Sonnenfenstertour nach Büren an der Aare !

Buchen im FrühlingFast gelbes Rapsfeld

Der Regenradar ist im April jeweils dein bester Freund um das nächste Sonnenfenster zwischen den Fronten abzuschätzen. Ich lasse noch kurz die Strassen abtrocknen und setze mich am Nachmittag auf das Mountainbike. Ziel ist entlang des Nordrandes des Buechibärgs nach Büren an der Aare zu fahren und mich dann mit dem heftigen Rückenwind wieder nach Solothurn tragen zu lassen.

Panorama Jura bei Arch

Dazu wollte ich noch ein ‚Kalenderfoto‘ vor einem leuchtgelben Rapsfeld machen. Leider ist die Natur hier noch nicht so weit wie entlang der La Côte am Lac Leman, wo man entlang der Autobahn von den Rapsfeldern richtig geblendet wird. Dafür sind die Obstbäume in voller Blust und entsprechend werden in der Landschaft allenthalben Bienenkästen aufgestellt.

Aarebrücke Büren an der AareBüren an der Aare

Büren an der Aare ist ein guter Umkehrpunkt. Ersten hat es den nicht unwesentlichen Vorteil einer Aarebrücke 😉 und zweitens ist es ein weiteres schönes Städtchen. Leider haben die Gartenrestaurants das Sonnenfenster nicht wirklich erkannt und so verzichte ich auf einen Rast.

Obstblüten 2016Blumenmeer und Jura

Entlang der Aare ist die Natur in vollem Schwung und die Kontraste sowie das Licht sind für Auge und Kamera ideal. Dazu kommt entspannendes Rückenwindradeln. So muss eine kleine Nachmittagstour sein!

Aare im April 2016Magnolienbaum Solothurn

Vor Solothurn gibt es im Pier11 am Aareufer noch ein Cooldown – Bier und ich geniesse die letzten Sonnenstrahlen. Bereits ziehen wieder dicke Regenwolken auf und es wird Zeit nach Hause zu kommen. Höchste Zeit auch um die schönen Magnolienbäume vor dem Schanzengraben abzulichten. Die Magnolien hatten in diesem Jahr einen harten Stand – Nässe und Wind sind Gift für die wunderbaren grossen Blüten.

Statistik Tour: 40,3 km, ca. 324 Höhenmeter, Fahrzeit 2:08 h

Die Sonntagstour nach Grenchen !

Frühling 2016Säublumen 2016

Gestern kühl, nass und grau – heute die volle Ladung Frühling (obwohl es noch nicht so richtig warm war). Ich und meine Frau fahren eine gemütliche Runde in Richtung Grenchen. Wir sind erstaunt wie viele Hobbyradler heute unterwegs sind. Aus Erfahrung weiss ich, dass sich das ab Juni wieder legt. Es spriesst rechts und links des Weges und in wenigen Tagen blühen die ersten Rapsfelder in leuchtendem Gelb.

In Richtung GrenchenStörche bei Altreu

In Altreu haben sich die Storchenpaare zum Nisten eingerichtet und ziehen mit lautem Geklapper die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich. Wir fahren mit Bise im Rücken weiter bis zum Fischbeizli bei der Aarebrücke bei Arch. Wir geniessen die warme Sonne und die feinen Fischknusperli am Aareufer und entscheiden uns auf eine Rückfahrt entlang der Panoramaroute am Jurasüdfuss.

Panorama Grencher Witi

Dazu müssen wir erst das Naturschutzgebiet der Grencher Witi queren und dann bei Lengnau bis nach Allerheiligen etwas Höhe gewinnen. Immer auf etwas über 600m Höhe fahren wir gegen Solothurn und geniessen die Aussicht auf das Aaretal. Leider sind heute die Alpen nur schemenhaft zu erkennen.

Meine Frau vorausAussicht BurghofPanorama unterhalb der Burgmatt

Über Im Holz und durch den Busletenwald geht es zurück und runter ans Aaremürli. Das Aareufer ist heute Nachmittag so überfüllt, dass wir ein Kaffee auf dem heimischen Balkon vorziehen, umsomehr dieser bei Bise wunderbar windgeschützt ist. Schöne Sonntagsnachmittagfrühlingsfahrt!

