Gestern habe ich mein erstes Bikevideo publiziert und es lohnt sich noch kurz über den Entstehungsprozess zu berichten. Ich habe mich zum ersten Mal an das Thema gewagt und musste einige Dinge neu lernen. Hier also meine Erfahrungen in drei Schritten: 1. Produktion, 2. Bearbeitung, 3. Veröffentlichung.
1. Produktion
Meine Digitalkamera, Canon Powershot SD770 IS, kann Videos mit einer Auflösung 640 x 480 Pixel, 30 Bilder/sek aufnehmen, begrenzt nur durch die Grösse der Speicherkarte. Das Problem ist nur die Kamera zu montieren. Vor einigen Monaten versuchte ich mal die Kamera am Lenker zu befestigen, das Resultat war unbrauchbar. Die Schläge verwackelten das Video zur Unkenntlichkeit. Trotzdem war es eindrücklich zu sehen, welchen Belastungen ein Mountainbike und der Körper des Fahrers ausgesetzt sind. Da Frage ich mich jeweils ob sowas gesund sein kann…
Zurück zum Thema. Am Sonntag befestigte ich die Kamera mit einem Gummiband auf dem Helm. Wichtig ist natürlich den richtigen Aufnahmewinkel zu erwischen, was nicht so einfach ist. Ich brauchte einige Testfahrten und -aufnahmen um Himmel und Trail im Bild zu haben. Da mir das Gebastel keinen zu stabilen Eindruck machte, verschlaufte ich zur Sicherheit den Kamerabändel am Helm. Erstaunlicherweise überlebte die Kamera die Abfahrt problemlos. 😉 Dann hiess es nur noch beim Start den richtigen Knopf zu drücken!
2. Nachbearbeitung
Für die Nachbearbeitung des Videos nutzte ich erstmals den Windows Movie Maker, der auf jedem Windows PC vorinstalliert ist. Ich brauchte etwas Zeit um mich im Programm zurecht zu finden. Zuerst importiert man das Video und kann es gegebenenfalls auch noch zurechtschneiden oder mehrere Clips einfügen. Danach fügt man den Vorspann mit dem Titel und den Abspann mit den Credits ein. Das Programm bietet viele Möglichkeiten um die Titel zu animieren. Es ist aus möglich aus einer Vielzahl von Übergängen zwischen den Teilstücken des Videos zu wählen. Schlussendlich kann man noch eine Hintergrundmusik im .mp3 Format einfügen und gegebenfalls das Timing der Musik auf dem Zeitstrahl des Videos anpassen. Da der Originalton des Videos wenig spannend ist (speziell meine quietschenden Scheibenbremsen), habe ich diesen zu Gunsten der Hintergrundmusik ganz ausgeschaltet.
Das Video lässt sich dann in verschiedenen Auflösungen exportieren. Ich wählte die Auflösung HD 720p (1280×720 Pixel) und das Breitbildformat 16:9. Nach einiger Rechnungszeit liegt das Video dann im .wmv Format auf der Festplatte.
3. Veröffentlichen
Zuerst versuchte ich es mal bei YouTube. Die Anmeldung ist relativ einfach, weil sich der YouTube Account mit dem Google Account verbinden lässt. Danach kann man sein Video raufladen. Das dauert seine Zeit und YouTube braucht nochmals einige Stunden um das Video zu transformieren. Danach bietet der Anbieter noch viele Möglichkeiten das Video mit In-Video Links, alternativer Hintergrundmusik und Kommentaren zu versehen.
Leider war der erste Versuch ein Flop. Ich hatte das Video mit wunderbarer Dire Straits Musik hinterlegt, nur damit mir YouTube mitteilte, dass das Video Copyright-Rechte der Warner Group verletzen würde und der Ton automatisch abgeschaltet wurde. So ging ich im Internet auf die Suche nach freier Musik. Fündig wurde ich schliesslich auf Jamendo, es gibt aber noch einige andere Anbieter. Natürlich ist es nicht so einfach ein gutes, freies Musikstück zu finden, welches auch noch ein wenig zum Video passt.
Leider war ich mit der Qualität des YouTube Videos nicht zufrieden – obschon wenn ich mir nun die Vergleichsbilder ansehe, der Unterschied nicht so gross ist. Zudem scheint man die HD Version nur hier in der USA aufrufen zu können. Hier geht es zum Video auf YouTube (normal / HD).
So wiederholte ich den ganzen Prozess bei Vimeo. Mit einem Basisaccount sind die Möglichkeiten auf dieser Platform eingeschränkt, die Qualität des gerenderten Videos stimmt jedoch. Damit bin ich zufrieden. In Zukunft werde ich mal noch versuchen ein Video in Originalauflösung hochzuladen und zu schauen ob man dies in HD Auflösung anschauen kann.
Fazit: Ich werde wohl auch in Zukunft nicht unter die Videoproduzenten gehen und ich kaufe wohl auch keine Helmkamera. Wenn man aber einmal einen kurzen Trail unbedingt für die Nachwelt auf Video festhalten möchte, ist das erwähnte Vorgehen eine Alternative.
Das Video ist weitaus besser als das meiste was im Netz angeboten wird 🙂
Prima geschriebener Blog, ich werde jetzt öfter mal reinschauen!!
so long -Ralph-