Rorschacherberg – the easy way !

Ferien zwischen Auffahrt und Pfingsten, coronabedingt in der Schweiz. Wir beginnen den Aufenthalt im Hotel Heiden und fahren dann azyklisch ins Tessin. Das Hotel hat eine traumhafte Lage, wie der Panoramablick vom Zimmerbalkon zeigt. In der Ferne der Bodensee und Friedrichshafen. Im Rücken die Appenzeller Hügellandschaft. Das Hotel ist OK, hat aber etwas den Charme eines Sanatoriums. 😉 Es wird nächstens renoviert und wir sind bereits in einem neuen Zimmer. Das Hotel liegt neben dem Henri Dunant Platz, benannt nach dem Begründer des Roten Kreuzes, der hier sein Lebensabend verbrachte.

Mit meiner Frau fahre ich ab Heiden (780m) eine Tour über den Rorschacher Berg und runter an den See. Durch die wunderbare Frühlingslandschaft geht es zur Höhe (898m) ob Eggersriedt zum gleichnamigen Restaurant für einen kurzen Zwischenstopp. Im Rücken brauen sich über dem Säntis schon dunkle Wolken zusammen, die uns die ganze Tour bedrohen werden.

Über Wiesentrails geht es in Richtung des Goldachtobel, im Blick St. Gallen. Auf Forststrassen verlieren wir Höhe bis unter den imposanten Goldach Viadukt der A1. Durch die Quartiere von Goldach fahren wir an den Bodensee und landen bei warmer Sonne in einer Lounge am See auf der Höhe Riet. Pause Nr 2 – wir haben ja Urlaub! Nach dem Aperitif haben wir Lust auf thailändisches Essen, welches wir neben der Badi Horn finden – Terrasse am See, was will man mehr.

Zum Baden scheint es noch zu kalt zu sein. Nach dem Essen fahren wir auf dem Bodenseeradweg in Richtung Rorschach (398m), vorbei an der wunderschönen Holzbadi des Ortes. Der Himmel ist nun bedrohlich schwarz und ich habe keine Lust auf die Höhenmeter zurück nach Heiden. Zum Glück gibt es hier allerorts kleine Bahnen und so steigen wir in die offenen Wagen der Rorschach – Heiden – Bergbahn. Zum Glück wurde die Bahn noch nicht durch einen Bus wegrationalisiert und so geniessen wir in Touristenmanier die Bergfahrt per Zahnrad.

Das Gewitter lässt uns weiter Zeit und damit können wir diese kurze Touristentour trocken bei einem Bier auf der Hotelterrasse beenden.

Statistik: 23.5 km, ca. 696 Höhenmeter, Fahrzeit 1:50 h

Der Weg der Schweiz per Mountainbike !

Noch ein positiver Nachtrag zum Waldstätterhof: Das Personal spricht die Gäste wo immer möglich mit Namen an, was angesichts des vollen Hauses eine starke Leistung ist. Negativpunkte: Die COVID-bedingte Staffelung für Frühstück und Nachtessen. Den Besuch im Spa liegt so in der Zeitplanung nicht drin. Aber was solls – bei diesem Wetter ist das Spa an der frischen Luft in der Natur. Heute mache ich den Weg der Schweiz per Mountainbike.

Start am See in Brunnen (434m). Vorbei an den Belle Epoque Hotels geht es in den Aufstieg zum Gütsch. Im Ingebohler Wald dann eine kleine Entdeckung, welche sich schon auf der Strava Heatmap angekündigte. Die lokalen Mountainbiker von Rideside bauen hier eine legale Bikestrecke in den steilen Wald. Im Moment ist Testbetrieb und der Trail sieht schon sehr gut aus. Gelegenheit um ein anderes Mal mit dem Fully nach Brunnen zurückzukehren.

Ich folge der Brunnen Bike Nr 803, welche in grossem Bogen zum Axenstein (700m) führt, Standort der ehemaligen Belle Epoque Hotels Axenstein und Axenfels. Der Standort ist gut gewählt, das obige Panorama ist Argument genug. Durch Morschach führt die Route zum Punkt 847 oberhalb von Nägelisgärtli. Die Route durch den Stooswald ist wegen Lawinengefahr noch gesperrt. Ansonsten wäre die Anfahrt über den Stoos (1312) ein alternativer Tourenstart.

Durch den Degenbalm geht es auf einer Forststrasse und einem kleinen Singletrail runter nach Schilti (811m). Hier sind wir nun auf dem eigentlichen Weg der Schweiz, erkennbar an etwas bizarren Betonwegmarken der lateinischen Kantone. Hoch über dem Urnersee, vis à vis des Rütli und des Seelisbergs, ist die Aussicht phänomenal. Immer wieder schweift der Blick in die Tiefe statt auf das Vorderrad. Ob Sisikon könnte man nun durch das Riemstaldner Tal rauf zur Höchi (1487m) und rüber nach Muotathal. Leider ist das heute wegen Schnee nicht machbar.

