Der Zweitagesrucksack !

Kleiner Servicepost für mich selber. Packliste für eine Zweitagestour mit Hotel- / Hüttenübernachtung im Evoc Stage 18l, wobei ich mal auf das Standardssetup, Satteltasche mit Werkzeuge, im Rucksack Pumpe und Medipack und den üblichen Kleinkrams in der Aussentasche, nicht eingehe.

Bikekleider gibt es nur was am Körper ist. Trikot, Socken und Unterhemd werden am Abend kurz gewaschen. Hosen und Shorts gehen mit etwas Lüften auch für den zweiten Tag.

Die Abendgarderobe besteht aus langen Zipp Off Bikehosen, Merinoshirt, -socken und -unterhose, alternativ anstatt Shirt ein leichtes Outdoorhemd – alles in einem Kompressionssack. Dazu meine geliebten minimalistischen Merrell Schuhe. Wichtig die Miniversionen von Zahnbürste, Zahnpasta und Deo. Nicht vergessen das Ladegerät klein und das kurze Multi-USB Ladekabel fürs Handy und andere Geräte. Auf der Hütte müsste noch der Seidenschlafsack mit.

Wenns am Abend in den Bergen kälter wird, habe ich meine Softshell Jacke und wo nötig die Regenjacke sowie eine warme Mütze und den Buff dabei. Das geht tatsächlich alles in den Rucksack und da bleibt sogar Platz für eine 1/2l Flasche Getränk, Tourenproviant und die Zigarre. 😉

Das hat nun kürzlich zwei Mal sehr gut funktioniert und das Gewicht des Rucksacks bleibt so absolut trailtauglich. Gleichzeitig hat man, die besonders in einem Hotel nötige, ‚frische‘ Abendgarderobe und muss nach Sonnenuntergang nicht frieren.

Wandbild VIII

Zeit für ein nächstes Wandbild und eine Hommage an das Solothurner Kulturlokal Kofmehl! Schon rein äusserlich ‚glänzt‘ der rostige Kubus. Besonders auffällig das Banner mit dem Statement ‚Kofmehl sagt:‘, das periodisch wechselt. Wer die Solothurner Westumfahrung nutzt, dem ist das Banner sicher schon aufgefallen. Das Kofmehl wurde vor 15 Jahren gegründet und wird unter anderem von den Standortgemeinden getragen. Noch heute ist es ein wichtiger Bestandteil des Solothurner Kultur- und Nachtlebens. Besonders für die Jugend, die nach Mitternacht in der Region sonst nicht viel findet. Da bleibt zu Hoffen, dass Corona dem Lokal nicht zu stark zusetzt und das Kofmehl irgendwann wieder den Normalbetrieb aufnehmen kann. Danke und herzlichen Glückwunsch zu den 15 Jahren!

PS: Titan auf Rost, schöner Kontrast! 😉

Der Evoc Performance Stage 18l Bikerucksack !

Vor drei Jahren hatte ich mir im Juli 2017 den Evoc Stage 18l Tagesrucksack als Ersatz für meinen Camelbak ähnlicher Grösse gekauft. Zeit ein Fazit zu ziehen und einen Beitrag zu schreiben. Der Rucksack ist fast unverändert im Programm von Evoc kaufbar, was für das Produkt spricht. Ich verzichte hier auf die technischen Marketingschlagwörter. Äusserlich erwähnenswert sind zwei belüftete Seitentaschen (zB für Riegel und kleine Getränke) und eine weitere mit einem Reissverschluss. Dazu Riemen, entweder für die Kompression und/oder die Befestigung zB einer Jacke oder Protektoren. Zusätzlich ein herausnehmbares Netz für einen Helm, das ich selten für Esswaren oder eine Jacke nutze.

