Neue Poser – Reifen !

Für die Sommerferien musste das Scott Genius 710 wieder auf Vordermann gebracht werden. Nebst den Bremsbelägen ist ein Satz neue Reifen auf der Einkaufsliste. Der Corona Lieferkettenengpass wirkt weiter nach und so gibt es die Schwalbe Hans Dampf nur in der Soft Version. Sonst hätte ich hinten gerne die etwas härtere Mischung gehabt. Die Montage war trotz Seifenwasser wieder eine einzige Fingerbrecherübung, dafür sind die Teile relativ rundlaufend montiert. Langsam werde ich aber zu alt für diese Übung.

Bronze scheint in diesem Jahr der ‚heisse Scheiss‘ zu sein. Ich muss aber sagen, dass die Farbe wirklich gut zum sonst schwarzen Bike passt. Dann bin ich Ready für die Trails! Etwas Sorgen macht mir nur der Fox Nude Dämpfer, der evtl etwas Luft verliert. Da ist wohl eine Revision angesagt.

Zum Niederwiler Stierenberg mit Abfahrt !

Es ist 25°C, eigentlich nicht zu warm, aber ich leide ab dem ersten Moment. Der erste Post von der Tour im Familienchat ist ‚Es ist düppig wie die Sau!‘. Ich starte durch den Rüttenenwald nach Balm (655m) und weiter rauf zur Burgruine Balmflue. Bei Wasserfallen wurde der Kiesweg neu gemacht, wobei sich damit die grenzwertige Steigung nach der Querung der Balmbergstrasse nicht leichter fährt.

Weiter auf dem Höhenweg entlang der Jurakette in Richtung Westen. Eine Pause auf dem Aussichtsbänkli oberhalb des Glutzenberges darf natürlich nicht fehlen. Wenig intelligent im Prinzip danach das Bike den Wanderweg rauf zum Höch-Chrüz (1050m) zu stossen, aber man kann die Touren nicht immer in die gleiche Richtung fahren.

Gelegenheit um wieder einmal auf den Sagenweg zu verweisen, welcher auf Texttafeln interessante lokale Sagen erzählt. Beim Höch-Chrüz geht es wie so oft um einen Vertrag mit dem Teufel. Via das Hintere Hofbergli fahre ich zurück in Richtung Westen, auf immer noch verbotenen Wegen. Der Wander- und Bikeweg ist wegen Steinschlaggefahr im Gschliff gesperrt, wobei sich nicht wirklich jemand daran hält. Die Umgehung ist ja überhaupt nicht biketauglich und der Weg de facto alternativlos.

Das Problem soll mit einer Hängebrücke gelöst werden, welche nun bereits ausprofilt ist. Nun gilt es die Einsprachen abzuwarten und dann sollte der Bau beginnen. Auf dem Niederwiler Stierenberg (1174m) ist ein neuer Pächter und zu meiner Freude scheinen Mountainbiker explizit willkommen. Mindestens der holzige Bikeständer deutet darauf. Sonst ist alles wie immer, der gute Hausspeck inklusive.

Nach der Erfrischungspause fahre ich runter zum Balmberg und weiter zum Weissenstein rauf. Bis zum Punkt 1274m ist dies ein steiler Karrweg entlang der Rötiflanke, der immer eine Fahrtechnik – und Kraftherausforderung ist. Ein wohl über 70 Jähriger kommt mir abwärts entgegen, der deutlich mit dem Gelände und seinem schweren E-Bike überfordert ist. Er hat keine Kraft mehr das schwere Bike richtig zu halten und stürzt wenige Meter vor mir auf die harten Steine. Zum Glück erscheint bald sein Sohn, der mir hilft den Mann wieder auf die Beine zu bringen. Klassischer Fall von überfordertem älteren E-Biker, das hätte auch anders enden können.

Ich will noch das letzte Stück der verlängerten Bikeroute 44 ausprobieren, welche ich das letzte Mal ausgelassen hatte. Es ist der Downhill die nördliche Weissensteinflanke runter nach Gänsbrunnen (718m). Der mittelsteile Trail auf Waldboden ist wirklich spassig und für eine offizielle Bikeroute gar nicht so einfach. Im unteren Teil werden die Höhenmeter noch auf Waldstrassen vernichtet.

Das Tolle zum Tourende, der bequeme Bahntunnel, durch den mich der Zug zurück nach Oberdorf bringt, gefolgt von der rasanten Abfahrt nach Solothurn, wo die Tour beim Finisherbier in der Hafebar endet.

Fazit: Ich lebe wirklich in einem tollen Bikerevier, obwohl die Höhenmeter auf die erste Jurakette immer erst verdient werden müssen!

Statistik 33.4 km, ca. 1127 Höhenmeter, Fahrzeit 2:44 h

Tigerschneckensex !