So fahre ich runter nach Sisikon (444m) zum See. Ab hier fährt es sich bis Flüelen vorzüglich auf dem Radweg, entweder entlang der Axenstrasse oder auf den eindrücklichen, in die Felswand gehauenen, alten Wegabschnitten. Dies übrigens im Gegensatz zum Abschnitt Sisikon – Brunnen, der mit dem Fahrrad lebensgefährlich ist. Zum Glück gibt es das Schiff (welches aber zu dieser Jahreszeit scheinbar nur 2x am Tag fährt) oder den Zug.

In Flüelen esse ich am See mässig gute Fischknusperli. Was machen mit dem angebrochenen Tag? Auf der anderen Seite sehe ich die Felstunnel der alten Strasse nach Bauen, das wäre doch was und natürlich ist das ebenfalls ein Abschnitt des Weges der Schweiz. Also los nach Isleten und im Gespenstermodus durch die Felstunnel. Leider führt ein kurzer Abschnitt wegen Felssturzgefahr durch den Autotunnel, selbst für die Wanderer. Bei Isleten sehe ich die Bikewegweiser nach Isenthal, wäre ebenfalls einen Besuch wert!

Kurzer Rast in Bauen. Eine Weiterfahrt hinauf zum Seelisberg macht in diese Richtung mit dem Mountainbike keinen Sinn. Auf dem gleichen Weg geht es zurück ins Reussdelta. In der renaturierten Landschaft tummelt sich der halbe Kanton Uri und draussen auf dem See sind mit dem auffrischenden Wind die Kitesurfer unterwegs. Ausgebiked, der Zug bringt mich ab Flüelen in 11 Minuten zurück nach Brunnen auf die Terrasse zu Eiskaffee und Weissbier.

Fazit: Eine wunderbare Tour rund um den Urnersee mit vielen Möglichkeiten für zusätzliche Varianten oder Abkürzungen per Schiff und Bahn.

Statistik: 46.1 km, ca. 793 Höhenmeter, Fahrzeit 3:33 h

Die Mythen – Gibelhorn Tour !

Zu Hause ist wieder Mal COVID-Quarantänenalarm und so komme ich zu einem spontanen Bikewochende am Urnersee. Ich quartiere mich im Seehotel Waldstätterhof in Brunnen ein und kann das Sonderangebot mit Halbpension nur empfehlen (besonders in einem Einzelzimmer). Kulinarisch bestens vorbereitet starte ich eine Tour in Richtung der beiden Mythen. Ab Brunnen (434m) geht es entlang der Muota in den Kantonshauptort Schwyz. Bei der Besichtigung einer alten Mühle stürze ich im Stehen auf weichem Schotter und ramme mir das Pedal in den Unterschenkel – Ich werde wirklich alt. 😉

Vorgängig geniesse ich die wunderbare Aussicht auf den Urnersee auf dem Auslandschweizerplatz. An den Ort habe ich gute Erinnerungen, weil ich in einem meiner ersten WK’s hier im Rahmen der 700 Jahr Feier der Eidgenossenschaft während zwei Wochen mit der Truppe das Bottazelt aufstellen durfte. Die jüngere Generation kennt das Zelt wohl eher vom Europapark. Zurück zur Tour!

Auf dem Dorfplatz von Schwyz (516m) gibt es ein zweites Kaffee und ich schaue dem Treiben auf dem Platz zu. Immer wieder eindrücklich das bemalte Rathaus, das den Platz dominiert. Es folgt der Aufstieg, vorbei an der mächtigen, repräsentativen Kantonsschule, dem ehemaligen Jesuitenkollegium. Es vergeht kein Kilometer ohne Kapelle – keine Ahnung aber gefühlt gibt es hier eine der grössten Kapellendichte der Schweiz. Der direkte Aufstieg entlang des Nietenbachs fordert erstmals meine 12-fach Übersetzung heraus. Entlang der Bike Route 961 bzw der Panorama Bike gewinne ich Höhenmeter in Richtung Haggenegg.

Beim Höhenpunkt 1171 biege ich rechts ab. Genau rechtzeitig, weil ab 1150m in den Schattenlagen und im Wald noch kräftig Altschnee im Weg liegt. Bei Schwändi lockt ein Bänkli mit einer traumhaften Aussicht in Richtung Vierwaldstättersee. Zeit für eine Pause. Für die Abfahrt durch den Mythenbann gibt es nicht viele Alternativen. Das ganze Gebiet ist Eidgenössisches Jagdbanngebiet und das Mountainbiken nur auf den bezeichneten Wegen gestattet. Auf Schotter und Karrwegen geht es runter, aufgehalten einzig durch einen Hasen, der vor mir auf dem Weg weghoppelt. Da ich mit dem Ti29-40 Hardtail unterwegs bin, bleibt die Herausforderung genügend hoch.