PS: Ich muss wohl fitter werden, wenn ich diesen Sommer meine Frau und ihr e-Bike begleiten will. Vorbei die gemütlichen Zeiten, wo man locker mitradeln kann. 😉

Statistik Tour: 39,9 km, ca. 436 Höhenmeter, Fahrzeit 2:25 h

Die Mountainbiketour auf den Salève !

Der Montag Abend hat noch etwas Wärme in der Luft und Sonne am Himmel. Eine Möglichkeit um den Hausberg von Genf, den Mont Salève (1380m) als Feierabendrunde auszutesten. Die Höhenangabe lässt es erahnen – das wird hartes Brot! Zuerst muss man via Arveufer und über verstopfte Verkehrswege die französische Grenze erreichen. Danach über französische Hauptstrassen um den Petite Salève rum bis zum Beginn des Aufstieges in Bas Mornex.

Panorama le Chalet de la croix

Auf über 13 Kilometer kann und darf man gute 950 Höhenmeter zurücklegen. Die Franzosen haben dabei jeden Kilometer inklusive Steigung und Höhenangabe markiert. Für mich ist das psychologisch keine wirkliche Hilfe, im Gegenteil – der Aufstieg im Wald will nie enden und im Sommer möchte ich hier nicht rauffahren. Beim Restaurant ‚Le Chalet de la croix‘ kann man erstmals die Aussicht geniessen. Leider ist heute Abend alles grau in grau.

13 km Aufstieg bei MonnetierPanorama Bergstation Seilbahn Salève

Nächste Zwischenstation ist die Bergstation der Téléphérique du Salève, eine mögliche Alternative um den Aufstieg etwas zu kürzen. 😉 Im Moment frage ich mich aber, ob die Seilbahn überhaupt noch in Betrieb ist, so einsam stehe ich heute Abend auf dem Berg.

Seilbahn SalèveTibetisches Kloster

Weiter geht es. Nach einem langen Tag bin ich nicht wirklich fit und gegessen habe ich ausser einem Riegel auch noch nichts. Zudem wird es in der Höhe nun deutlich kälter. So bin ich froh um Zwischenstopps in jeder Kurve, beim tibetischen Kloster und bei der markanten Antenne, welche man von Genf aus gut sieht.

Antenne auf dem SalèveAbfahrt La Croisette

Einmal oben angekommen sucht man vergeblich eine Bergspitze. Der Mont Salève zeigt sich von oben als juratypische, langgezogene Wiese. Auf der anderen Seite würde man wunderbar in Richtung Savoyer Alpen sehen – würde, weil heute die Wolken tief hängen.

Panorama Salève in Richtung La Croisette

Bei La Croisette nehme ich die steile Strasse runter nach Collognes und zurück nach Genf, begleitet von der imposanten Felswand des Salève. Die Abfahrt ist ein guter Test für meine neuen Bremsen auf dem Ti29-40. Die Magura Storm SL halten. Mehr Sorgen macht mir das eiernde 29er Hinterrad. Da muss ich nochmals ran.

Nochmals die Felsflanke des Salève

Fazit: Eine sehr happige Feierabendrunde mit 100% Asphaltanteil und einer wenig schönen Anfahrt bis nach Mornex. Das letzte Mal bin ich trotzdem nicht auf dem Salève gewesen. An einem Tag mit guter Sicht muss es ein fantastisches Erlebnis sein. Zudem gibt es im nördlichen Bereich noch einige Biketrails zu entdecken und mit mehr Zeit kann man den ganzen Bergrücken abfahren.

Statistik Tour: 40,8 km, ca. 991 Höhenmeter, Fahrzeit 2:48 h

Der Frühlingsmakeover für das Ti29-40 !

Alter Hutchinson Toto 2.1 ReifenKettenprüfer - Kette Tod!

Das Ti29-40 rollt und rollt. Nach über 6200 km, viele davon im Winter, nagt der Zahn der Zeit. Wenn ich mich nicht täusche ist immer noch die erste Kette auf dem Rad (sicher bin ich aber nicht). Egal, der Kettenprüfer zeigt das Resultat: Totalschaden. Zudem ist der Hutchinson Toro 2.1″ Reifen nach über 4500 km definitiv durch und der Grip hinten tendiert gegen Null. Haltbarkeit kann man dem Teil nicht absprechen. So matschtauglich ist jedoch weder der Phyton noch der Toro.

