Tolles Wetter für eine erneute Etappe meines Projektes Kantonsgrenze Solothurn. Die Etappe führte entlang der bernischen Gebiete auf der nördlichen Aareseite, von Flumenthal über das Hällchöpfli zum Kraftwerk Wynau. Was auf der Karte nach einem kleinen Grenzabschnitt aussieht, mutierte wieder mal zu einer Monstertour von 90 km! Schuld sind da natürlich auch die 10km Anfahrt und die 23km Rückfahrt. Trotzdem hat die Kantonsgrenze wieder alle Zähne gezeigt.
Zu Beginn kündigte sich die Grenze per Fischereihinweis an. Danach folgten wieder viele alte und neue Grenzsteine. Im Zick-Zack führt die Grenze entlang des Baches Siggern, um dann wieder mal in der Direttissima von 500m auf 1188m hinauf auf die erste Jurakette zu steigen. Das heisst natürlich für den Mountainbikern sich auf steilen Wegen via Kammersrohr – Höchstelli – Hochchrüz den Berg hinauf zu kämpfen.
Da ich gerne den Grenzstein auf dem Chamben sehen wollte, gab es einen kleinen Umweg zur aus anderen Touren bekannten Berghütte Stierenberg. Da nahm ich eine halbe Portion Speck mit Brot und Zwiebeln – Harcore Sportlernahrung. 😉 So gerüstet war ich fit für die wunderbaren Jurawiesen und die tollen Ausblicke über den Chamben. Der Kretenweg hat einige ausgesetzten Stellen und ist nur teilweise fahrbar, aber was tut man nicht alles um der Grenze nahe zu sein…
Dafür bieten die Kretenwege wie immer fantastische Tiefblicke und Aussichten ins Mittelland. Einzig die Alpen waren nur schemenhaft im Nebeldunst sichtbar. Auf einem rassigen Trail geht es runter zur Schmidematt und entlang der Grenze in Richtung Rüttelhorn.
Obwohl der Grenzstein hoch oben auf dem Horn wäre, verzichte ich auf die 200 unfahrbaren Höhenmeter rauf und wieder runter. Die Kraft spare ich mir lieber für die Tragepassagen beim Aufstieg aufs Hällchöpfli. Der Ort ist bekannt aus dem kalten Krieg, als hier eine geheime Bloodhound Stellung war. Auch heute wird das Gebiet noch militärisch genutzt, wie hohe Zäune und neue Gebäude beim Aussichtspunkt beweisen.
Es folgt ein langer und mehrheitlich fahrbarer Trail runter zur Schwängimatt. Zum Glück ist es knochentrocken, sonst werden die wurzeligen und mit spitzigen Kalksteinen übersäten Wege schnell mal gefährlich unfahrbar. Ich geniesse nochmals den Abgrund entlang der Krete der Breitflue, bis schliesslich ein weiterer Grenzstein eine tolle Aussicht auf die Chlus zwischen Önsingen und Balsthal bietet.
Wegen Holzarbeiten muss ich den geplanten Weg weiträumig umfahren und kann so die Ruinen der Erlinsburg nicht mitnehmen. Nach einer rasanten Abfahrt habe ich in Önsingen wieder flachen Boden unter den Füssen. Die Sonne steht schon tief und so gebe ich Gas um über einige Zusatzschlaufen wieder zurück zur Aare zu kommen.
Fazit: Eine Tour voller Abenteuer und mit allem inklusive. Diese Grenztouren sind einfach toll und ich muss mich für die relativ realistische Kartenplanung loben. Erneut war doch sehr vieles fahrbar. Das nächste Mal muss ich nun definitiv mit dem Auto anfahren, sonst habe ich schon 50km auf dem Tacho bis ich am Startort bin!
Zum Schluss gibt es natürlich noch einige Grenzsteine…
Statistik: 91.1 km, ca. 1639 Höhenmeter, Fahrzeit 6:22 h
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Ciao Spoony, ich habe den Kt.AG umrundet. Dafür brauchte ich insgesamt 40h48′, machte 9225 Hm und es waren 593 Km, dafür benötigte ich 11 Tage . Ich wünsche Dir noch viel Spass bei Deiner „Entdeckertour“ rund um den Kt.SO. 😉
http://www.fototeam-brig.ch/galerie.htm
Toll und Gratulation zu dieser Leistung. Bei mir wird es wohl eher ein Mehrjahresprojekt, aber in total 11 Tagen dürfte ich es auch schaffen.
Super leistung und schöner bericht!