Im unteren Teil geht es auf Singletrails durch den Tschütschiwald bis zum Klösterli St. Josef (580m) oberhalb von Schwyz. Der zweite Anstieg der Tour steht an, auf der Strasse bis nach Rickenbach. Im Dorf links auf einem sacksteilen Strässchen rauf zum Huserenberg (845m). Der nächste Abschnitt bis zur und auf der Ibergereggstrasse zum Restaurant Hand (1067m) ist zum Glück weniger steil.

Terrassenpause bei Cola und einem kleinen Bier. Gegenüber des grossen Parkplatzes biege ich auf den Singletrail der Bike Route 966 ein. Der ganze Bergrücken ist ein einziges Feuchtgebiet und mittendurch führen die wunderbaren Wiesentrails bis Rüti (821m). Im Weiler Plätzli oder Husmatt staune ich über die rege Bautätigkeit. Wer will den hier so abgelegen wohnen?

Im Rücken die Aussicht zu den beiden Mythen und diversen -stöcken. Vorne der Blick runter ins Muotathal und rüber ins Skigebiet Stoos, wo der Schnee immer noch gut liegt. Auf Strasse und Waldwegen geht es rauf in Richtung Gibelhorn zum Aussichtspunkt Känzeli (900m). Alle Bänkli sind besetzt und so begnüge ich mich mit einem weiteren Panoramafoto.

Auf dem Waldweg geht es in die Abfahrt durch den Under Gibel. Unterhalb wäre noch eine alternative Abfahrt, aber ich habe etwas müde Beine und beschränke mich auf hardtailtaugliches Gelände. Im unteren Teil wird es sowieso noch anspruchsvoller. Ein schöner Trail spukt einem direkt neben Schwyz raus.

Querfeldein geht es zurück nach Schwyz. In Brunnen ist dank den Tagesausflüglern die Hölle los. Zum Glück ist ein Teil der Seeterrasse für Hotelgäste reserviert, perfekt für ein Weissbier und eine Finisherglace. 😉 Fazit: Panoramatour in genialer Landschaft, durchsetzt mit dem einen oder anderen spassigen Singletrail und kurzen, knackigen Aufstiegen. Immer schön Touren in ‚fremden‘ Regionen zu entdecken.

Statistik: 41.8 km, ca. 1482 Höhenmeter, Fahrzeit 4:37 h

Föhntour zum Oberen Brüggli !

Ein Föhntag, letzte Gelegenheit um vor der nächsten Schlechtwetterfront aufs Bike zu steigen. Ich habe Lust auf Höhenmeter und so fällt die Zielwahl auf das Obere Brüggli. Über Langendorf – Im Holz geht es auf bekannten Wegen bergwärts. Leider nicht bekannt genug, trotz GPS nehme ich die falsche Abzweigung und schiebe als Strafe das Bike 100 Höhenmeter eine steile Schotterstrasse empor. Gut durchgeschwitzt geniesse ich vor dem Felstunnel den Ausblick ins Mittelland und zur Alpenkette.

Über den Brügglitrail, mitten durch duftenden Bärlauch, fahre ich rauf zum Bergrestaurant. Heute scheint das halbe Mitteland unterwegs zu sein, Wanderer wie Mountainbiker. Alle geniessen das Schönwetterfenster und die langsam wärmer werdende Frühlingssonne. Auf der Terrasse gibt es mit Covid-Distanz einen Einzelplatz und mit grosszügigster ‚Take-away‘ Interpretation Essen und Trinken. Die Abfahrt ist rassig, schottrig und immer wieder Spass pur!

Statistik: 25.1 km, ca. 752 Höhenmeter, Fahrzeit 2:10 h

Der Scott ARX Plus Helm Reloaded 2021 !

Mit Schrecken stelle ich nach dem Osterwochenende fest, dass sich mein Scott Helm leider verabschiedet hat. Der Kunstoffrahmen ist gerissen. Keine Ahnung ob durch mechanische Einwirkung beim Transport oder wegen einer Materialschwäche. In jedem Fall ärgerlich, da der Helm sonst noch in einem guten Zustand und auch ’nur‘ vier Jahre alt ist. Da bleibt keine Alternative als bei Veloplus gleich das Model 2021 zu bestellen. Leider nur noch in Rot, nicht so meine Farbe, dafür gut sichtbar.

Auch sonst ist die Formgebung etwas runder und damit weniger ’schnittig‘. Was solls, der Helm ist bequem und das bleibt für mich das wichtigste Kriterium. Möge er etwas länger halten!

Scott ARX Plus, Grösse M, 55 – 59 cm, 258 g, gekauft bei Veloplus, 119 CHF