Demontiertes SchaltwerkAlte Röllchen

Weiter habe ich mir in den Kopf gesetzt, die beiden Röllchen im Schaltwerk mit stylischen Rollen von KCNC zu ersetzen. Da muss man verrückt sein, 3g für 43 CHF! Aber vielleicht rollt es ja besser.. 😉 Noch etwas verrückter ist es als Laie ein XTR Schaltwerk auseinander zu schrauben. Es empfiehlt sich einige Reminder-Fotos zu machen und die Teile schön geordnet hinzulegen. Da gibt es eine ganze Menge von Federn, Scheiben und Bolzen. Für das korrekte Zusammensetzen musste ich trotzdem zum Freund und Helfer greifen: Dieses Video auf YouTube. Hoffentlich sind im obenstehenden Bild nicht Teile übrig, die eigentlich verbaut sein sollten. 😉

Wieder montiertes SchaltwerkSchaltwerk mit KCNC Röllchen

Das Schlussresultat sieht ansprechend aus und die Schaltung funktioniert soweit. Ich bin mir einzig etwas unsicher, ob die Kette nicht zu wenig Kettenspannung hat. Weiss jemand, wie man das im montierten Zustand einfach testen kann?

Shimano CN-HG93 KetteAlte und neue Kette

Die erste Testfahrt war ernüchternd. Die Kette sprang unter Last von den Ritzeln der Kassette. Nun ja, selber schuld, dass ich die Kette nicht früher wechselte. Oben im Bild sieht man wie stark sich die alte Kette ‚längte‘ – fast um ein Glied. So muss ich ebenfalls von meiner sündteuren XTR Kassette und dem darin verbauten Titan Abschied nehmen. Für eine neue reicht das Geld nicht bzw sie ist in den eingängigen Shops nicht mehr gelistet.

Alte Shimano CS-M9701 KassetteShimano CS-M770 Kassette

So montiere ich eine Shimano XT CS-M770 Kassette, spare 150 CHF und habe dafür 50g mehr auf dem Velo. Die Montage ist problemlos und mit neuer Kassette funktioniert die Schaltung wieder wie am Schnürchen (Wobei ich da erst nach einem Praxistest im Gelände wirklich in Jubel ausbrechen will).

Schwalbe Thunder Burt BoxSchwalbe Thunder Burt 2.1

Reifenwechsel sollte im Prinzip etwas einfaches sein, nicht so bei den NoTubes Arch Felgen. Während die erste Flanke mit etwas Kraft noch über den Reifen ging, war bei der zweiten Flanke Schicht im Schacht. Ich verzichtete darauf, mir das Handgelenk zu brechen und schlief mal darüber. Am anderen Tag, mit kühlem Kopf und etwas Spülmittel flutschte der Reifen schliesslich in die Felgen. Leider eiert er ein wenig und ich fahre ihn mal ein, bevor ich mich an dieses Problem wage, das ich bereits beim Vorgänger nie wirklich in den Griff bekam. Wieso Schwalbe Thunder Burt? Ich fahre das Ti29-40 vorwiegend im Flachland und so sollte dieser schnelle Reifen genügen. Das Gewicht von nur 475g macht wir etwas Sorgen – wir werden sehen wie langlebig und pannenanfällig der Reifen sein wird.

Marta SL Bremsscheibe - Zeit zum Wechsel !Magura Strom SL Bremsscheibe

Sehr zufrieden war ich mit den Bremsen des Ti29-40, den Magura SL. So auch mit den schlanken Bremsscheiben, die problemlos ihren Dienst leisteten. Am Steg zur eigentlichen Scheibe (sehe Nahaufnahme) sind sie nun aber doch sehr abgefahren und ein Ersatz ist dringend. Gemäss Magura sind die neuen Storm SL Bremsscheiben rückwärtskompatibel und so bekomme ich für 2×35 CHF im Doppelpack (160mm/180mm) sogar total 45g leichtere Scheiben! Da bin ich gespannt, ob dies auf Kosten der Haltbarkeit geht.

Endresultat HintenEndresultat Vorne

Damit ist das Ti29-40 wieder fit zu neuen Taten und der nächste Service wird sicher die Kurbel betreffen. Zu lange darf ich wohl nicht mehr warten. Aber solange es läuft – läuft es. 😉

Der Ausflug nach Colmar !

