An den Strand nach Biel !

Der Wonnemonat Mai macht wettertechnisch seinem Namen alle Ehre. Der blaue Himmel lockt mich und meine Frau nach draussen. Wir fahren auf der Jurasüdroute über Grenchen, Lengnau und Pieterlen nach Biel. Immer wieder interessant, wie sich der Veloweg entlang der Tissot Arena und am Swatch Museum vorbei bis an den See durch die Stadt kämpft. Wir suchen ein neu eröffnetes Pop Up Thai Restaurant und irren ratlos lange zwischen Nidau und Strandboden der Bielerseebucht entlang.

Zwei Telefone später können wir den Standort eingrenzen und werden im neu eröffneten Beach Town Biel fündig. Direkt am See wurde ein künstlicher Strand mit Liegestühlen, Tischen und Verpflegungsmöglichkeiten aufgebaut. Keine schlechte Idee für diesen heissen und trockenen Sommer. Innerhalb der Areals findet sich das gesuchte Thai Take Away und wir geniessen als eine der ersten Gäste die gute Thai Küche.

Zurück fahren wir gemütlich entlang des Port Kanals und der Aare. In Scheuren ist immer noch das Reisanbauprojekt in Betrieb, dieses Mal mit fotogen gefluteten Reisanbaubecken. Das passt doch zum vorgängigen Mittagessen. 😉

Statistik 67.1 km, ca. 166 Höhenmeter, Fahrzeit 3:59 h

Trainingsfahrt KW 19 !

Da gibt es wenig zu sagen, auf bekannten Wegen bei mittlerweile sommerlichen Temperaturen von 28° C fahre ich eine Feierabend-Trainingsrunde nach Wangen an der Aare, immer den Aaretrails entlang, auf der Nordseite ostwärts und auf der Südseite westwärts. Tut gut!

Statistik 23.6 km, ca. 125 Höhenmeter, Fahrzeit 1:10 h

Meran – Mountainbiken und Wellness

Noch einige Bemerkungen zu unserem Hotel in Schenna, Meran. Das Hotel Lagrein liegt wunderbar auf einer Terrasse hoch über Meran. Es ist kein Bikehotel und die (Stamm-) Kundschaft ist definitiv Ü50, was nicht negativ sein muss. Entsprechend sind die Portionen des sehr guten 5-Gang Menüs nicht überbordend. Die Sauna ist schön, Hallenbad und besonders der Aussenpool schöner. Highlight ist jedoch der einzigartig artenreiche und gepflegte Garten. Die Südhanglage lässt da einige exotische Früchte und Pflanzen wachsen.

Wir haben uns die Suite Olivia ausgesucht. Sie ist grosszügig, hat den Balkon jedoch zum Hang. Dafür hat man im Zimmer viel Platz, was mir bei nicht so gutem Wetter jeweils wichtiger ist als der teure Balkonpanoramablick, den man nie nutzt. Fazit: Empfehlenswert, wer Ruhe, Ausblick und Wellness sucht!

Die bekannten Bikerouten mit Singletrails sind eher im Vinschgau und in den höheren Lagen zu finden. Um Schenna und Meran sind unterhalb 1200m fast alle Singletrails mit Bikeverboten belegt, was angesichts der Wanderermassen sinnvoll erscheint. So gab es in diesen Ferien keine echten Singletrail Touren, was mindestens meine Frau nicht wirklich störte.

Die Berichte:

Meran – Passeier Radweg nach St. Leonhard !

Ich wiederhole mich – Radwege können sie, die Südtiroler! Wir fahren nach Schenna und danach steil runter ins Tal, über die Passer auf den tollen Radweg entlang des Flusses durch das Passeier Tal. Die Fahrt geht entlang von 5* Hotel Resorts mit Golf- und Reitplätzen.

