Zum Schluss meiner Finale Ligure Bikewoche noch ein kleiner Rückblick mit einigen praktischen Hintergrundinformationen.
Die Anfahrt: Aus der Schweiz gibt es nur einen wirklich sinnvollen Weg – auf die A2, durch den Gotthard, um Milano rum und dann runter zum Meer auf der A7, A26 und dann rechts der ligurischen Küste entlang. Wer durchfährt und weder am Gotthard noch in Milano im Stau steht, kommt wie in unserem Fall in rund sechs Stunden runter. Die Autobahngebühren sind im Vergleich mit Frankreich nicht so teuer.
Die Bikeregion: Ligurien ist eine bergige, mediterrane Region. Die Dörfer und Städte kauern sich den Hügel und der Küste entlang und sehen immer alt und wehrhaft aus. Das Landwirtschaftsland, vorwiegend Olivenhaine, hat man auf eindrücklichen Terrassen den Hängen abgetrotzt. Dafür dankt man Gott an jeder Ecke mit einer meist imposanten Kirche. Die Siedlungen sehen aus, als wäre man unvermittelt im Mittelalter gelandet und überall kann man in engen Gassen und schönen Plätzen zu hervorragender Küche einkehren. Kulturhistorisch und optisch eine sehr sehenswerte Gegend. Bikemässig wurde Finale mit seinen Mountainbikerennen bekannt: 24h Finale und Superenduro. Daneben ist Finale Ligure noch ein bekanntes Kletterparadies, wie man unten unschwer erkennen kann.
Die Trails: Je nach Höhe über Meer und je nach geschichtlichem Hintergrund sind die Trails von unterschiedlichem Charakter. In Meernähe ist alles kantig und schottrig und mit Juratrails bei uns vergleichbar. In den höheren Lagen (die Berge steigen rasch auf 1000m) wird es auch mal waldbodig. Historische Wege sind meist grobschottrig oder mit Steinplatten gepflastert. Nur für Mountainbiker geshapte Wege sind richtig flowig, obwohl sehr viele Wege doch schon ziemlich ausgefahren sind und so nicht einfacher werden. Dafür bieten sehr viele Pfade ein tolles Panorama, insbesondere in Meernähe. Insgesamt, auch wegen den Höhenmetern, nicht wirklich ein Anfängergebiet.
Die Tourenplanung: Die meisten Biker in Finale Ligure brauchen keine Tourenplanung. Sie shuttlen mit einem der vielen Anbieter den ganzen Tag den Berg hinauf und werden wieder runtergeguidet. Leider gibt es keine ‚Einzelfahrten‘ ohne Guide. Hauptinformationsquelle für die Tourenplanung sind der Führer ‚Mountainbiken in Finale Ligure‚ und die umfassende Bike Resort Seite des Ortes. Auf italienisch könnte ich noch dieses Buch empfehlen. Natürlich gibt es viele Tracks auf den einschlägigen Tourenportale wie GPSies und Bikemap.net. Weiter hilft die Karte MTB Finalese, die vor Ort verkauft wird und bei uns im Hotel frei auflag. Diese Karte ist wichtig, da sie die Symbole beinhaltet, mit der die Strecken markiert sind (siehe zB links oben). Ohne diese Symbole, welche man im Gelände mit einem guten Auge findet, wird die Orientierung schwierig. Wegweiser gibt es so gut wie keine und so kann ich ein GPS nur sehr empfehlen (zB noch mit der OpenMTB Map der Region drauf). Für alle weiteren Fragen sei das IBC Forum empfohlen!
Der Strand: Der Strand von Finale Ligure oder präziser Finale Marina ist eigentlich kiesig, dank einem Effort in der Vorsaison (wie man rechts sehen kann) wird daraus ein schöner Sandstrand. 😉 Die Promenade ist in Finale im Gegensatz zu anderen Dörfern breit und verkehrsfrei mit vielen Restaurants und Strandbars. Diese sind die erste Anlaufstelle (zB das Lido oder Ondina Beach) für einen kleinen Snack und zum Chillen nach der Tour. Am Donnerstag gibt es einen schönen Markt. Im Sommer wäre Finale Ligure nichts für mich – die Infrastruktur lässt sehr viel Trubel erahnen.
Das Hotel: Mit dem Hotel Rosita, hoch über Finale Ligure tätigten wir einen Glücksgriff. Für 245 EUR pro Person im Doppelzimmer gibt es eine Woche Bikepauschale mit Frühstück, Wifi, Zimmer mit Meerblick, Bikeraum, Parkplatz, Waschmöglichkeit und dazu für 20 EUR / Tag ein wunderbares 4-gängiges Nachtessen. Der Ausblick auf das Meer ist speziell am Morgen einfach traumhaft und die Terrasse lädt zum Verweilen ein. Das Strässchen vor dem Haus führt direkt rauf zu den Trails der Manie Hochebene und nach Finale sind es ca. 2km oder 20min zu Fuss. Natürlich muss man jeden Abend hochfahren und wer Abends schnell mal nach ‚Downtown‘ will oder ein Shuttler ist, soll sich besser ein anderes Hotel suchen. Uns hat die familiäre Atmosphäre, das Aufwachen im Sonnenaufgang und das gute Essen am Abend sehr gefallen. Empfehlenswert!
Soviel zu den Infos über Finale Ligure – Gerne stehe ich für Fragen in den Kommentaren zur Verfügung!
Hallo Spoony,
Schöner Bericht! Wart ihr nicht Shuttlen in Finale Ligure? Ein guter Hoteltip ist Gold wert, danke. Wir waren auch in Finale, sind ausser Shuttlen die Superenduro Strecke gefahren und haben den Oumi Downhill Trail noch angehängt, sehr empfehlenswert. Wir würden uns freuen wenn du mal bei uns vorbei schaust: Outdoormind – Finale Ligure Bike Shuttle.
Das Outdoormind Team
Pingback: Finale Ligure: Übersicht ! | Spoony's Bike Blog
Super Zusammenstellung und wertvolle Infos – vielen Dank.
Jetzt brauch ich nur noch ein paar Wochen mehr Urlaub, dann kann ich auch mal nach Finale 😉