Am langen Osterwochenende sind ich und meine Frau in der Region Zürich unterwegs. Wir haben uns im Hotel Schiff in Pfäffikon, in der kleinen Suite mit Blick auf den Hafen, einquartiert. Die Terrasse ist nur für Hotelgäste geöffnet und ein ruhiger Abend ist damit sicher. Leider hat das Hotel zu Covid-Zeiten nur eine kleine Karte und so wird nichts aus einem guten Fischessen. Wir erkunden den schönen Park und die interessante Schlossanlage Pfäffikon.
Nach dem Frühstück machen wir uns bereit für eine gemütliche Tour rund um den Zürcher Obersee. Mehrheitlich entlang einer Etappe der Herzroute 99 fahren wir entlang des Sees, vorbei am gut genutzte Pumptrack Altendorf, weiter nach Lachen. Beim Flughafen Wangen-Lachen schauen wir den startenden und landenden Flugzeugen zu. Das Wetter ist makellos, für uns und die Piloten.
Das Seeufer ist Naturschutzgebiet, das Flachmoor Nuoler Ried. Uns fällt ein eingezäuntes Areal mit einem tiefliegenden Zaun auf. Er schützt die hier brütenden Kiebitze, welche die Nester wohl im flachen Gras haben und so der eine oder andere Fressfeind unterwegs ist. Mit gutem Auge sieht man den einen oder anderen Kiebitz durchs Moor stolzieren. Bei Nuolen geht was rauf zum Golfpark Zürichsee, der in wunderbarer Lage über dem See thront. Scheinbar ist er auf bzw. bei einer ehemaligen Kiesgrube entstanden. Die Weiher und Tümpel wirken heute mit den grünblauen Kontrasten richtig kitschig.
Bevor wir in den Wald des Buechberg einbiegen, öffnet sich der Blick auf die Linthebene. Alles riecht nach Frühsommer, die Löwenzahn, das saftige Grün des Grases und der erwachende Wald. Der Buechberg ist ebenfalls von Mooren durchzogen und entsprechend vielfältig ist die Flora. Wir über- und unterqueren die A15 gleich vier Mal, zwei Mal über dem Tunnel und zwei Mal in der Gross Allmeind bei Schmerikon.
Beim Schloss Grynau schauen wir uns einige Schautafeln zum Linthkanal an, der in den vergangenen Jahren gesichert und biologisch aufgewertet wurde. Schon spannend, was da im Rahmen der Linthkorrektion um 1800 an Erdmassen bewegt wurde. Eigentlich waren wir auf der Suche nach einem Platz um die mitgebrachten Cervelats zu bräteln. Angesichts der frischen Fischknusperli beim Bad Schmerikon verwarfen wir den Plan.
Mit strammem Gegenwind ging es der Eisenbahn dem See entlang weiter bis nach Rapperswil-Jona. Erwähnenswert ist noch das Kloster Mariazell Wurmsbach einige Kilometer vor Jona. Da wir heute Abend sowieso in Rapperswil einquartiert sind, verschieben wir die (empfehlenswerte) Stadtbesichtigung auf später. Über den Seedamm radeln wir zurück zum Auto. Einzig auf diesem Abschnitt sind einige Meter auf der Strasse zu fahren. Insgesamt eine sehr schöne, historisch wie landschaftlich interessante Tour. Ein Ostersonntag nach unserem Geschmack.
Statistik: 41.7 km, ca. 418 Höhenmeter, Fahrzeit 2:52 h