Ziemlich spontan fuhren wir heute nach Colmar, der berühmten Elsässer Stadt am Rand der Vogesen mit dem mittelalterlichen Stadtkern. Für mich war es eine Premiere. Während in Solothurn die Sonne aus dem Vollen schien, tauchten wir kurz nach Basel leider in grauen Nebel, der sich im Verlaufe des Tages nur zaghaft lichtete.

Markthalle AussenMarkthalle Innen

Auf dem Weg vom Parking in die Stadt stolperten wir zuerst in den Tagesmarkt rund um und in der überdachten Markthalle. Genau der richtige Ort für einen Morgenkaffee und ein frischgebackenes Bretzel. Die Markthalle liegt übrigens am Stadtkanal, wo früher die Bauern direkt in Booten die Waren anlieferten. Da sehe ich gleich Bilder der Kanalmärkte in Asien vor dem geistigen Auge.

Colmar InnenstadtColmar - RieghäuserColmar Innenstadt

Die Gassen der Altstadt sind ab Beginn beeindruckend. Die farbenfrohen Rieghäuser bringen das Mittelalterflair voll rüber. Es ist sie Stadt der Hochkantfotos weil die engen Gassen das Breitbild kaum zulassen. Wir erkunden ziellos die Gassen und sind froh, dass ab und an eine Stadtkarte an den Plakatsäulen hängt und die Orientierung wieder zulässt.

Colmar - DetailansichtenColmar - Rieghäuser

Am Vormittag liegen die malerischen Häuser am Fischerquai noch verlassen da. Es ist die wohl am meisten fotografierte Häuserzeile in Colmar. Viele Häuser in der Altstadt datieren zurück ins 16. Jahrhundert. Wohl pures Glück, dass kein Brand oder Krieg alles platt gemacht hat. Im Unterschied zu anderen mittelalterlichen Orten, imponiert Colmar durch eine weitläufige und grosse Altstadt.

KrutenauColmar Innenstadt

Im Quartier Krutenau (Klein-Venedig) wird es vollends romantisch. Man wähnt sich fast an einem Filmset der Seenstadt aus The Hobbit oder einer Stadt in Harry Potter, so schief und verwinkelt erscheinen die Häuser.

Colmar - DetailansichtenColmar - DetailansichtenFigur Museum Bartholdi

Dabei fällt der Blick immer wieder auf schöne und interessante Details an Fassaden und in Innenhöfen. Natürlich gibt es nicht nur Bauwerke zu besichtigen, Colmar bietet ebenfalls viel Shopping und an jeder Ecke ein Restaurant. Wir haben uns am Mittag in eine ruhige, gute und günstige bretonische Créperie verzogen.

Martinsmünster TurmMartinsmünster Aussen

Am Nachmittag ging die Entdeckertour weiter. Ein Besuch des Martinsmünster musste sein. Die Kirche im gothischen Stil beeindruckt mit ihrer Höhe und Grösse. Etwas erstaunt bin ich über die vielen unterschiedlichen Steine, die für die Fassade verwendet wurden.

Martinsmünster AussenmauerMartinsmünster InnenMartinsmünster Sonnenmonatskalender

Im Innern prahlt die Kirche mit ihrer düsteren Höhe und den schöne Bildern in den spitzen Fenstern. Interessant finde ich die Sonnenuhr an der Aussenfassade, welche die Monate anzeigt – Ende März – stimmt!

Gassenblick zum MartinsmünsterMaison PfisterColmar Innenstadt

Wir haben bereits müde Beine und trotzdem ist die Stadt noch nicht zu Ende. Immer wieder erblicke ich schöne Details. Daneben locken zwei Ostermärkte auf den grösseren Plätzen der Innenstadt. Da bleibt keine Zeit mehr zum Besuch der zahlreichen Museen, welche Colmar beherbergt.

UnterlindenFrühling in Colmar

Fazit: Ein toller Tagesausflug am ersten gefühlten Frühlingstag des Jahres! Ich kann mir nun wage vorstellen, was in Colmar zu Weihnachtsmarktzeiten abgeht. Für jeden Mittelalterfan ein MUSS. Wir kommen wieder. Bei der Recherche im Internet heute Abend habe ich eine interessante Webseite entdeckt: Alsace à Velo! Die Gegend wäre auch Fahrrad- und Mountainbiketechnisch lohnenswert und ich muss den Fokus etwas mehr auf die Vogesen legen, sind die doch viel näher als man denkt.