Nachdem die Mietformalitäten erledigt sind, starte ich zur ersten Mountainbiketour auf Gran Canaria. Die Tour nennt sich Grand Canyon XL und wird von Free Motion Bikes & Tours im Winter als Tour angeboten. Dank GPS und der Gran Canaria Karte von Openmtbmap.org bin ich autonom und fahre die Tour im Uhrzeigersinn; lieber Schotterdownhill und Asphaltuphill. Zuerst heisst es heil aus Playa del Inglès rauszukommen, aber mit etwas dynamischem Verkehrsverhalten gelingt das gut. In El Tablero gibt es einen guten Blick auf das Aqualand – für einige Kilometer der letzte Blick auf das kühle Nass.
Wieder unten in der Schlucht führt eine wenig befahrene Strasse ins Landesinnere und das heisst auf der Vulkaninsel Gran Canaria immer bergauf. Mittlerweile ist es Mittag und die Hitze drückt brutal. Mein Camelbak ist mit 2 Liter gefüllt und dazu gibt es noch 2 Halbliterflaschen als Reserve. In der USA habe ich gelernt unter diesen Bedingungen nach der Uhr zu trinken, allso konsequent alle 15 Minuten zwei grosse Schluck. Zudem soll man immer trinken wo es zu trinken gibt und so kehre ich in der einsamen Bar südlich von Ayagaures zu 1,5l Wasser und einer Cola ein. 😉
Die langen Südtäler in Gran Canaria sind äusserst trocken und das Leben beginnt erst in den höheren Lagen wieder Fuss zu fassen. Die Menschen versuchen jeden Tropfen Wasser aufzufangen, beispielsweise in den beiden Stauseen von Ayagaures. Das gibt schöne Kontraste für schöne Fotos. Ich fahre auf einer einsamen und steilen Dreck- und Schotterstrasse weiter das Tal hinauf nach der Suche nach etwas grün. Tatsächlich wird es mit jedem Höhenmeter etwas waldiger und ich bin für jeden Quadratmeter Schatten dankbar.
Irgendwann heisst es Ende Schotterweg und für mich wieder umkehren. Der Loop ins Tal hinein muss man nicht unbedingt machen – mir gibt es einige Höhenmeter und ein ideales Testgelände für mein Mietbike. Zurück beim Stausee ist der weitere Tourenverlauf gut sichtbar – die Strasse in der Bildmitte den Berg hinauf.
Im Vergleich zur vorherigen Dirtroad fährt es sich auf der Schotterstrasse angenehm hoch. Zudem gibt es wunderbare Ausblicke tief ins Tal hinab. Oben angekommen biege ich schliesslich definitiv in die menschenleere Gegend ein, die der Tour den Namen gibt.
Tatsächlich hat die Landschaft einiges vom Charakter des echten Grand Canyons. Die Tour führt über weitere Schotterstrassen rauf und runter in mehrere Täler hinein. Langsam geht es ein wenig an die Substanz und ich bin froh an der letzten Kurve vor der Abfahrt zurück nach Maspalomas angekommen zu sein. Unten noch zwei Bilder, die mich ans Wallis erinnern – überall Gran Canarische Suonen mit teilweise abenteuerlichen Konstruktionen. Leider gibt es hier die bebikebaren Wege dazu nicht…
Aber nun geht’s runter. Auf einer Schotterstrasse, auf der leider auch Offroad-Jeep-Touristen-Safaris gefahren werden, fresse ich viel Staub und fahre zügig in Richtung Meer. Dort lockt das kühle Nass und und ein noch kühleres Bier um diese trockene Tour Revue passieren zu lassen.
Fazit: Tolle Landschaften, keine Singletrails, guter Einstieg, trocken, staubig, hart…
(GPS Track unbearbeitet, Nachfahren auf eigene Gefahr!)
Statistik: 56.8 km, ca. 1177 Höhenmeter, Fahrzeit 4:12 h
Diese Tour sind wir schon öfters gefahren, immer im November/Dezember. Im Winter ist es noch äusserst angenehm, höchstens bergab braucht es einen Windschutz; es reichen dann auch etwa 1 Liter Wasser. Danke für die tolle Tourenbeschreibung.
Besten Dank für den Kommentar. Immer wieder schön, wenn hier auch ältere Beiträge gelesen und kommentiert werden.
Hast dort alles richtig gemacht, außer mit deiner späten Fahrzeit, da wird’s schon ganz schön warm. 🙂 Ich war ja kurz vor dir da und habe 13 x früh morgens ab 6 Uhr trainiert, gegen 9 Uhr dann zurück Richtung Hotel da wurde es dann warm. Wenn ich an der Bar vorbei kam, hatte sie leider immer noch zu, glaube 11 Uhr oder so stand am Schild.
Du bist die Canyon Runde aber genau die bessere Richtung rum gefahren. Zum Spaß ist so besser, zum Training tut es andersrum halt mehr weh. 🙂
Hab eben beim lesen auch gleich noch mal unseren Urlaub Revue passieren lassen. Die Insel hat schon etwas besonderes, ich kannte sie vorher nur mit dem Rennrad.
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