Entlang von Apfelplantagen fahren wir in Richtung Talende. Es ist diese Sorte von leichter Steigung, welche am Hinterrad einer e-bikenden Frau so richtig in die Beine geht. Hauptsache die Route ist schön und abwechslungsreich, sei es auch nur, dass wir alle paar Kilometer wieder die Flussseite wechseln. So gehen die Kilometer bis St. Leonhard rasch vorbei.

Wir kehren auf der Terrasse des Café Zentral ein und geniessen das Touristentreiben auf dem Dorfplatz. St. Leonhard lebt von seinem Ruf als Geburtsort des Tiroler Freiheitshelden Andreas Hofer. Interessant, die Wirren um Südtirol haben nicht erst im ersten Weltkrieg begonnen.

Die Rückfahrt ist konsequenterweise unter dem Motto ‚Vollgas‘ und ich habe gegenüber der e-Bikenden Zunft wieder Vorteile. Der Aufstieg nach Schenna ist dann bissiger als gedacht. Trotz des bescheidenen Wetters war das genau die richtige Abschlusstour für unseren kurzen Aufenthalt in Meran.

Statistik 40.1 km, ca. 746 Höhenmeter, Fahrzeit 3:39 h

Meran – Die Maiser Waalweg Wanderung !

Das Wetter macht heute die Grätsche. Meine Frau legt einen kurzen Shoppingtag ein und ich versuche trocken eine kleine Wanderung. Ziel ist der Maiser Waalweg, der sich unterhalb von Schenna entlang der Talflanke zieht. Vom Hotel irre ich erst über diversen Privatgrund, bevor ich den Wanderweg hinüber nach Schenna finde. Man wacht hier gut über die Reben und die schönen Wohnlagen – kein Wunder bei diesem Panorama.

Schenna ist ein interessantes Dorf. Eine Dorfchronik weiss vieles zu erzählen. Schenna steht typisch für die Geschichte des Südtirols, der Ladiner- und der deutschen Sprache, den lokalen Konsequenzen historischer Wendepunkte, der italienischen Unterdrückung und den Spätfolgen all dieser Umwälzungen. Im Kontrast dazu, die Touristenbubble, die immer hart am Disney-Kitsch entlangschrammt.

Hinter dem Dorf, etwas versteckt, führt der Weg zum Thurnerhof mit angrenzendem Schloss. Das Restaurant hat geschlossen weil der Wirt kürzlich verstorben ist. Mein Beileid! Auf vielen Serpentinen geht es den steilen Wald runter in Richtung Passer. Das wäre perfekt mit dem Mountainbike. Aber die heutige Wanderung ist off limits, die Bikeverbotsschilder sind unmissverständlich.

Nach zwei Mal Regenjacke an- und ausziehen geht es endlich entlang der Maiser Waal, oder Suone wie man bei uns sagen würde. Sie ist bestens unterhalten und wird wieder aktiv für die Bewässerung genutzt. Der Weg ist äusserst abwechslungsreich und hat mehr suonentypisch ausgesetztere Stellen als als man in diesem Gelände vermuten könnte.

In einer neu eröffnetem Beiz unterhalb der Suone gibt es ein Weissbier zur Auffrischung. Danach geht es weiter, mal durch wilde Gräben, dann wieder durch Reben oder mitten durch Häuser. Je länger die Wanderung, umso präsenter die Reben- und Apfelplantagen. Dazwischen immer schöne Blicke rüber zum Hügel mit dem Dorf Tirol.

Endstation ist beim Schloss Planta in Obermais. Das gibt eine interessante historische Klammer, bin ich doch vor zwei Tagen ums Schloss Planta-Wildenberg in Zernez gewandert. Die Plantas hatten nach ihrer Vertreibung aus Graubünden in Meran Zuflucht gesucht. Na Ja, mittellos scheinen sie nicht geflüchtet zu sein. 😉 So endet diese schöne Wanderung mit dem kurzen Aufstieg zurück zum Hotel!