Sehr praktisch sind die zwei Aussenfächer. Oben am Rucksack für Handy, Geld und Schlüssel. In der Mitte mit vielen kleinen Täschchen der Platz für Kleinkrams wie Akku, Sonnencrème, Lampe, Messer, Notfalldecke und mehr. Mit zwei seitlichen Reissverschlüssen ist die Tasche sehr zugänglich. Weiter das Innenfach, das ebenfalls dank zwei langen Reissverschlüssen fast flach aufklappbar ist – extrem nützlich! In ein zweites Fach kommt die Trinkflasche rein, inkl Öffnung und Halterung für den Trinkschlauch. Ich bin aber fast nie mit Trinkblase unterwegs. Innen angenäht noch einige Notfallinformationen. Besonders die Fachzugänglichkeit und die Organisation der Innen- und Aussentaschen haben mich sehr überzeugt.

Die Rückseite ist gepolstert und gut belüftet. Bezüglich Tragesystem kann ich nichts Negatives sagen. Der Rucksack sitzt auf den Trails bequem dort wo er soll, straff am Rücken. Am Brustgurt ist eine Notfallpfeife angebracht. Negativpunkt: Der Brustriemen wurde bei mir ‚falschherum‘ montiert und vernäht. Zum Schluss ist der eingebaute Regenschutz zu erwähnen.

Fazit nach drei Jahren Gebrauch: Top und absolute Kaufempfehlung! Der Rucksack zeigt bisher keinerlei Verschleiss und mich überzeugt in der Praxis die clevere Raumaufteilung. So nütze ich ihn mittlerweile auch für Zweitagestouren mit Übernachtung in Hütten oder Hotels. Dazu mal ein separater Beitrag.

Gekauft bei SportXX – 129 CHF (mit Rabatt), 1000g

Die Petzl Actik Core Stirnlampe !

Für die Mehrtagestour rüstete ich mit einer neuen Stirnlampe auf und kaufte mir die Petzl Actik Core bei Veloplus für 65 CHF. Sie ist Ersatz für die 7 Jahre alte Petzl Zipka Plus. Ich bin ziemlich begeistert, wie die Technik in wenigen Jahren Fortschritte macht. Dasselbe habe ich übrigens bereits über die alte Lampe geschrieben. 😉 Angesichts der Entwicklung der diversen LED ist das natürlich kein Wunder. So hat den die Lampe so ziemlich alle Modi, welche man sich wünschen kann und protzt mit 450 Lumen. Bei diesen Herstellerangaben muss man im Praxisgebrauch immer vorsichtig sein, aber sie ist in jedem Fall massiv heller als die alte Lampe, welche 70 Lumen lieferte. Genial scheint mir aber der Akku, welcher Ladestandanzeige und USB Ladebuchse in die Dimensionen von 3x AAA Batterien packt. Gewicht 78g inkl Akku. Kommt alles in den Rucksack mit drei Reservebatterien und gut ist. Beim Biken habe ich die Lampe sowieso nur für den Notfall oder für Hüttenübernachtungen dabei.

Die Kunkelspass Pfingsttour !

Die Tour über den Kunkelspass (482 Kunkels Bike) ist ein echter Mountainbike-Klassiker und schon länger auf der To Do Liste. Sie führt von Bad Ragaz (501m) durchs Taminatal, hinter dem Calanda durch, direkt ins gleichnamige Dorf und umgeht so die Rheinebene mit Landquart, Trimmis und Chur. Wir starten auf der alten, verkehrsfreien Taminastrasse, welche steil, aber gut fahrbar, bis nach Suldis (835m) führt.

Hier oben wird klar wieso die Strasse nicht mehr gebraucht wird, seit 2017 überspannt die Taminabrücke von Pfäfers her das Badtobel und die Taminaschlucht. Eine wirklich schöne, moderne Brücke mit einer ziemlich beeindruckenden Eleganz. Besonders gefällt mir der ‚Schwung‘ der Brücke. Da erstaunt es nicht, dass sie mit 260m die grösste Bogenbrücke der Schweiz ist.

Ab hier fährt man auf der Talstrasse immer weiter ins Tal, leicht ansteigend und leider mit einigem Verkehr, wenn auch erträglich. Wer auf dieser Tour Singletrails und abgeschiedene Wege sucht ist definitiv falsch. Nach Valens muss mit dem Mülitobel eine weitere Schlucht überwunden werden. Obwohl ich sonst Strassenfahrten hasse, hat das Taminatal einen eigenen, interessanten Charakter und je weiter man ins Tal fährt, umso besser wird es.

