Es ist 25°C, eigentlich nicht zu warm, aber ich leide ab dem ersten Moment. Der erste Post von der Tour im Familienchat ist ‚Es ist düppig wie die Sau!‘. Ich starte durch den Rüttenenwald nach Balm (655m) und weiter rauf zur Burgruine Balmflue. Bei Wasserfallen wurde der Kiesweg neu gemacht, wobei sich damit die grenzwertige Steigung nach der Querung der Balmbergstrasse nicht leichter fährt.
Weiter auf dem Höhenweg entlang der Jurakette in Richtung Westen. Eine Pause auf dem Aussichtsbänkli oberhalb des Glutzenberges darf natürlich nicht fehlen. Wenig intelligent im Prinzip danach das Bike den Wanderweg rauf zum Höch-Chrüz (1050m) zu stossen, aber man kann die Touren nicht immer in die gleiche Richtung fahren.
Gelegenheit um wieder einmal auf den Sagenweg zu verweisen, welcher auf Texttafeln interessante lokale Sagen erzählt. Beim Höch-Chrüz geht es wie so oft um einen Vertrag mit dem Teufel. Via das Hintere Hofbergli fahre ich zurück in Richtung Westen, auf immer noch verbotenen Wegen. Der Wander- und Bikeweg ist wegen Steinschlaggefahr im Gschliff gesperrt, wobei sich nicht wirklich jemand daran hält. Die Umgehung ist ja überhaupt nicht biketauglich und der Weg de facto alternativlos.
Das Problem soll mit einer Hängebrücke gelöst werden, welche nun bereits ausprofilt ist. Nun gilt es die Einsprachen abzuwarten und dann sollte der Bau beginnen. Auf dem Niederwiler Stierenberg (1174m) ist ein neuer Pächter und zu meiner Freude scheinen Mountainbiker explizit willkommen. Mindestens der holzige Bikeständer deutet darauf. Sonst ist alles wie immer, der gute Hausspeck inklusive.
Nach der Erfrischungspause fahre ich runter zum Balmberg und weiter zum Weissenstein rauf. Bis zum Punkt 1274m ist dies ein steiler Karrweg entlang der Rötiflanke, der immer eine Fahrtechnik – und Kraftherausforderung ist. Ein wohl über 70 Jähriger kommt mir abwärts entgegen, der deutlich mit dem Gelände und seinem schweren E-Bike überfordert ist. Er hat keine Kraft mehr das schwere Bike richtig zu halten und stürzt wenige Meter vor mir auf die harten Steine. Zum Glück erscheint bald sein Sohn, der mir hilft den Mann wieder auf die Beine zu bringen. Klassischer Fall von überfordertem älteren E-Biker, das hätte auch anders enden können.
Ich will noch das letzte Stück der verlängerten Bikeroute 44 ausprobieren, welche ich das letzte Mal ausgelassen hatte. Es ist der Downhill die nördliche Weissensteinflanke runter nach Gänsbrunnen (718m). Der mittelsteile Trail auf Waldboden ist wirklich spassig und für eine offizielle Bikeroute gar nicht so einfach. Im unteren Teil werden die Höhenmeter noch auf Waldstrassen vernichtet.
Das Tolle zum Tourende, der bequeme Bahntunnel, durch den mich der Zug zurück nach Oberdorf bringt, gefolgt von der rasanten Abfahrt nach Solothurn, wo die Tour beim Finisherbier in der Hafebar endet.
Fazit: Ich lebe wirklich in einem tollen Bikerevier, obwohl die Höhenmeter auf die erste Jurakette immer erst verdient werden müssen!
Statistik 33.4 km, ca. 1127 Höhenmeter, Fahrzeit 2:44 h