Heute bin ich auf Abenteuer getrimmt. Wieso nicht mal Mitte Dezember eine Winterwanderung auf den verschneiten Weissenstein? Wie sich später herausstellt, habe ich glücklicherweise mit guter Kleidung nicht gespart, obwohl ich im grünen Solothurn auf dem Weg zur Gondelbahn etwas schräg angeschaut werde. In wenigen Minuten fährt mich die Bahn ins Winterwunderland.
Wenige hundert Meter nach dem Kurhaus zweigt schemenhaft der Wanderweg zur Röti ab. Schon bald ist klar – der Aufstieg zur Röti wird eine richtige Herausforderung. Der bissige Wind hat den Schnee zusammengeweht und in den grossen Wähen sinke ich bis über die Knie in den Schnee ein. Zudem werden die Spuren rasch wieder zugedeckt und so fällt im dicken Nebel die Orientierung schwer – streckenweise bin ich nahe am Whiteout.
So bin ich froh endlich beim Gipfelkreuz auf der Röti zu stehen. Ich bin alleine unterwegs, na ja fast alleine, ein einsamer Trailrunner kreuzt noch meinen Weg und zwei Skitourenfahrer sind vom Balmberg aufgestiegen. Angesichts der mächtigen Schneewähen über dem Abgrund scheint mir die Situation nicht ungefährlich. Interessant wie, nur wenige hundert Meter Luftlinie vom warmen Zuhause in Solothurn entfernt, die Natur plötzlich die Zähne zeigt. Ich staune noch über die faszinierenden Eisstrukturen und finde im tiefen Schnee mein ‚Schlafbänkli‘ von einer früheren Tour.
Der Rückweg geht etwas leichter weil ich mehrheitlich in meiner eigenen Spur laufen kann. Zudem drückt beim Kurhaus langsam die Sonne durch den Nebel. Ich mache noch einen kleinen Umweg in Richtung hinteren Weissenstein und fahre danach mit der Gondel zurück ins grüne Tal.
Fazit: Winterabenteuer an der Haustüre – ein tolles Erlebnis!
Ahh, eine schöne Abkühlung für die sommerlichen Hitzetage…;-)
Wir haben’s schon gut, mit den vier Jahreszeiten. Wer mal länger in einer anderen Klimazone gelebt hat, weiss wie schön sie sind…