Da läuft man eines frühen morgens im Juni nichtsahnend zum Auto und sieht die obige Szene. Nun ja, die Privatsphäre ist etwas gestört, aber man hängt sich beim Liebesspiel auch nicht an einen 20cm Schleimfaden und stülpt irgendwelche Organe in doppelter Körperlänge raus. Hab das noch nicht gesehen und musste erst mal Googlen. In jedem Fall sehr spannend und berichtenswert… 😉

Der Ironbike Brittnau 2022 !

Zwei Jahr Coronapause, da freut man sich umso mehr über das jährliche Ritual namens Ironbike Brittnau. Es führt kein Weg am Ironbike vorbei, dem jährlichen Formtest aus dem Stand und bei mir eher jeweils eine Frage der mentalen Stärke (die zum Glück im Alter eher zunimmt) als der strammen Winterwaden (von denen nur noch Spurenelemente vorhanden sind). 😉 Definitiv gnädig ist dieses Jahr das Wetter, bei 26°C tut der frühe Start um 0600 Uhr gut, Sonnenaufgang und warme Farbtöne in inklusive.

Es ist übrigens der 25. Ironbike und damit eine Jubiläumsausgabe. Die lange MTB Strecke führt auf ziemlich direktem Weg über die Hügel gen Westen nach Roggwil. Das Ironbike-Team schafft es immer wieder kleine, interessante Streckenschlaufen einzubauen, wie beispielsweise ein Loop entlang der Murg. Nach dem Verpflegungsposten geht es ähnlich eines Sternmarsches in vielen Schlaufen rund um Langenthal (477m). Die morgendliche Stimmung ist wunderbar und wie jedes Jahr ist man rasch relativ alleine unterwegs.

Kein Wald rund um Langenthal wird ausgelassen und damit auch kein Höhenmeter der umliegenden Hügel. Immer wieder wechselt Wald mit Fernblicken, wie oben von der Höchi bei Oberwynau in Richtung Jura. Es folgt der Unter- und Oberhardwald, der Spichigwald bei Bützberg und der Bammertswald bei Thunstetten bis die Strecke über schöne Singletrails bei Lotzwil die Langete wieder in Richtung Osten quert. Happig aufwärts (das heisst schiebend) geht es zum Rappechopf (613m). Was auf der Karte kurz aussieht, zieht sich richtig in die Länge und so ist der 2. Verpflegungsposten zusammen mit den Rennradfahrern bei Bützberg eine willkommene Pause. 

Weiter zurück nach Langenthal, noch rauf zum Moosrain mit einer schönen Baumallee und zurück auf einem tollen Singletrail zum ersten und nun dritten Verpflegungsposten beim Badgut. Weiter führt die Strecke in katholische Gefilde und damit in Richtung St. Urban, das massive Kloster im Blick. Es ist warm und der Aufstieg zum Guggehusehubel (608m) fordert erstmals die Reserven.

Runter geht es nach Pfaffnau mit der markanten Kirche und natürlich sofort wieder rauf auf den nächsten Hügel, wo ich einen Abstecher zu einem imposanten Kreuz mache. Der Burgwald will noch geschafft sein und die Blicke auf das GPS mit der gespeicherten Strecke werden häufiger. Der Gedanke ‚Geht es noch weit?‘ setzt sich im Hirn fest. Zum Glück habe ich heute konsequent eine Trinkstrategie (so alle 15′) eingehalten und an den Verpflegungsposten immer schön einen grossen Schluck Bouillon getrunken. Mit der steilen Abfahrt nach ‚Am Reckenberg‘ ist es geschafft.

Ab hier fährt es sich nur noch runter und danach flach der Wigger entlang zurück nach Brittnau, wo Getränke und Pasta auf den müden Mountainbiker warten. Fazit: Es wurde in den vergangenen Jahren alles gesagt. Superinteressante Strecke, immer wieder Singletrails, perfekt organisierter Anlass und wenig Volk auf der Strecke. Sogar mit den Höhenmetern war man dieses Jahr sparsam. Genau mein Ding – Bis im 2023!

Statistik 93.1 km, ca. 1472 Höhenmeter, Fahrzeit 6:12 h

Zum Fischerfest nach Rüti – 2. Versuch !

Sonntag, gleiches Wetter, gleiches Ziel. Heute wollen wir nochmals ans Fischerfest nach Rüti, diesmal mit Fischchnusperli und mit den legendären Erdbeerchüechli. Schon von weitem sehen wir eine Rauchwolke, schwarz und in bedrohlicher Ambossform. Da brennt etwas und zwar richtig. schon bald gibt es im Internet die News von einem abgebrannten Bauernhof in Aegerten zu lesen. Ein ziemlich beklemmendes Gefühl und im Verlaufe des Tages breitet sich der Brandgeruch langsam über das Land.

Vor Ort treffen wir noch zwei befreundete Paare und geniessen den Nachmittag am Aareufer. Ein schöner Ausflug mit einer angenehmen An- und Rückfahrtdistanz, welche trotz Wein und Bier noch gut zu bewältigen ist. 😉 Und by the way: Der Fisch war echt gut!

Statistik 33.6 km, ca. 63 Höhenmeter, Fahrzeit 1:45 h