Beim Kraftwerk (861m) verlassen wir die Strasse und bleiben rechts des Malpraggsees, der türkisgrün im Tal liegt. Ein sehr schöner Abschnitt und bei einem ausgesetzten Bänkli am Saubach machen wir eine kurze Pause. Am Seende wechseln wir erneut auf die Strasse und müssen zwei Gallerien überstehen, bevor wir auf der Höhe von Spina wieder auf eine kleine Strasse wechseln.

Hier öffnet sich das Tal und bildet eine wunderbare, alpine Szenerie. Links und rechts die mächtigen Berge, am Talgrund alles grünsaftig blühend. Das Gras steht überall hoch und keine Kühe weit und breit. Dazwischen einige braungebrannte Ställe. Fast schon zu viel Postkartenklischee.

In Vättis (944m) lockt die Terrasse des Hotel Tamina. Bei Aussichten auf eine gebratene Forelle gibt es für meine Frau kein Halten. Für mich ist es nach dem formidablen Frühstück in Bad Ragaz noch zu früh. Ab hier könnte man eine Stichtour zur Sardonaalp durchs Calfeisental machen. Ebenfalls wunderbar abgelegen und kombiniert mit einer Übernachtung in Vättis oder St. Martin sicher ein Ausflug wert.

Soviel Zeit (und Akku) haben wir nicht und fahren weiter in Richtung Süden. Kunkels (1146m) selber ist eine Streusiedlung am Talende. Danach wird es nochmals richtig steil und ich bin am Kämpfen. Die vielen E-Biker und die Motorradfahrer, die auf dem kleinen Strässchen überholen, sind nur mässig motivierend. 😉 Irgendwann stehe ich trotzdem auf dem Kunkelspass (1358m) und zum Glück hat meine Frau im Restaurant schon einen Platz reserviert. Ich hole mit Speck mein Mittagessen nach und bestaune den mir bisher unbekannten Felsturm namens Säsagit. An Pfingsten ist hier die Hölle los und der Wirt wirft alle Coronaregeln über Bord und setzt ungefragt wildfremde Personen zusammen. Zeit zu gehen.

Es folgt die spektakuläre Abfahrt nach Tamins (686m). Ein Strässchen führt direkt durch die Felswand und danach steil durch den Schwarzwald bis zum Rhein. Gag des Kunkelspasses ist die Möglichkeit für Autos und Töfffahren, gegen Bezahlung, den Pass zu befahren. Ist für jeden Offroad Fan wohl eine Muss-Tour, um sich mindestens für einige Meter wie im Himalaja oder auf einer Andenstrasse zu fühlen. Für mich ist das irgendwie aus der Zeit gefallen, egal, jedem seinen Spass. Wir lassen es abwärts laufen, müssen aber zwei Mal anhalten um die Bremsen zu kühlen.

Ab Tamins bleiben wir links des Rheins auf dem Radweg und fahren mit ziemlich Gegenwind nach Felsberg. Danach weiter bis Chur, wo und die Radwegsignalisation verwirrt, wir dafür um die halbe Stadt fahren und uns der neue Radweg auf dem Parkplatz der Brambrüeschbahn ausspuckt. Gedownhilled wird wegen Corona noch nicht, die Bahn bleibt bis nach Pfingsten geschlossen.

Es wären nochmals rund 20 km dem Rhein entlang bis nach Bad Ragaz und ich habe keine Lust mehr auf strammen Gegenwind. So geniessen wir die Churer Altstadt und nehmen dann den nächsten Zug, der uns in wenigen Minuten zurück nach Bad Ragaz bringt. Danach fahren wir nach Jenins zum Gasthof zur Bündte für eine weitere Übernachtung mit gutem Essen und gutem Wein.

Fazit: Mountainbiketechnisch keinerlei Highlights und trotzdem eine schöne Tour in ein unbekanntes Tal. Mir hat es gefallen, trotz Verkehr und Strasse. Einzig die Gegenrichtung würde ich mir keinesfalls antun, wie es beispielsweise die Graubünden Bike Route tut.

Statistik: 39.7 km, ca. 1034 Höhenmeter, Fahrzeit 3:11 h