt und 42 getötet. Das ist im Vergleich mit Auto (232), Motorrad (114) und Fussgänger (95) recht massiv. Interessant ist, dass sich die Zahl der tödlichen Fahrradunfälle in den letzten 25 Jahren halbiert hat!
In Sachen Verletzungsgefahr steht Biken nach Fussball, Skifahren und Snowboarden an vierter Stelle. Wobei diese Zahl wohl mehr für die Beliebtheit von Radfahren spricht. Übrigens ist die Zahl der Helmträger bei Freizeitfahrten in den letzten acht Jahren von 17% auf 51% gestiegen (es wäre noch mehr, würden die Romands nicht die Statistik drücken…)!Mehr als reine Statistik bietet der SINUS Report, der die Hintergründe in schönen Grafiken aufzeigt. Ernüchternd zu lesen, dass zwei Drittel der Fahrradunfälle durch Dritteinwirkung verursacht wird.
Ein richtiger Brocken ist schliesslich das 407 seitige Dossier ‚Fahrradverkehr – Unfallgeschehen, Riskofaktoren und Prävention‘. Hier ein kleiner Auszug interessanter Inhalte: Die durchschnittliche Fahrradkilometerleistung hat in den letzten 20 Jahren von 292km auf 355km im Jahr zugenommen. An einsamer Spitze und seit Jahren steigend sind die Verkaufszahlen der Mountainbikes (2005 ca. 135’000 Stück). Ein Drittel aller Autofahrten ist unter 3km! In Holland werden statistisch pro 1 Mio Einwohner doppelt so viele Velofahrer (12) wie in der Schweiz (6) getötet. Das Risiko als Radfahrer getötet zu werden ist 10x höher als ein Autofahrer, das eines Motorradfahrers 20x (bereinigt nach Fahrleistung).
Männer sind in allen Altersschichten deutlich mehr unfallgefährdet als Frauen, womit die Zurückhaltung der Frauen auf dem Singletrail statistisch erhärtet ist. Männer würden sagen, sie nähmen mehr Risiko, Frauen würden sagen sie könnten besser fahren. Wer mit 70 noch auf dem Bike ist, der lebt ECHT gefährlich. 1/4 der Unfälle sind Selbstunfälle. Die meisten Verletzungen sind an Armen und Beinen.
Es gibt keine Statistiken aufgeschlüsselt nach Velotyp, was die Aussagekraft der Zahlen spezifisch für Mountainbiker vermindert. Der Rest des Dossiers ist den Risikofaktoren und Präventionsmassnahmen gewidmet.
Fazit: Empfehlenswerte Seite des bfu und interessante Dokumente, die auch mal zum Nachdenken anregen.
Pingback: 10 minuten mountainbike vom feinsten - Puffbohne.de-Forum
Pingback: Spoony’s Bike Blog » Blog Archives » Der BLICK und die Mountainbike-Raser !