Zum Schluss der kleinen Serie hier noch die dritte Route von Mountainbikeland, die Jura Bike. Sie führt über und entlang der Juraketten von Basel nach Nyon. Mit 355 km Distanz und 7700 Höhenmeter ist sie die leichteste der drei nationalen Mountainbikerouten. Der höchste Punkt ist der Mont Soliant auf 1465m, womit die Route bis auf wenige Wintermonate meist fahrbar sein dürfte. Hier die Etappen:
- Basel – Laufen (30 km, 785 Hm): Gemächlich gehts los auf einer Minietappe durch die Basler Landschaft. Landschaftlich schön führt die Route entlang dem Blaueberg bis nach Laufen.
- – Delémont (31 km, 923 Hm): Wie der Übergang Welschgätterli namentlich sagt, überquert man die Sprachgrenze und einen ersten Jurazug. Entlang dessen fährt man gemütlich gegen Westen bis nach Delémont.
- (Gemacht) – St. Ursanne (38 km, 765 Hm): Leicht ansteigend fährt man weiter über Juraweiden zum Col des Rangiers und dem in den 70er umkämpften Denkmal des ‚Alten Fritz‘. Nun wird die Route spannender und fällt ab an den Fluss Doubs und dem entlang bis ins Städtchen St-Ursanne. Hier gibt es übrigens wirklich gute Restaurants.
- (Gemacht) – Saignelégier (29 km, 877 Hm): Erneut eine kurze Etappe, die jedoch etwas täuscht, weil die ganze Strecke nur bergauf geht. Man lässt den Doubs hinter sich und befindet sich auf dem Plateau der Freiberge und den gleichnamigen Pferden mit ihrem Zentrum, Sagnelégier.
- (Gemacht) – La Chaux-des-Fonds (45 km, 765 Hm): Diese Etappe ist tiefster, verlassener Jura mit seiner typischen Landschaft. Vorbei am Etang de la Gruère, der im Winter zum Eislaufen ruft, zum Mont Soleil, der hoch über St-Imier thront, bis nach La Chaux-de-Fonds, der nach amerikanischem Muster gebauten Uhrmacherstadt.
- (Gemacht) – Couvet (51 km, 1396 Hm): Zwei Juraketten wollen zum Spass bezwungen werden und damit wird dies zur Königsetappe. Die erste Kette muss überwunden werden, um erneut den Doubs und die Landesgrenze zu Frankreich zu besuchen. Der Abschnitt in der tiefen Schlucht ist sicher ein Highlight. Anschliessend geht es gleich wieder rauf nach Le Locle und weiter über die Hügel bis nach Couvet im Val de Travers.
- (Gemacht) – Ste-Croix (42 km, 1056 Hm): Ein langer Anstieg führt zum höchsten Punkt der Tour, dem Mont Soliat (1465m) und damit in unmittelbare Nähe des grandiosen Kessels des Creux du Van. Obwohl der Streckenplan das nicht vorsieht, ist ein Abstecher an den Abgrund absolute Pflicht. Danach hat man die vorderste Jurakette erreicht und kann die grandiose Aussicht auf Alpen und Neuenburgersee geniessen.
- (Gemacht) – Le Sentier / Lac de Joux (44 km, 1107 Hm): Wenig spektakulär fährt man weiter, immer der Landesgrenze entlang bis nach Vallorbe. Auf der Route begleiten permanent die Betonzeugen der Verteidigungsstellungen aus dem zweiten Weltkrieg. Der zweite Teil des Tages führt entlang des wunderschönen Lac de Joux. Hier kann man nur wünschen, dass es keinen Gegenwind hat.
- (Gemacht) – Nyon (47 km, 741 Hm): Ein kleiner Kraftakt führt über den Col de Marcheruz um dann das Dessert zu geniessen. Über 1000 Höhenmeter Abfahrt bis in die Rebgebiete des Lac Leman, wo ein guter Schluck die Jura Bike beendet.
Fazit: Auch diese Tour ist landschaftlich sehr schön und führt durch viele, speziell den Deutschschweizern unbekannte Regionen. Obwohl die meisten Wege gut fahrbar sind, sollte der Jura biketechnisch nicht unterschätzt werden. Bei nasser Witterung ist der Kalkstein sehr tückisch. Diese Route ist ideal als Einstieg für grössere Abenteuer. Die Etappen sind zu Beginn sehr kurz geplant und können teils zusammengelegt werden. Die Jura Bike ist damit wohl die einzige Route, die für Normalbiker in einer Woche abgefahren werden kann.
In diesem Beitrag noch das Fazit zu meiner Jura Bike Mehrtagestour von 2020.